VS Johnstraße 40

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum von 1908
Datum bis
Benannt nach Franz Xaver John
Prominente Personen
PageID 358488
GND
WikidataID
Objektbezug Wiener Schulen
Quelle
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  • 15., Johnstraße 40

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48° 11' 50.52" N, 16° 19' 8.09" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die VS Johnstraße 40 ist eine öffentliche Volksschule im 15. Wiener Gemeindebezirk, Rudolfsheim-Fünfhaus.

Schulgeschichte

Im Jahr 1908 wurde das neu errichtete Doppelschulgebäude Meiselstraße 19 und Johnstraße 40 feierlich eröffnet, wobei in der Meiselstraße eine Knaben- und in der Johnstraße eine Mädchenvolksschule untergebracht waren.[1] Zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung zählte die Schule in der Johnstraße 741 Schülerinnen, die auf 16 Lehrzimmer aufgeteilt werden mussten. Dies war anfangs zu viel für nur ein Gebäude, weshalb nur drei Klassen den vollen Unterricht genießen konnten, die anderen wurden auf vier umliegende Anstalten aufgeteilt und wurden nur zeitweise in ihrer Stammschule unterrichtet. Erst im Laufe der folgenden Monate konnten alle hier ansässigen Schülerinnen das Gebäude beziehen.

Erster Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs musste an der Schule in der Johnstraße Wechselunterricht eingeführt werden, da nun auch die Schule aus der Kröllgasse 20 hier untergebracht war. Am 26. Oktober 1914 musste aber doch die Übersiedlung der Schule in die Goldschlagstraße 113 erfolgen, da das Schulgebäude in der Johnstraße als Rekonvaleszentenheim für erkrankte Soldaten benötigt wurde. Unterrichtet wurde von da an nur mehr vier Mal die Woche, zwei Mal vormittags und zwei Mal nachmittags. Das ganze Jahr über wurden die Kinder auch außerhalb der eigentlichen Schulzeit beschäftigt, so wurden beispielsweise Spaziergänge und Ausflüge unternommen. Am 18. Oktober 1917 übersiedelte die Schule weiter in das Gebäude in der Goldschlagstraße 108.

Zwischenkriegszeit

Das eigentliche Schulgebäude in der Johnstraße konnte erst spät wieder bezogen werden, noch im Herbst 1919 erfolgte Drittelunterricht der Schulen Johnstraße 40, Meiselstraße 19 und Goldschlagstraße 113 in letztgenanntem Gebäude. Am 7. Jänner 1920 erfolgte der erste Unterricht im wiederbezogenen Schulhaus. Auch die Brotkommission 16 war hier bis Herbst 1922 eingerichtet. Am 1. September 1920 erhielt die Schule mit Frau Oberlehrerin Christine Fröhlich die erste weibliche Leiterin – leider verstarb sie schon wenige Monate später.

Die Wiener Schulreform wird in der Schulchronik einerseits als große positive Veränderung erwähnt, andererseits wird aber auch die „Unsumme an Mehrarbeit“ vonseiten der Lehrer- und Lehrerinnenschaft beklagt.[2] Mit Beginn des Schuljahres 1930/1931 wurde die Schule in der Goldschlagstraße 108 aufgelöst, einige Klassen wurden der Mädchenschule in der Johnstraße zugewiesen. 1931/1932 wurden die allgemeinen Volksschulen mit tschechischer Unterrichtssprache in der Kienmayergasse 41 und der Knöllgasse 20 aufgelöst und es wurde eine eigene Abteilung für tschechisch-sprechende Kinder in der Johnstraße geschaffen. Die tschechische Schule war hier bis zu ihrer Auflassung im Jahr 1938. Zu diesem Zeitpunkt lebten in Rudolfsheim über 8.000 Menschen, die als Muttersprache Tschechisch angaben.[3]

Zweiter Weltkrieg

Während der ersten Kriegsjahre verblieb die Mädchenschule in ihrem Heimgebäude, erst im Jahr 1945 kam es zu zeitweisen Schließungen. Am 30. April 1945 wurden die Schulen Johnstraße und Meiselstraße wieder geöffnet, allerdings wurde das Gebäude im Zuge der Kampfhandlungen beschädigt. Das Konferenzzimmer wurde von einer Granate getroffen, die 1. und 4. Klasse brannten vollständig aus. Trotzdem konnte der Unterricht wieder aufgenommen werden.

Nachkriegszeit

Zwischen 14. und 16. Mai 1945 war die Schule wegen russischer Einquartierungen geschlossen. Die Schuleinschreibungen im Juni des Jahres ergaben 97 Mädchen. Im Gegensatz zu vielen anderen Schulgebäuden scheint die Johnstraße/Meiselstraße aber noch relativ glimpflich davongekommen zu sein.[4] Am 3. Dezember 1945 erfolgte die von der alliierten Stadtkommandatur verlangten Schulzusammenlegungen, um Brennmaterial sparen zu können. Die Johnstraße wurde zusammen mit der Goldschlagstraße 113 in der Meiselstraße untergebracht, es gab Halbtagsunterricht und später Drittelunterricht. Am 24. April 1946 endeten die Schulzusammenlegungen, die Schulen bezogen wieder ihre eigenen Gebäude doch auch im Folgewinter wurden die Schulen wieder zusammengelegt.[5]

Die heutige Johnstraße 40

Die heutige Volksschule Johnstraße 40 zeichnet sich durch einen pädagogischen Zugang aus, welcher sich durch "offenes Lernen – freie Lernphase – differenzierter Unterricht" definiert. Weiters gibt es Projektunterricht mit Abschlussdarbietungen, computerunterstütztes Lernen und klassenübergreifende Aktivitäten. Englisch wird ab der ersten Schulstufe unterrichtet. Es wird eine enge Zusammenarbeit mit den Horten Johnstraße, Eduard-Sueß-Gasse und Wurmsergasse gepflegt. An der Schule gibt es außerdem das Programm "Förderung 2.0", welches ein flächendeckendes Lernhilfeprogramm an öffentlichen Wiener Schulen ist. Einige der weiteren Aktivitäten und Projekte, die in der Johnstraße organisiert werden, sind das Lesefest, Jugendsingen, Forschertage, der Kidsrun4kids-Lauf, Schitage oder ein Weltreligionen-Projekt.[6]

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise