Walter Arlen

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Walter Arlen (2012)
Daten zur Person
Personenname Arlen, Walter
Abweichende Namensform Aptowitzer, Walter
Titel
Geschlecht männlich
PageID 35065
GND 1024700364
Wikidata Q2543471
Geburtsdatum 31. Juli 1920
Geburtsort Wien
Sterbedatum 2. September 2023
Sterbeort Los Angeles
Beruf Musikkritiker, Komponist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug Walter Arlen (Bestände)
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 13.11.2023 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof Wiener Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 33G, Grab 24
Ehrengrab Ehrengrab
Bildname WalterArlen.jpg
Bildunterschrift Walter Arlen (2012)

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Künstlerischer Leiter der Amerikanischen Akademie der Künste in Verona
  • Musikkritiker der "Los Angeles Times" (1952, bis: 1980)
  • Vorstand der Musikabteilung der Loyola Marymount University in Los Angeles (1969, bis: 1990)

  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 20. September 2011, Übernahme: 6. November 2011)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2008)
  • Goldener Rathausmann (Übernahme: 2015)

Walter Arlen, * 31. Juli 1920 Wien, † 2. September 2023 Los Angeles, Musikkritiker, Komponist.

Biografie

Walter Arlen kam im Juli 1920 als Walter Aptowitzer in Wien zur Welt. Er stammt aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie, der das Warenhaus Dichter in Ottakring gehörte. Im Alter von fünf Jahren erhielt er seinen ersten Klavierunterricht, nachdem der Schubert-Forscher Otto Erich Deutsch bei ihm ein absolutes Gehör erkannt hatte.

Nachdem sein Vater 1938 von den Nationalsozialisten festgenommen und seine Mutter in eine Nervenheilanstalt eingeliefert worden war, wanderte Walter im März 1939 allein zu Verwandten nach Chicago aus. 1946 konnte er seine Familie (Eltern und Schwester), der die Flucht ebenfalls gelungen war, in London wiedersehen.

In Amerika ließ er zunächst seinen Namen auf Arlen ändern und arbeitete in einem Kürschnergeschäft in Chicago. Nebenbei studierte er Komposition bei Leo Sowerby. Bald nahm er an einem Kompositionswettbewerb teil und gewann den ersten Preis, Unterrichtsstunden bei Roy Harris, einem der profiliertesten amerikanischen Komponisten der damaligen Zeit.

1952 bekam Walter Arlen ein Angebot der "Los Angeles Times", die einen Musikkritiker suchte, und übersiedelte nach Kalifornien. Diese Tätigkeit übte er bis 1980 aus. 1969 gründete er an der Loyola Marymount University in Los Angeles eine Musikabteilung, der er bis 1990 vorstand. Daneben erhielt er Lehraufträge an zahlreichen weiteren Universitäten in Amerika und übernahm auch Administration und künstlerische Leitung der Amerikanischen Akademie der Künste in Verona (Italien). Als musikalischer Berater war er zudem für den Internationalen José-Iturbi-Klavierwettbewerb in Valencia (Spanien) tätig.

In seine Heimatstadt Wien kehrte Arlen gemeinsam mit seiner Schwester im Jahre 1965 zum ersten Mal seit seiner Emigration zurück, um ihr früheres Wohnhaus wiederzusehen. Im Zuge der in Aussicht gestellten Restitution des Familieneigentums besuchten die beiden zur Jahrtausendwende noch einmal Wien. Als der Verlauf der Restitution nicht Arlens Erwartungen entsprach, kam er 2007 wieder, um beim Nationalfonds eine Verzichtserklärung zu unterschreiben. Im darauffolgenden Jahr fand unter Arlens Anwesenheit ein Konzert mit eigenen Kompositionen im Jüdischen Museum in Wien statt. 2010 erschien eine vom damaligen Verein "exil.arte" produzierte CD mit einer Auswahl seiner Werke.

2011 übergab Walter Arlen im Rahmen einer Gedenkmatinee im Volkstheater seinen Vorlass der Wienbibliothek im Rathaus. Die Wienbibliothek veranstaltete in den Jahren 2012 bis 2015 insgesamt drei Konzerte mit Klaviermusik des Komponisten. Der Musikverlag Doblinger veröffentlichte 2014 und 2015 einige seiner Kompositionen.

Walter Arlen erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Goldene Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich (2008), das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien (2011) und den Goldenen Rathausmann der Stadt Wien (2015).

Quellen

Literatur


Walter Arlen im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks