VS Migazziplatz 9

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum von 1753
Datum bis 1944
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 363896
GND
WikidataID
Objektbezug Wiener Schulen
Quelle
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  • 12., Migazziplatz 9

Frühere Adressierung

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48° 10' 53.26" N, 16° 20' 4.79" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Volksschule für Mädchen, 12., Migazziplatz 9. Die Volksschule Migazziplatz 9 war eine öffentliche Volksschule für Mädchen im 12. Wiener Gemeindebezirk, Meidling. Mit der benachbarten Schule VS Migazziplatz 8 war sie historisch eng verbunden.

Schulanfänge in Untermeidling

1753: Angänge neben der kleinen Kirche

Anfang der 1730er wurde eine kleine Betkapelle in Untermeidling errichtet, die schon im Jahre 1733 zu einer kleinen Kirche umgewandelt wurde. Zuvor hatten die Bewohnerinnen und Bewohner lange Zeit den Weg zur entlegenen Penzinger Pfarrkirche "Heiliger Jakob" zurückgelegt. Im Jahr 1753 fungierte der erste eigene Seelsorger und der erste Schulmeister, der bis zum Jahr 1819 in einem kleinen Häuschen neben der kleinen Kirche den Unterricht für etwa 30-40 Kinder pflegte. Neben seiner Funktion als Schulmeister war dieser ebenfalls Besitzer eines Brotladens und diente bis 1863 der Kirche als Messner und Organist und war überdies das Faktotum des damals bestandenen "Ortsrichteramtes", weshalb er auch den Titel "Gerichtsschreiber" führte. Im Jahre 1819 musste das Schulhaus um ein zweites Lehrzimmer vergrößert werden. Der Unterricht wurde unterdessen bis zur Vollendung der Adaptierung in einem Privathaus (Hauptstraße 8) neben dem alten, ersten Pfarrhaus (Hauptstraße 10) fortgeführt. Im Jahre 1846 erwies sich das Schulhaus abermals als zu klein für die rund 200 Kinder. Es wurde um ein drittes Lehrzimmer erweitert. Im Jahr 1836 erhielt die Gemeinde Gaudenzdorf seine eigene Schule (siehe VS Schönbrunner Straße 189) mit zwei Lehrzimmern erhielt, weshalb die Zahl der Schulkindern in diesen Jahren tatsächlich gar nicht so schnell anwuchs.

Der erste Schulmeister ist namentlich nicht bekannt. Sein Nachfolger (um 1816) fungierte nicht lange als Schulmeister. Es folgte Ignaz Marold, unter dem noch Lehramt, Kirchendienst und Gerichtsschreiberei vereinigt waren und dem bereits zwei Gehilfen zur Seite gestellt wurden. Nach dessen Tod im Jahr 1846 starb jener und nach ihm erhielt der Lehrer Jakob Bartsch die Stelle mit allen übrigen Ämtern, ausgenommen die Gerichtsschreiberei.

In der zweiten Hälfte der 1850er Jahren war die Zahl der Bevölkerung von Untermeidling aufgrund des Zuzuges aus Wien in die Vororte auf rund 7.000 gestiegen. Die oft erwähnte Steigerung der Bevölkerungszahl zwang schon im Beginn der 1850er Jahre zur Errichtung eines vierten Lehrzimmers, dem in knapp vier Jahren ein fünftes und sechstes folgten. Diese beiden letzteren fanden nicht mehr Raum in dem alten Gebäude (an der Stelle des heutigen Hauses, Hauptstraße 17), weshalb Räumlichkeiten in einem Privathaus gemietet werden mussten. Das noch am Besten für Schulzwecke geeignete war jenes, welches der (alten) Schule gegenüber lag (Hauptstraße 18) (das sogenannte "Russyhaus").

1861: Bau eines eigenen Schulgebäudes am Kirchenplatz

Aufgrund der stetig wachsenden Bevölkerungs- und somit Kinderzahl beschloss man sich zum Bau eines im großen Maßstab angelegten Schulgebäudes. Als Baugrund schenkte das Stift Klosterneuburg den in seinem Besitz befindlichen viereckigen Platz in einer abgelegenen Gasse gegenüber der neuen Meidlinger Kirche "Zum heiligen Johannes Nepomuk" am Kirchenplatz, unter der Bedingung, dass der Messner im neuen Schulgebäude freie Unterkunft fände. Im Jahre 1860 wurde unter den Bürgermeistern Werner Rauch (Untermeidling) und Thomas Wittag (Obermeidling) sowie dem Schulaufseher Jakob Bartsch der Bau eines einstöckigen Gebäudes von der Gemeindevertretung beschlossen und dem Baumeister Sebastian Killmeier nach dessen eigenem Plan überlassen. Das alte Schulgebäude wurde an einen Meidlinger Handelsmann verkauft.

Im Frühling 1861 war der Bau des neuen Schulhaues abgeschlossen, welcher am 6. Juni 1861 desselben Jahres durch den Propst des Chorherrenstiftes Klosterneuburg Adam Schreck unter Assistenz der gesamten Pfarrgeistlichkeit und Beiwohnung des Distriktaufsehers und Konsistorialrat Martin Neuwirt kirchlich eingeweiht. Im neuen Schulgebäude erhielten Knaben und Mädchen – entgegen der früheren Umstände – getrennt in acht Lehrzimmern Unterricht. Der Lehrkörper bestand aus ebenfalls aus acht Lehrkräften. Durch die Intervention des Schulreferenten Ignaz Zelebor wurde die Anstalt im Oktober 1862 zur Pfarrhauptschule mit eine Normalklassen erhoben.

Anfang des Jahres 1863 bestand wiederum Platznot, sodass in einem für 120 Schulkinder bemessenen Lehrzimmer rund 300 Schulkinder unterrichtet wurden. Deshalb entschloss man sich dazu, ein zweites Stockwerk aufzusetzen und fand dasselbe in den Ferien 1864 seine Ausführung durch den Baumeister Josef Rucker (Namensträger der Ruckergasse). Im Zuge dieser Vergrößerung mussten auch drei neue Lehrkräfte angeworben, welche am 1. Oktober 1864 ihr Amt antraten. Eine weitere Lehrkraft stieß im Frühling 1865 dazu. Um den dringendsten Raumbedürfnisse abzuhelfen, wurde im Jahre 1867 aus einem geräumigen Zimmer der Oberlehrerwohnung ein Lehrzimmer errichtet, und jener dafür eine anstoßende Kammer, die zur Unterlehrerwohnung bestimmt war, angefügt. Mit den neuen Schulgesetzen (siehe Reichsvolksschulgesetz) ging die Autorität und Leitung des Schulwesens von der Kirche auf den Staat und die autonome Gemeinde über, sodass der Ortsschulrat dem k.k. Bezirksschulrat, dieser dem k.k. Landesschulrat und dieser dem k.k. Ministerium unterstellt war. Die Schule neben der Meidlinger Pfarrkirche, welche von einer anfänglichen Dorfschule zur Trivialschule und zur Hauptschule avanciert war, erhielt nun die Bezeichnung "Sechsklassige Volksschule".

1870/1871: Bau eines zweiten Schulgebäudes und Trennung der beiden Schulen

Anfang der 1870er Jahre sah man sich wiederum aufgrund der steigenden Schülerinnen- und Schülerzahlen gezwungen, ein neues Schulgebäude zu errichten, wobei es sich hierbei um den Standort in der Schillergasse (spätere Vierthalergasse ab 1894) handelte: VS Vierthalergasse 11-13. Bei diesem Standort wurde auch alternativ vom Schulhaus in der Rauchgasse 17 gesprochen.[1] Diese Adresse ist ident mit jener der Schillergasse 9 mit den dazugehörigen unbebauten Gründen.[2] Auch die Durchführung der neuen Gesetze, nach denen die Zahl der in einem Klassenzimmer zu unterrichtenden Kinder 80 nicht übersteigen dürfe, war ein treibender Faktor für den Entscheid zum Neubau. Baumeister Josef Rucker wurde mit dem Bau des neuen Schulgebäudes betraut, wobei die Pläne nicht von ihm stammten. Die neue Schule sollte als reine Knabenschule eingerichtet werden, während die ältere Schule neben der Kirche zur reinen Mädchenschule umgewandelt wurde.

Am 25. Mai 1871 wurde das neue Gebäude im Beisein der gesamten Schuljugend, des vollzähligen Lehrkörpers beider Schulen, der Pfarrgeistlichkeit, der Gemeindevertretung, der Bezirksschulvertretung, des Abt Othmar Helfersdorfer als Landmarschall von Niederösterreich, des k.k. Statthalters von Niederösterreich, des Vinzenz Prausek als k.k. Landesschulinspektor für Niederösterreich und des Valentin Teurich als k.k. Bezirksschulinspektor in feierlicher Weise der Benützung übergeben und somit die Trennung der beiden Anstalten vollzogen. Beide Schulen standen bis zur Ernennung des Leiters für die Mädchenschule unter einer Leitung. Am 27. Dezember 1871 übergab der Ortsschulrat dem neuernannten Oberlehrer Gregor Bartsch das Dekret als Leiter der Mädchenschule. Im Schuljahr 1871/1872 wurde die sechsklassige Mädchenvolksschule von 1.421 Schülerinnen besucht.

1875: Schaffung zwei neuer Schulen

Mit Schluss des Schuljahres 1874/1875 zählte jede der beiden Schulen über 15, größtenteils überfüllte Klassenabteilungen, sodass über eine Erweiterung und Teilung dieser beiden Anstalten debattiert wurde. Unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Iganz Zelebor beschloss der Gemeinderat Meidlings, beide Schulen zu trennen, zwei neue Oberlehrer zu bestellen und den Bau zweier neuen Schulhäuser in Beratung zu ziehen. Dieser Beschluss wurde von der Schulbehörde genehmigt, welche außerdem veranlasste, dass die bestehende siebenklassige Knabenvolksschule (in der Schillergasse) zu einer achtklassigen Bürgerschule erhoben und eine neue fünfklassige Knabenvolksschule geschaffen, die siebenklassige Mädchenvolksschule (am Kirchenplatz) jedoch als solche belassen und auch eine fünfklassige Mädchenschule neu errichtet werde. Jedoch wurde die Trennung beziehungsweise Neuschaffung der Anstalten schneller vorgenommen als dass der Bau der beiden Schulgebäude hätte vollzogen werden können, sodass die beiden neuen Anstalten bis zur Vollendung der Neubauten kurioserweise in den bereits bestehenden beiden Schulhäusern untergebracht wurden: Die neue fünfklassige Knabenschule wurde im Gebäude der Mädchenschule am Kirchenplatz untergebracht, während die neue fünfklassige Mädchenschule in jener der (ebenfalls neuen) Bürgerschule in der Schillergasse untergebracht und mit Beginn des Schuljahres 1875/1876 eröffnet. Somit bestand ab dem Schuljahr 1875/1876 abermals – nach der Trennung der ehemaligen Knaben- und Mädchenschule im Jahr 1870/1871 – eine fünfklassige Knabenvolksschule am Kirchenplatz, untergebracht im Schulhaus der Mädchenschule, bis dass ihr eigenes Gebäude im Jahr 1881 am Kirchenplatz errichtet wurde.

Zum Leiter der Knabenschule (am Kirchenplatz) wurde der schon seit 1869 in der Gemeinde tätige Lehrer Johann Kunert ernannt. Zur gleichmäßigen Verteilung der Schüler im Verhältnis der räumlichen Kapazitäten der einzelnen Schulgebäude wurde die Gemeinde Untermeidling in zwei Schulbezirke eingeteilt, deren Grenze die Krichbaumgasse und Radetzkygasse bildeten.

1881: Eigenes Schulgebäude für Knabenschule am Kirchenplatz

Anfang der 1880er Jahre fiel der Entscheid, ein eigenes neues Schulgebäude für die Knabenvolksschule am Kirchenplatz neben der Mädchenvolksschule zu errichten. Dieses wurde am 1. Juli 1881 eröffnet und in Benützung genommen wurde. Der dazugehörige Turnsaal wurde von beiden Schulen gemeinsam benützt. Der bisherige Oberlehrer Gregor Bartsch wechselte für das Schuljahr 1883/1884 an die Volksschule VS Nymphengasse 7. Als provisorischer Schulleiter an der siebenklassigen Mädchenvolksschule am Kirchenplatz folgte ihm Anton Forster. Im Sinne des Reichsvolksschulgesetzes vom 2. Mai 1883 wurde die Mädchenvolksschule laut Erlass des Bezirksschulrates (Zahl 2164) vom 1. August 1888 an als sechsklassig organisiert.

Eingemeindung 1890/1892

Mit dem Gesetz betreffend die Vereinigung der Vorortsgemeinden mit der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien vom 19. Dezember 1890 wurde Untermeidling Teil des neugegründeten 12. Wiener Gemeindebezirkes. Die Eingemeindung der ehemaligen Gemeinden brachte Veränderungen auf verschiedenen Ebenen. Am 16. September 1891 erfolgte die Einstellung der Amtswirksamkeit des Schulbezirkes Sechshaus sowie gleichzeitig der Beginn der Amtswirksamkeit des neu zusammengesetzten Bezirksschulrates für den neuen Schulbezirk Wien. Der 12., 13. und damalige 14. Wiener Gemeindebezirk bildeten den 7. Wiener Schulaufsichtsbezirk (7. Sektion), für den der k.k. Realschulprofessor Vincenz Suchomel zum k.k. Bezirksschulinspektor ernannt wurde. Dieser führte provisorisch die Geschäfte des Bezirkschulratsausschusses. Die 7. Sektion hatte ihren vorläufigen Sitz im Gemeindehaus Hietzing. Auch die Schule Bischoffgasse 10 gehörte dem 7. Wiener Inspektionsbezirk an.

Auch infrastrukturell kam es zu Verbesserungen: Die baulichen Umänderungen und Renovierungsarbeiten erfolgten gerade Ende des Jahrhunderts bzw. um die Jahrhundertwende. Am 28. Mai 1894 erhielt das Schulhaus das Hochquellenwasser. In den Hauptferien 1895 wurde die Gasbeleuchtung komplett eingerichtet und das ganze Schulhaus renoviert. Im Jahr 1901 wurden Deckenrekonstruktionen in Lehrzimmern und Gängen sowie verschiedene Renovierungen nebst der Herstellung von harten Fußböden und Schultreppen in drei Lehrzimmern mit dem Kostenerfordernis von 10.040 Kronen ausgeführt. Im Jahr 1903 wurden im Schulgebäude anlässlich der Einführung der Abortspülung bauliche Änderungen sowie die Herstellung eines Rohrkanales vorgenommen. Außerdem wurden harte Brettelböden und ein neuer Anstrich in zwei Lehrzimmern vorgenommen.

Neue Adresse: Migazziplatz 9

Am 8. Februar 1895 erhielt die Mädchenvolksschule die offizielle Orientierungsnummer "Migazziplatz 9". Abgesehen vom Standort der Schule am ehemaligen Kirchenplatz, der 1894 in "Migazziplatz“ umbenannt wurde, lautete die Anschrift der Mädchenvolksschule öfters auch Schulgasse beziehungsweise ab 1894 Bendlgasse 8, welche sich in den Schulchroniken, aber auch in der Verwaltungsliteratur, insbesondere im Wiener Kommunal-Kalender wiederfindet.[3]

Schulsprengel 1896

Die vom niederösterreichischen k.k. Landesschulrat durch Erlass vom 31. Juli 1896 (Zahl 7076) genehmigte Schulsprengeleinteilung für die Mädchenvolksschule Migazziplatz 9 (Ortsschulrat: Zahl 3219) umfasste folgende Straßen: Albrechtsbergergasse (Nr. 2-26, Nr. 1-33), Arndtstraße (ab Nr. 70 aufsteigend, ab Nr. 49 aufsteigend), Aßmayergasse (Nr. 2-46, Nr. 21-37), Bendlgasse, Bonygasse (Nr. 2-14, Nr. 1-13), Gierstergasse (alle geraden Nummern), Grieshofgasse, Ignazgasse (Nr. 2-32, Nr. 1-17), Klährgasse (ab Nr. 22 aufsteigend, ab Nr. 19 aufsteigend), Krichbaumgasse (Nr. 1-27, Nr. 2-36), Mandlgasse, Migazziplatz, Mineralbadgasse, Niederhofstraße, Pachmüllergasse (Nr. 1-7, Nr. 2-8), Reschgasse (Nr. 2-18, Nr. 1-19), Rosaliagasse, Roesnergasse, Teichackergasse, Vivenotgasse (Nr. 1-33), Wertheimsteingasse (2-16, 1-15). Zu diesem Zeitpunkt (Schuljahr 1895/1896) stand die Mädchenschule weiterhin unter der Leitung von Oberlehrer Josef Fiebiger und führte zwölf Klassen mit 684 Mädchen. Davon waren neben der großem römisch-katholischen Mehrheit von 663 Kindern sechs protestantisch, 15 jüdisch und eine Schülerin konfessionslos.

Am 9. September 1896 wurde der 12. Gemeindebezirk vom 7. Inspektionsbezirk abgetrennt und mit dem 5. Gemeindebezirk Margareten zum 5. Inspektionsbezirk vereinigt.

Erster Weltkrieg

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden die schulischen Räumlichkeiten der Mädchenschule vom Militär belegt, weshalb diese ab dem 15. September 1914 und für die ganze Dauer des Krieges in der benachbarten Knabenschule Migazziplatz 8 unterkam. Während der Kriegsjahre blieb die Schülerinnenzahl relativ konstant:

  • 1914/1915: elf Klassen mit 495 Mädchen
  • 1915/1916: elf Klassen mit 485 Mädchen
  • 1916/1917: elf Klassen mit 507 Mädchen
  • 1917/1918: elf Klassen mit 474 Mädchen

Februar 1934

Vor dem Hintergrund der bürgerkriegsähnlichen Ereignisse im Februar 1934 blieben die Schulen vom 13. bis einschließlich 17. Februar 1934 geschlossen. Unmittelbar danach erfolgte ein politisch motivierter Wechsel in der Schulleitung: Oberlehrerin Maria Kostelecky wurde durch die provisorische Leiterin Sidonie Soukup, die laut Dekret vom 18. Februar 1934 (Zahl I-1095/1934) ab 19. Februar 1934 bestellt wurde, ersetzt.

NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg

Nach dem sogenannten "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 kam es wiederum zu einem Wechsel in der Schulleitung: Oberlehrerin Viktoria Praun wurde von Oberlehrer Leopold Müller, der laut Dekret vom 25. August 1938 (Zahl I-3300/1938) ab 1. September 1938 bestellt wurde, ersetzt. Zu diesem Zeitpunkt besuchten keine jüdischen Schulkinder mehr die Mädchenschule am Migazziplatz. Unmittelbar danach wurden die schulischen Räumlichkeiten auch von nationalsozialistischen Organisationen in Anspruch genommen, wie etwa der Turnsaal vom SA-Sturm (3/81 und 18/31), vom Bund deutscher Mädel (Bann 506), vom Deutsches Jungvolk sowie vom NSDAP-Kreises VI. Seit dem 12. Juni 1939 befand sich zudem die Zahnklinik für Meidling in zwei Zimmern.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges mussten die Mädchen ihr Schulgebäude am Migazziplatz im Schuljahr 1943/1944 verlassen und in der Jungenhauptschule Herthergasse 28 und Mädchenhauptschule Steinbauergasse 27 unterkommen. Am 29. September 1944 wurde die 3. Klasse aufgelöst und die Schülerinnen umgeschult. Nur noch im ersten Schul- und Kriegsjahr 1939/1940 befanden sich an der Mädchenschule die Religionssammelstelle für den römisch-katholischen sowie den evangelischen Religionsunterricht. In den Kriegsjahren sank der Schülerinnenstand deutlich:

  • 1939/1940: neun Klassen mit 262 Mädchen
  • 1940/1941: sieben Klassen mit 242 Mädchen
  • 1941/1942: Keine Angaben
  • 1942/1943: sechs Klassen mit 205 Mädchen
  • 1943/1944: Sechs Klassen mit 205 Mädchen
  • 1944/1945: Fünf Klassen mit 177 Mädchen


Laut dem Kriegsschädenplan von 1946 entsprach das Schulgebäude Migazziplatz 8-9 ein Totalschaden.

Quellen

Einzelnachweise