Tilly Losch

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Tilly Losch, 1926
Daten zur Person

Tilly Losch, * 15. November 1903 Wien, † 24. Dezember 1975 New York, Tänzerin, Schauspielerin, Choreografin, Malerin.

Biografie

Losch wurde 1903 als Ottilie Ethel Losch in Wien geboren. 1913 trat sie an der Wiener Hofoper in die Ballettschule ein, wurde am 1. März 1918 Teil des Corps de Ballet und am 1. Februar 1921 in das Opernballett übernommen. Am 1. Januar 1924 wurde sie Solotänzerin an der Staatsoper. Neben ihrem Engagement ließ sie sich von Grete Wiesenthal und Mary Wigman in modernem Tanz unterrichten. An der Staatsoper tanzte sie gemeinsam mit Hedy Pfundmayr. Gemeinsam mit Harald Kreutzberger schufen die beiden Tänzerinnen zudem den "Tanz der Hände“ für die Salzburger Festspiele 1927. Im selben Jahr wirkte sie auch an Max Reinhardts Inszenierung "Ein Sommernachtstraum" bei den Salzburger Festspielen mit, für die sie auch die Choreographie entwarf. Losch gab zahlreiche Gastspiele, darunter mit Toni Birkmeyer und Harald Kreutzberg, und wandte sich 1926 auch dem Schauspiel zu, nachdem Max Reinhardt sie dazu ermuntert hatte. Allerdings kam es nur kurze Zeit später zu einem Zerwürfnis mit Hedy Pfundmayer. Losch beendete am 31. August 1927 ihr Engagement an der Wiener Staatsoper, um mit Reinhardt intensiver an den Salzburger Festspielen und in New York als Tänzerin und Choreographin arbeiten zu können.

Tilly Losch in Tanzpose, März 1925, fotografiert von Trude Fleischmann

Sie ging mit Reinhardt zudem nach England und stand 1928 erstmals in London auf der Bühne und später auch in New York, wo sie etwa 1931 mit Fred Astaire und seiner Schwester Adele in "The Bandwagon" auftrat.

1930 heiratete sie den Engländer Edward James, der für sie das Ballettensemble "Les Ballets 1933" unter der künstlerischen Leitung von George Balanchine gründete und finanzierte. Während sie für einige seiner Ballette Hauptrollen kreierte, hatte sie mit Lotte Lenya ein Verhältnis. Die Ehe mit Edward James wurde 1934 geschieden. In ihrer späteren Karriere wandte sie sich dem Schauspiel zu und wirkte in einigen Hollywoodfilmen in Nebenrolle mit, etwa in "Limelight" (Regie: Herbert Wilcox), "The Garden of Allah" (1936), "The good earth" (1937) und "Duel in the Sun" (1946). 1939 heiratete sie Henry Herbert, 6. Earl of Carnarvon. Als Countess of Carnarvon wandte sie sich der Malerei zu und stellte 1944 in New York ihre Bilder aus. 1947 ließ sich das Paar wieder scheiden.

Im Alter von 72 erlag Losch einem Krebsleiden. Sie wurde am Gelände von Schloss Leopoldskron in Salzburg begraben.

Quellen

Literatur


Tilly Losch im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.