VS Einsiedlergasse 7

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum von 1896
Datum bis
Benannt nach Einsiedlergasse
Prominente Personen
PageID 68514
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Quelle
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  • 5., Einsiedlergasse 7

Frühere Adressierung

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48° 10' 57.65" N, 16° 21' 4.64" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Volksschule (öffentlich) Betreuung: Ganztagsschule in verschränkter Abfolge

Die VS Einsiedlergasse 7 befindet sich im 5. Wiener Gemeindebezirk, Margareten und setzt sich aus der Knaben-Volksschule Einsiedlergasse 1 und der Mädchen-Volksschule Diehlgasse 2 zusammen.

Schulgründung

Der Ortsschulrat des 5. Bezirks Margareten fasste, in Entsprechung des Bezirksschulrates vom 25. April 1893, den Beschluss der Erbauung einer Doppel-Volksschule für Knaben und Mädchen auf den Gründen der Siebenbrunnengasse gegenüber der Einsiedlergasse und die Eröffnung dieser Schule mit Beginn des Schuljahres 1895/1896 zu beantragen. Die Notwendigkeit des Baues einer Schule wurde begründet mit dem Hinwies auf die Mehrung der Neubauten und auf das Anwachsen der Bevölkerung in der bezeichneten Gegend. 1894 wurde dem Stadtbauamt zwei Skizzen vorgelegt, welche jedoch aus materiellen und hygienischen Gründen abgelehnt wurde. Mit Angaben des Stadtphysikats wurde ein neues Projekt erstellt mit der Benützung einer Eckbaustelle und zwar so, dass die späteren Nachbargebäude mit Feuermauern an das Schulgebäude anstoßen. Am 16. April 1896 wurde das Gebäude der Gemeinde Wien übergeben und mit dem Schuljahr 1896/1897 als Doppelvolksschule (selber Gebäudekomplex) Einsiedlergasse 1/Diehlgasse 2 eröffnet.[1]

Erster Weltkrieg

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 wurden die Schulleitungen an ihre Schulen berufen und eine allgemeine Mobilisierung begann, wodurch die Schulhäuser zu Herbergen für die Soldaten wurden. Sämtliche Räume des Schulhauses wurden zur Verfügung gestellt und erst mit 21. September wieder freigegeben. Nachdem die Heeresverwaltung wieder die Schulen benötigte, blieben nur sieben Schulen, an denen die anderen Schulen aufgeteilt wurden. Die Doppelvolksschule Einsiedlergasse 1/Diehlgasse 2 wurde dem Hundsturmplatz 14 zugeteilt und der Unterricht ab dem 26. Oktober 1914 dort abgehalten. Für die nächsten vier Jahre fand der Unterricht mit geringer Wochenstundenanzahl nicht im eigenen Schulhaus statt. Weniger Kinder kamen in den Unterricht und Schulversäumnisanzeigen wurden seit Jahren von den Behörden nicht erledigt. Dazu mehrten sich die Arbeiten in der Brotkommission und die Lehrerschaft, welche in gewohnter Weise auch hier klaglos arbeitete, war trotz der verminderten Stunden in der Schule täglich abgemüdet. Am 14. April 1918 übersiedelte die Mädchen-Volksschule Diehlgasse 2 ein weiteres Mal in ein anderes Schulgebäude in der Bräuhausgasse 50/Schönbrunnerstraße 101. Beide Volksschulen konnten mit Jänner 1920 wieder in ihr Stammgebäude Einsiedlergasse 1/Diehlgasse 2 zurückkehren und den Unterricht dort aufnehmen.

NS-Zeit

Durch den Anschluss Österreichs an Deutschland am 13. März 1938 erfolgten weitere Veränderungen. So mussten Lehrkräfte in den militärischen Dienst einrücken und Fliegeralarmübungen geprobt werden. Am 20. April 1940 wurden vier Klassen der Volksschule Margaretenstraße 152 in der Schule Einsiedlergasse 7 untergebracht. Mit Beginn des Schuljahres wurde auf Anordnung der Luftschutzpolizei der Wechselunterricht eingeführt und Beratungen an der Schule zur Kinderlandverschickung in die Slowakei und Ungarn geführt. Bei einem Fliegerangriff am 23. August 1944 wurden Fenster und das Dach der Schule Einsiedlergasse 7 zerstört. Vom 13. bis 28. Oktober 1944 belegte die Gruppe 350 des RAD (Reichsarbeitsdienstes) die ganze Schule, sodass die fünf Klassen der eigenen Schule und die untergebrachten Klassen der Schule Margaretenstraße 152 in die Schule Diehlgasse 2 übersiedeln mussten.

Am 5. November 1944 erfolgte ein großer Fliegerangriff auf Wien, bei der die Schule viel Schaden erlitt, da die Bombe vor dem Schulhaus einschlug. Über 400 Fensterscheiben gingen in Trümmern, viele Fensterstücke und Türen und das Dach wurden beschädigt. Deshalb konnte 10 Tage kein Unterricht gehalten werden. Bis zur Entschärfung eines tonnenschweren Blindgängers im Haus Siebenbrunnengasse 76/78 am 10.November 1944 verblieben alle evakuierten Parteien dieses Hauses in der Obdachlosensammelstelle in der Schule. Bei einem großen Angriff auf Wien am 8. Februar 1945 nahm die Schule erneut großen Schaden. Ab 12. März 1945 wurde in allen Schulen Notunterricht gehalten. Ab April 1945 wird Wien vom Reichsverteidigungskommissar von Schirach zum Kampfgebiet erklärt.[2]

Nachkriegszeit

Nach dem Besetzen Österreichs durch die Alliierten 1945 waren für kurze Zeit russische Besatzungstruppen im Schulgebäude einquartiert. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Wechselunterricht in der Doppelvolksschule Einsiedlergasse 7/Diehlgasse 2 eingeführt, da das Trakt der Schule Diehlgasse 2 bis zum Beginn des Schuljahres 1948 noch nicht beziehbar war. Der Turnsaal jedoch wurde der britischen Militärpolizei für drei Monate zur Mitbenützung für Trainingszwecke zur Verfügung gestellt. Um den durch die Entnazifizierung der Schule entstandenen Mangel an Lehrkräften zu beheben, wurden Schulhilfen eingestellt. Mit Beginn des Schuljahres 1948 konnte die Schule Diehlgasse 2 in ihren eigenen Räumen wieder den Normalunterricht aufnehmen.[3]

Ab dem Jahr 1958 wurden die beiden Volksschulen zusammengelegt und in der Volksschule Einsiedlergasse 7 untergebracht. In das Gebäude der aufgelösten Volksschule Diehlgasse 2 zog die Sonderschule für Schwachbegabte.[4]

Gegenwart

Heute befindet sich dort die Ganztagsvolksschule Einsiedlergasse 7. Neben umfangreichen pädagogischen Angeboten setzt die Schule auf Kreatives Gestalten, gesunde Ernährung, Ballspiele, Gartenarbeiten oder Theaterworkshops. Zahlreiche Projekte oder Kooperationen mit anderen Institutionen werden ebenfalls umgesetzt.[5]

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise