Windhaagsches Stiftungshaus

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1559
Datum bis
Andere Bezeichnung Huckepack-Haus
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Joachim Windhaag
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 11060
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 1.02.2024 durch WIEN1.lanm09was
  • 1., Bäckerstraße 9
  • 1., Sonnenfelsgasse 10
  • 1., Windhaaggasse 1

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Windhaagsches Stiftungshaus (1, Bäckerstraße 9, Sonnenfelsgasse 10, Windhaaggasse 1).

Die Besitzer sind ab dem 14. Jahrhundert bekannt; 1533 von Gerhard vom Thau erworben, fiel es 1549 an dessen Sohn Hanns vom Thau, der es 1559 neu erbauen ließ, 1607 an dessen Tochter Potentiana (dritte Gattin des Johann Kiele und nach dessen Tod [1610] des Dr. Christian Schäffler). 1648 verkaufte Anna Sophie geborene Enzmüller das Haus ihrem Bruder Joachim Windhaag, der es testamentarisch einer Stiftung für Studenten widmete (Einrichtung als Alumnat [Internat], das 1682 bezogen, jedoch 1784 aufgehoben wurde), die noch besteht (Niederösterreichische Landesregierung). Das Windhaagsche Stiftungshaus, das mit seinem Arkadenhof sowie verschiedenen Inschriften und Wappendarstellungen zu den interessantesten Häusern des Stadtviertels gehörte, wurde 1896 an die Gemeinde Wien verkauft (am 5. November 1944 durch Bomben zerstört); in den 1952 errichteten Neubau wurde das erhalten gebliebene Renaissanceportal von 1559 integriert. Die im 19. Jahrhundert gelegentlich kolportierte Bezeichnung „Huckepack-Haus" (angeblich nach einem Spitznamen, den Winhaag von den Protestanten erhielt; siehe Wilhelm Kisch in der Literatur) lässt sich nicht belegen. Von 1810-1868 behebergte das Windhaagsches Stiftungshaus eine k. k. Mädchenschule.

Neben Gütern in Niederösterreich besitzt die Stiftung seit 1896 das Haus 8, Josefstädter Straße 82 (Blindengasse 33-35, Uhlplatz 3, Lerchenfelder Gürtel 70 [vormals Blindeninstitut]).

Literatur

  • Alois Plesser: Die gräfliche Windhag'sche Stipendienstiftung und deren Stiftungsgüter Groß-Poppen und Neunzen. In: Blätter der Landeskunde von Niederösterreich, Neue Folge 30 (1896), S. 77 ff.
  • Anton Dachler: Das Windhaagsche Haus in Wien. In:Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien. Wien: Alterthumsverein zu Wien 1884-1918. Band 23, 1915, S. 129 ff.
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 150 ff.
  • Walpurga Opekker: Die geschichtliche Entwicklung der Windhag'schen Stipendienstiftung für Niederösterreich. In: Festschrift 300 Jahre Windhag'sche Stipendienstiftung für Niederösterreich. Wien Ottenstein 1970, S. 23 ff.
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 45
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 13 ff.
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 8
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 442.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 392 f.