Trummelhof

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Cobenzlgasse 30, Brauhaus „Zum Heiligen Leopold“, um 1903
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Trümmern eines römischen Wachtturms
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 235
GND
WikidataID
Objektbezug Grinzinger Brauhaus
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 31.01.2024 durch DYN.kabaz
Bildname Trummelhof Grinzinger Brauhaus.jpg
Bildunterschrift Cobenzlgasse 30, Brauhaus „Zum Heiligen Leopold“, um 1903
  • 19., Cobenzlgasse 30

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Trummelhof (19., Cobenzlgasse 30).

Der Hof lag ursprünglich dicht am später eingewölbten Nesselbach und war durch Vorwerke geschützt. Die äußere Gestalt des seinerzeit ausgedehnteren Hofs hat durch Brände, Zerstörungen und Umbauten stark gelitten. Bereits unter den Babenbergern landesfürstliches Eigentum, diente der Trummelhof hauptsächlich als Wirtschaftshof, später wurde er Ritterburg, Klostergut und Edelsitz; die Habsburger verliehen ihn Mitte des 14. Jahrhunderts an Seyfried Reicholf von Grinzing, Herzog Albrechts II. Anwalt in der Münze. 1463, als ein Nachkomme Seyfrieds, der Bürgermeister Oswald Reicholf der Jüngere, im Zuge politischer Wirren enthauptet wurde, kam der Hof an das Kloster Sankt Clara, das bereits zahlreiche Gründe in Grinzing besaß. Durch die Osmanen wurden die Nonnen 1529 vertrieben.

1655 befand sich der Trummerhof im Besitz des Hans Braun von Benerau. Ihm folgte Maria Elisabeth Dintbener, dieser wiederum Ludwig Käffel. 1678 besaß ihn Peter Edler von Crollolanza, über dessen Tochter Maria er an ihren Gatten Johann Jakob Edler von Mathesern ging. 1752 kam er über dessen Tochter Maria Anna an Josef Freiherrn von Mannagetta. Gotthard Freiherr von Mannagetta (1725-1762) gab dem Hof ungefähr sein heutiges Aussehen (sein Wappen lässt sich oberhalb des Eingangstors noch erkennen). Ab 1814 war der Hof im Besitz des Reichsgrafen Franz Simon Pfaff von Pfaffenhofen, 1835 erwarb ihn Ludwig Jetter, um ihn zu einem Brauhaus umzugestalten, 1855 Franz Richter.

Vierseitige Anlage um Hof, von Fassadierung des 17. Jahrhunderts bestimmt. Breitgelagerter vielachsiger Straßentrakt, zwei- bis dreigeschossig, die geknickte Front mit aufgeputzter Ortstein- und Gesimsgliederung 17. Jahrhundert, die Ovalrahmen 18. Jahrhundert.

Quellen

Literatur

  • Topographie von Niederösterreich. Band 3. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1893, S. 688 f.
  • Hedwig Stoeger: Der Trummelhof in Grinzing. In: Monatsblatt des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 6 (1924), S. 26 f.
  • Festschrift Grinzing 1426-1926
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 547
  • Godehard Schwarz: Grinzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 28), S. 32 ff.
  • Alois Springl: Der Trummelhof in Grinzing. In: Döblinger Heimatmuseum. H 12/1. 1968, S. 9 ff.
  • Alois Springl: Der Trummelhof in Grinzing. In: Döblinger Heimatmuseum. H 34/35, S. 20
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Das Doppelwappen Mannagetta-Mathesern am Trummelhof in Wien-Grinzing. In: Zeitschrift "Adler", H 11/1973, S. 324 f.
  • Christian M. Springer, Alfred Paleczny, Wolfgang Ladenbauer: Wiener Bier-Geschichte, Wien 2016, S. 146-150