Thomas Ender

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Daten zur Person
Personenname Ender, Thomas
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 14187
GND 118530267
Wikidata Q685361
Geburtsdatum 3. November 1793
Geburtsort Spittelberg
Sterbedatum 28. September 1875
Sterbeort Wien
Beruf Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 16.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle
  • 7., Spittelberggasse 31 (Geburtsadresse)
  • 7., Faßziehergasse 6 (Geburtsadresse)
  • 1., Wollzeile 12 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Thomas Ender, * 3. November 1793 (Johann Nepomuk Ender) Spittelberg 123 (7, Spittelberggasse 31, Faßziehergasse 6), † 28. September 1875 Wien 1, Wollzeile 12 (Zentralfriedhof), Maler, Gattin (1832) Theresia Arvay (* 1811, † vor 1875), Zwillingsbruder des Johann Nepomuk Ender, Sohn des Trödlers Johann Ender (1854-1816). Trat am 23. April 1806 gemeinsam mit seinem Bruder in die Akademie der bildenden Künste ein (Historische Klasse Hubert Maurers); 1810 trat Ender in die Landschaftsklasse von Laurenz Janscha über und studierte nach dessen Tod ab 1812 bei Joseph Mößmer. Bald ging er seinen eigenen künstlerischen Weg, wobei ihm Claude Lorrain und Jacob van Ruisdael als Vorbilder dienten. Nachdem er 1810 den ersten Preis der Akademie für Landschaftszeichnung erhalten hatte, unternahm er ab 1812 verschiedene Studienreisen. 1817 erhielt Ender den von Franz I. gestifteten „Großen Malerpreis" (Landschaftsmalerei); Metternich erwarb das prämiierte Gemälde, ermöglichte es Ender, an der Österreichischen Expedition nach Brasilien teilzunehmen (1817/1818; rund 700 Zeichnungen und Aquarelle) und nahm ihn 1819 mit nach Rom; anschließend hielt sich Ender bis 1823 als kaiserlicher Pensionär in Italien auf. 1824 wurde er Kunstmitglied der Akademie. 1829 begann Enders Tätigkeit für Erzherzog Johann (Aufenthalt in Gastein). Im Juni 1836 wurde Ender der Landschaftsklasse Mößmers als Korrektor zugeteilt, ab Februar 1837 war er als Professor an der Akademie tätig, 1841 erschien nach seinen Zeichnungen der Band „Wundermappe der Donau", im Mai 1845 erfolgte die Ernennung zum kaiserlichen Rat. Nach dem Übertritt in den Ruhestand (1851) unternahm Ender neuerlich Reisen nach Italien (1855, 1857). Mit anderen Künstlern lieferte Ender Vorlagen für „Das pittoreske Österreich" (1850-1846 in chromolithographischen Platten erschienen). Ender hat auch mehrere Ansichten aus der Umgebung Wiens radiert (Augarten, Brigittenau, Döbling, Dornbach, Grinzing, Hietzing, Kalksburg, Nußdorf, Ober-St.-Veit, Prater); topographisch von besonderer Bedeutung sind Ansichten vom Grünen Berg (Tivoli) im Historischen Museum der Stadt Wien. Franz-Joseph-Orden (1853), Bürgerrecht (1854). Endergasse.

Literatur

  • Cyriak Bodenstein: Hundert Jahre Kunstgeschichte Wiens 1788-1888. Eine Festgabe anläßlich der Säcular-Feier der Pensions-Gesellschaft bildender Künstler Wiens. Wien: Gerold 1888
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Walter Koschatzky: Thomas Ender. 1793 - 1875. Kammermaler Erzherzog Johanns. Graz: Leykam 1982 (Lebensabriß: S. 168 f.)
  • Walter Koschatzky: Das Jahrhundert des Wiener Aquarells. 1780 - 1880. 235. Ausstellung, 24. Oktober - 23. Dezember 1973. Wien: Graphische Sammlung Albertina 1973, Register
  • Alfred May [Hg.]: Wien in alten Ansichten. Das Werden der Wiener Vedute. Wien: Jugend und Volk 21980, Register
  • Thomas Ender (1793 - 1875). Zeichnungen und Aquarelle. Ausstellung 20. März - 24. Mai 1964. Wien: Graphische Sammlung Albertina 1964
  • Gerbert Frodl: Wiener Malerei der Biedermeierzeit. Rosenheim: A. Förg 1987 (Rosenheimer Raritäten), S. 246 f.
  • Peter Pötschner: Wien und die Wiener Landschaft. Spätbarocke und biedermeierliche Landschaftskunst in Wien. Salzburg: Verlag Galerie Welz 1978, Register
  • Curriculum vitae von Thomas Ender. In: Wiener Schriften. Hg. vom Amt für Kultur, Schulverwaltung der Stadt Wien. Band 19. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1964, S. 152 ff.
  • Thomas Ender und die österreichische Landschaftsmalerei 1793 - 1875. Verkaufsausstellung vom 16. April bis 7. Juni 1982. Versteigerung 22. Mai 1982. Wien: Hassfurther 1982
  • Thomas Ender (1793-1875). Niederösterreich in der Biedermeierzeit. Sonderausstellung 10. 1981 - 7. 3. 1982, Niederösterreichisches Landesmuseum, Wien. Wien 1981 (Niederösterreichisches Landesmuseum <Wien>: Katalog, Neue Folge 112), S. 45 ff.
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Neue Folge 1), Register
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 2: Geschichte der Malerei in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/2), S. 112, 136, 174, 178
  • Hans Pemmer: Der Graben und seine Bewohner. In: Jahrbuch des Vereines für Geschichte der Stadt Wien. Band 14. Wien 1956, S. 120 f.
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 1: Mittelalter bis Romantik. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1970, S. 145
  • Bürgersinn und Aufbegehren. Biedermeier und Vormärz in Wien, 1815 - 1848. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien [u.a.] 1988 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 109), S. 456
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972