VS/BS Wittelsbachstraße 6

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum von 1897
Datum bis
Benannt nach Wittelsbachstraße
Prominente Personen
PageID 358552
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  • 2., Wittelsbachstraße 6

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48° 12' 21.16" N, 16° 23' 59.52" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Volks- und Bürgerschule für Mädchen 2., Wittelsbachstraße 6

Schulgebäude

Im Jahr 1896 wurde mit dem Bau einer Doppelschule (Volks- und Bürgerschule) in der Wittelsbachstraße begonnen. Der Bau umfasste zwei Trakte mit jeweils 13 Lehrzimmer aufgeteilt auf zwei Stockwerke. Das Gebäude beinhaltete damals zwei Lehrmittelzimmer, ein Konferenzzimmer, eine Kanzlei und eine Schuldienerwohnung. Beide Trakte wurden durch einen Mittelbau verbunden, in dem sich zwei Turnsäle, ein Zeichensaal und ein Arbeitssaal befanden.[1] Mit Schuljahr 1897/1898 konnte die Doppelschule der Benützung übergeben werden. Der rechte Trakt war für die Volks- und Bürgerschule der Mädchen, der linke Trakt für die beiden Schulen der Knaben vorgesehen. Durch den villenartigen Bau, die freistehende Lage und die schöne Umgebung wurde das Gebäude als eines der schönsten Schulhäuser der Stadt bezeichnet.[2]

Gründung

Der Bau des Schulhauses Wittelsbachstraße wurde im September 1897 unter dem Bürgermeister Dr. Karl Lueger vollendet. Das Schulhaus sollte sowohl als Volksschule als auch Bürgerschule dienen. Mit dem Schuljahr 1897/98 nahm die Schule ihren Betrieb mit fünf Volksschul- und drei Bürgerschulklassen auf. Bereits im folgenden Schuljahr wurden zwei weitere Bürgerschulklassen eröffnet.[3]

Langes 20. Jahrhundert

Im Frühjahr 1901 kam es zu einem versuchten Diebstahl im Schulgebäude, weshalb beim Stadtrat um Schutzvorrichtungen an Küchenfenster angesucht wurde. Nachdem im Februar 1903 ein Stück des Deckenverputzes der Knabenschule herabgefallen war, musste auch die Mädchenschule durch behördliche Anordnung zunächst für eine Woche schließen. Nach weiteren Sitzungen und Untersuchungen der Decke wurde die Schließung abermals verlängert und erst am 26. Februar 1903 der Unterricht wieder aufgenommen. Um die Versäumnisse der letzten Wochen wieder aufzuholen, wurde Samstagsunterricht aufgetragen. Im Schulgebäude sollte ab dem Schuljahr 1904/05 eine Realschule untergebracht werden. Deshalb mussten Klassen im Erdgeschoss der Knabenschule überlassen werden. Im März 1905 fand ein Lokalaugenschein bezüglich der Unterbringung der Realschule statt, bei der eine Verlängerung für weitere zwei Jahre beschlossen wurde. Da die Mädchenschule für das Schuljahr 1906/07 einen weiteren Raum für die Realschule zur Verfügung stellen sollte, erhob der Direktor Einspruch. Erst mit 15. Februar 1908 übersiedelte die Realschule in ein eigenes Haus. Infolgedessen wurden drei Lehrzimmer wieder frei und konnten von der Mädchenschule in Benützung genommen werden.[4]

Erster Weltkrieg

Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges blieb auch das Schulwesen nicht verschont. Trotz vieler Hindernisse konnte in der Mädchenschule der Unterricht rechtzeitig zum Schulbeginn aufgenommen werden. Von 1. bis 6. März 1915 wurde der Unterricht zwecks Aufnahme von Getreidevorräten und Mehlproduktion durch den Lehrkörper eingestellt. Außerdem beschloss die Lehrerschaft für die Kriegsdauer an einigen freiwilligen Leistungen teilzunehmen. Darunter eine Abgabe für die Kriegssteuer (1% des Monatsgehaltes), die Mitgliedschaft beim Roten Kreuz oder monatliche Beiträge für den Kriegsnotfonds. Während des Krieges musste der Unterricht immer wieder Aufgrund von Arbeiten für die Brotkommission oder Sammlungstätigkeiten eingestellt werden. Mit dem Schuljahr 1915/16 musste die Schule eine Klasse der Knabenschule aufnehmen, da das im Nachbargebäude eingemietete Gymnasium ein dortiges Lehrzimmer beanspruchte.[5]

Zwischenkriegszeit

Der Schulbeginn des Jahres 1918/19 verzögerte sich, da viele Kinder und auch Lehrpersonal erst von einem Landaufenthalt des Kaiser-Karl-Wohlfahrtwerkes in Ungarn zurückkehren mussten. Durch den Ausbruch der Spanischen Grippe wurde die Schule von Oktober bis November 1918 gesperrt. In der kalten Jahreszeit führten Kohle- und Gasmangel immer wieder zu kurzzeitigen Schulschließungen. Auch Ausbrüche von Krankheiten zogen Schließungen und Desinfektionen einzelner Klassen mit sich. So hatte die Schule in den Jahren 1927 und 1929 mit vermehrten Ausbrüchen von Diphterie und Scharlach zu kämpfen. In den Jahren 1924 und 1925 wurden am Schulhaus innen und außen Renovierungen vorgenommen. Gerüchte über eine mögliche Auflösung der Mädchen-Hauptschule im Juni 1929 führten zu einer Protestversammlung der Eltern. Anfang des Schuljahres 1929/30 wurden sechs Klassen und einige Lehrer der Hauptschule Hörnesgasse 12 zugewiesen. Anlässlich des Aufstands im Februar 1934 wurde die Schule für eine Woche geschlossen.[6]

Quellen

Einzelnachweise