Vuk Stefanović Karadžić

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Daten zur Person
Personenname Karadzic, Vuk Stefanovic
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 24390
GND 118559907
Wikidata Q202815
Geburtsdatum 26. Oktober 1787
Geburtsort Trsic an der Drina
Sterbedatum 26. Jänner 1864
Sterbeort Wien
Beruf Schöpfer der serbischen Schriftsprache, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 20.01.2023 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof St. Marxer Friedhof
Grabstelle
  • 3., Landstraßer Hauptstraße 26; 32; 42; 75 (Wohnadresse)
  • 3., Rochusgasse 3 (Wohnadresse)
  • 3., Siegelgasse 1 (Wohnadresse)
  • 3., Ungargasse 17; 43 (Wohnadresse)
  • 3., Marokkanergasse 3 (Sterbeadresse)
  • 3., Ölzeltgasse 5 (Sterbeadresse)
  • 3., Traungasse 8 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Vuk Stefanovic Karadzic, * 26. Oktober 1787 Trsic an der Drina (Serbien), † 26. Jänner 1864 Wien 3, Marokkanergasse 3, Ölzeltgasse 5, Traungasse 8 (Gedenktafel; St. Marxer Friedhof), Schöpfer der serbischen Schriftsprache, Schriftsteller, Gattin (1818) Anna Kraus.

Verbrachte seine Jugend (ohne ordentliche Schulausbildung) in Sremski Karlovci und Belgrad, war aktiv am ersten serbischen Aufstand (1804-1813) beteiligt und lebte nach dessen Scheitern vorwiegend in Wien. Hier nahm er gemeinsam mit dem Slowenen Jan Kopitar den Kampf um den Gebrauch der Volkssprache in Literatur und Wissenschaft auf. Seine Devise war es, für jeden Laut nur einen Buchstaben zu verwenden; er schuf ein cyrillisches Alphabet und legte die phonetische serbokroatische Rechtschreibung fest, die zur Grundlage der kulturellen Einigung der Serben und Kroaten wurde.

Karadzic legte auch eine umfangreiche Sammlung serbischer Volkslieder, -dichtungen und -märchen an. Viele Dichter und Wissenschafter (Goethe, Ranke) hätten Kontakt zu ihm. Er reiste viel, besuchte Jakob Grimm in Göttingen und Goethe in Weimar und versorgte Ranke mit Informationen zur serbischen Geschichte. 1814 veröffentlichte er eine serbische Grammatik, 1818 ein serbisch-deutsch-lateinisches Wörterbuch; außerdem übersetzte er das Neue Testament nach den von ihm gesetzten neuen serbischen Sprachnormen (1847). Vor dem Haus 3, Rasumofskygasse 22 befindet sich eine Halbfigur von Karadzic (Ausführung: Plastika Belgrad, 1989; Spende der Stadt Beograd); Karadzic wohnte auch 3, Landstraßer Hauptstraße 26, 32, 42 und 75, Rochusgasse 3, Siegelgasse 1 und Ungargasse 17 und 43.

Quelle

Literatur

  • Matthias Bernath [Hg.]: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. 4 Bände. München: Oldenbourg 1974-1981
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Vuk Stefanovic Karadziv. Katalog der Österreichischen Nationalblibliothek. 1987
  • Vuc Karadzic. Katalog Belgrad beziehungsweise Wien-Rathaus. 1987
  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 40
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 123, S. 129
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008)
  • Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien. 13 (1958), S. 89 f.
  • Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien. 36 (1981), S. 8
  • Neue Arbeiter-Zeitung, 06.03.1987, 02.01.1988
  • Rathaus-Korrespondenz.
  • Wien: Presse- und Informationsdienst, 06.06.1989