Wohltätigkeits- und Unterstützungsverein Ahawath Scholaum

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Bekanntgabe der Änderung der Statuten des Wohltätigkeits- und Unterstützungsvereins Ahawath Scholaum, November 1910
Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1901
Datum bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 67496
GND
WikidataID
Objektbezug Jüdisches Bethaus, jüdische Geschichte
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 2.02.2024 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname Wohltätigkeits und Unterstützungsverein Ahawath Scholaum.jpg
Bildunterschrift Bekanntgabe der Änderung der Statuten des Wohltätigkeits- und Unterstützungsvereins Ahawath Scholaum, November 1910
  • 16., Lindauergasse 5

Frühere Adressierung

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Die Karte wird geladen …

48° 12' 37.59" N, 16° 19' 45.20" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der Wohltätigkeits- und Unterstützungsverein Ahawath Scholaum (=Die Friedliebenden) wurde 1901 in Wien gegründet und unterhielt zunächst in Ottakring, Lerchenfelder Gürtel 39 und zuletzt bis 1938 in 16., Lindauergasse 5 ein jüdisches Bethaus und Vereinslokal. Die Proponenten Max Spielberg, Markus Perlmutter, 16., Thaliastraße 17, Abraham Merlin, 16., Gaulachergasse 57, Meier Willner, 16., Schellhammergasse 9 und Wilhelm Werter, 16., Koppstraße 2 reichten die Statuten im Jänner 1901 bei der Vereinsbehörde ein. Der Verein wurde „aus Anlass des Todestages“ von Kaiserin Elisabeth“ gegründet und hatte folgenden Zweck: „seinen Mitgliedern in Noth- und Erkrankungsfällen Geldspenden nach Maßgabe und Zulässigkeit der Vermögensverhältnisse des Vereins zu gewähren und bei Todesfällen die letzte Ehre zu erweisen. Ferner zu dem Zwecke seinen Mitgliedern und Angehörigen wie auch deren Kindern die gemeinsamen Religionsausübungen nach ihrem Ritus zu ermöglichen und die hebräische Wissenschaft zu pflegen“ (Statut 1901, § 1). „Wirkliche Mitglieder“ konnten „alle sowol (sic!) in Ottakring als auch im Wiener Polizei-Rayon wohnhaften Personen beiderlei Geschlechts jüdischer Confession“ sein (§ 3). [1] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Novemberpogrom, Arisierung und Vereinsauflösung 1938-1940

Das Bethaus des Wohltätigkeits- und Unterstützungsverein Ahawath Scholaum, das zuletzt in einer Wohnung 16., Lindauergasse 5 eingemietet war, wurde gewaltsam geschlossen und musste der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt und der Ortsgruppenleitung der NSDAP überlassen werden, die Vereinsmitglieder mussten in das Bethaus des Wohltätigkeits-, Unterstützungs- und Geselligkeitsvereins Scheweth Achim 16., Neulerchenfelder Straße 64 ausweichen und dort Gottesdienste abhalten. Beide Bethäuser wurden während des Novemberpogroms am 10. November 1938 zerstört, Reste der Einrichtung des Bethauses Lindauergasse wurden von den Hausbewohnern als Heizmaterial verwendet. Die amtliche Auflösung des Wohltätigkeits- und Unterstützungsvereins Ahawath Scholaum sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1940. Ein Vermögen von 47.06 Reichsmark erging abzüglich Aufbauumlage und Verwaltungsgebühr (11,76 Reichsmark) an die Israelitische Kultusgemeinde für Fürsorgezwecke.[2]

Bedeutende Rabbiner

Der Rabbiner des Wohltätigkeits- und Unterstützungsvereins Ahawath Scholaum war Markus Leib Habermann.[3].

Vereinsvorstand 1910

Vereinsvorstand 1912

  • Obmann: Alter Rubel, 16., Koppstraße 15. [4]

Vereinsvorstand 1938

  • Letzter Obmann: Ephraim Burg, *13. Juni 1880 Zalocze, deportiert 2.Oktober 1939, † 17. März 1942 Konzentrationslager Buchenwald, 16., Bachgasse 21 [5]

Quellen

Literatur

  • David Jüdische Kulturzeitschrift
  • Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 125.
  • Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1928, 1932, 1936.
  • Jüdisches Jahrbuch 1932.
  • Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 101 .

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 4663/1925.
  2. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 16/1, Schachtel 557.
  3. Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 100 und Yad Vashem Archives 030.68
  4. ma8mabt Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 4663/1925.
  5. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A16/1, Schachtel 557 und DÖW Personendatenbanken Shoa-Opfer.