Wilhelm Kubitschek

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Daten zur Person
Personenname Kubitschek, Wilhelm
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil., Univ. Prof., Hofrat
Geschlecht männlich
PageID 22077
GND 116576596
Wikidata Q2573789
Geburtsdatum 28. Juni 1858
Geburtsort Preßburg, Ungarn
Sterbedatum 2. Oktober 1936
Sterbeort Wien
Beruf Altertumswissenschaftler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 24.03.2023 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum 6. Oktober 1936
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 33 A, Reihe 5, Nummer 28
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 9., Pichlergasse 1 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Direktor der Münz- und Medaillensammlung des Hofmuseums (1910)

Kubitschek Wilhelm, * 28. Juni 1858 Preßburg, Ungarn (Bratislava, SR), † 2. Oktober 1936 Wien 9, Pichlergasse 1 (Zentralfriedhof), Altertumswissenschaftler, Gattin (4. Oktober 1900) Alice Löwe. Studierte an der Universität Wien Geschichte, Epigraphik und Archäologie (1875-7189; Lehramtsprüfung 1879, Dr. phil. 1881), ging ein Semester nach Berlin (bei Mommsen) und wurde zunächst Gymnasialprofessor (1881-1896; Hollabrunn, W.). 1887 habilitierte er sich, ging 1896 als ao. Prof. nach Graz, kehrte jedoch 1897 nach Wien zurück und trat als Kustos ins Münzkabinett ein; gleichzeitig erhielt er einen Lehrauftrag für römische Altertumskunde, Epigraphik und antike Numismatik an der Universität Wien. 1903 wurde Kubitschek Konservator der „Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale" (Generalkonservator für die Antiken der österreichischen Länder ab 1904), 1905 o. Prof. und 1910 Direktor der k. k. Münz- und Medaillensammlung des Kunsthistorischen Hofmuseums. Beide Tätigkeiten brachten ihn in Verbindung zu dem 1901 ins Leben gerufenen Gemeinderatsausschuss für Kultur zur Förderung der archäologischen Forschung Wiens, der die Aufstellung des 1903 eröffneten Museums Vindobonense in die Wege leitete. 1909 übernahm er die Aufgabe, für dieses Museum einen Führer zu verfassen, der allerdings nicht zustande kam. 1907-1913 betreute er das von ihm begründete „Jahrbuch für Altertumskunde", 1908-1927 die „Numismatische Zeitschrift", die er zu einem führenden Fachblatt gestaltete. 1916 erhielt er das Ordinariat für römische Altertumskunde, (zu dem 1918 auch das für römische Geschichte hinzukam) und wurde Hofrat. Bis 1929 (Emeritierung) widmete er sich seinen akademischen Verpflichtungen. Kubitscheks Wirken an der Universität erstreckte sich praktisch auf alle Gebiete der klassischen Philologie, der alten Geschichte und der Archäologie (insbesondere auch Quellen der antiken Geographie und antiken Chronologie). Es gehört zu seinen Verdiensten, das Plateau des Hohen Markts sicher als Zentrum des Lagers Vindobona und die Lage des Municipiums in der Gegend des Aspangbahnhofs klargestellt zu haben. Bereits 1893 hatte er eine Monographie über Vindobona verfasst; er unterzog die bisherige Forschung konstruktiver Kritik und ist mit Recht als der Begründer der wissenschaftlichen Vindobonaforschung zu bezeichnen. Zahlreiche seiner Wien betreffenden Arbeiten erschienen ab 1888 in den „Archäologisch-epigraphischen Mitteilungen aus Österreich - Ungarn". Kubitschek erwarb sich darüber hinaus auch als Numismatiker Verdienste; für die Universität Wien schuf er den Numismatischen Lehrapparat. Korrespondierendes (1904) und Wirkliches Mitglied (1919) der Akademie der Wissenschaften, Mitglied vieler in- und ausländischer Institute und Gesellschaften, Ehrenpräsident der Numismatischen Gesellschaft in Wien.

Quelle

Literatur

  • Weber, Wolfgang: Biographisches Lexikon zur Geschichtswissenschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Lehrstuhlinhaber für Geschichte von den Anfängen des Faches bis 1970. Frankfurt am Main [u.a.]: Lang 1987, S. 329 ff.
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werkverzeichnis)
  • Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 87.1937/1851 - lfd. , S. 290ff. (Schriftenverz.)
  • Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 13.1958/1946 - lfd.
  • Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich. St. Pölten: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1928-1943, 37.1966/1946 - lfd.
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 118
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1945 - lfd., 27.06.1958
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1945 - lfd., 29.09.1961