VS Waltergasse 16

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum von 11. Oktober 1865
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
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  • 4., Waltergasse 16

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48° 11' 27.74" N, 16° 22' 6.64" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die VS Waltergasse 16 ist eine öffentliche Volksschule im 4. Wiener Gemeindebezirk, Wieden.

Schulgründung

Im Jahr 1864 wurde der Bau einer neuen Doppelschule in der ehemaligen Schiffgasse 755 auf der Wieden, jetzt Preßgasse 24, nach Beschluss des Gemeinderats und mit Bewilligung der K. K. Statthalterei begonnen und 1865 vollendet. Die Doppelschule sollte Schüler der überfüllten Klassen der Schulen in der Paulanergasse 3 und Margaretenstraße 52 aufnehmen. Der Beschluss wurde jedoch dahingehend verändert, dass, um die neue Doppelschule nicht gleich in den ersten Jahren zu überfüllen, die Doppelschule in der Margaretenstraße 52 bestehen blieb. Der Neubau der Doppelschule enthielt acht Lehrzimmer für Knaben und Mädchen. Es wurde auf gesonderte Eingänge und Stiegen geachtet. Am 11. Oktober 1865 fand die feierliche Eröffnung und Einweihung des Schulhauses statt.

Mit dem Schuljahr 1870/1871 wurde mit Beschluss der Schulbehörden die Schule zu einer achtklassigen Bürgerschule erweitert.

Erster Weltkrieg

Der Beginn des Schuljahres 1914 stand ganz im Zeichen des Ersten Weltkriegs. Durch die Einquartierung des Militärs während der Ferien verschob sich der Schulbeginn auf Ende September. Außerdem wurden die Bürgerschulen Schaumburgergasse 7 und Starhemberggasse 8 für die Dauer des Krieges im Schulgebäude untergebracht und der Unterricht auf Halbtagsunterricht umgestellt. Mit 3. Dezember 1917 übersiedelten die Bürgerschulen Schaumburgergasse 7 und Starhemberggasse 8 wieder in ihre eigenen Gebäude und der normale Unterrichtsbetrieb konnte wieder aufgenommen werden.

Am 13. September 1937 wurde die Schule Preßgasse 24 aufgelassen. Gleichzeitig wurde im Gebäude der Sonderschule für schwerhörige Kinder Waltergasse 16 eine "Allg. Volksschule für Knaben und Mädchen" neu errichtet.

NS-Zeit

Mit dem "Anschluss" Österreichs an Deutschland im Jahr 1938 traten weitere Veränderungen in der Schule ein. Am 13. März 1938 wurden Bilder all dessen, was im Schulhaus das "System Schuschnigg" kennzeichnete, entfernt und durch Hakenkreuze ersetzt. Da der Lehrkörper an den Wahlarbeiten beteiligt waren und in den verschiedenen Gliederungen der NSDAP Dienst versah, wurde der Unterricht bis Ostern nicht mehr aufgenommen und die Schule blieb bis 19. April 1938 geschlossen. Ab 16. Mai besuchten nur "arische" Kinder die Schule. 17 von 23 jüdischen Kindern wurden in die für Jüdinnen und Juden bestimmte KMV3 Eslarngasse 23, die übrigen in eine Privatvolksschule umgeschult. Mit Beginn des Jahres 1941 wurde der Unterricht der Volksschule Sankt-Elisabeth-Platz 8 an diese Schule verlegt, da im Schulgebäude am Elisabethplatz Soldaten einquartiert wurden, und der Wechselunterricht in beiden Schulen begonnen. Nach rund einem Monat konnte die Volksschule St.-Elisabeth-Platz 8 jedoch wieder in ihrem eigenen Schulhaus den Unterrichtsbetrieb aufnehmen.

Während des Krieges wurden Lehrkräfte in den Wehrdienst einberufen und mit den Schulkindern Luftschutzalarmübungen geprobt. Der Beginn des Jahres 1944 brachte einige Schülerabmeldungen. Außerdem wurde den Eltern nahegelegt von der Verwandtenverschickung Gebrauch zu machen, damit ihre Kinder vor Luftangriffen geschützt werden. Später im Jahr erfolgten einige Angriffe auf Wien, die auch das Schulhaus in der Waltergasse 16 trafen und Hausschäden, zerbrochene Fensterscheiben und ein beschädigtes Dach, verursachten. Vom 11. bis 17. Oktober 1944 blieb die Schule aufgrund der Angriffe gesperrt. Am 21. November schlug eine Fliegerbombe nahe der Schule ein. Vom Luftdruck wurde das Gebäude schwer beschädigt, das halbe Dach abgedeckt, sämtliche Türen und Fenster wurden eingedrückt und die Decken und Wände erhielten Sprünge. Die Räume wurden unbenutzbar.

Nachkriegszeit

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in den 1950er zunächst die Fassade des Schulgebäudes renoviert und ein paar Jahre später eine Neugestaltung vollzogen. Während dieses Prozesses erhielten die Schulkinder Wechselunterricht in der Phorusgasse 10. Mit 15. Oktober 1956 konnte der gesamte Schulbetrieb in das neue Schulgebäude Waltergasse 16 zurückkehren.[1]

Gegenwart

Heute befindet sich eine öffentliche Volksschule in der Waltergasse 16 mit 14 Klassen. Ihre Schwerpunkte liegen in Mehrstufenklassen, Interessens- und Begabungsförderung. Zudem beteiligt sich die Schule an Projekten wie GEPS – Global Education Primary School und Leonardino, dessen Ziel es ist das Thema Naturwissenschaft und Technik nachhaltig in den Volksschulen zu verankern.[2]

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise