Strozzigasse

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Strozzigasse 25, um 1902
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 1862
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Maria Katharina Gräfin Strozzi
Bezirk 8
Prominente Bewohner Ferdinand Georg Waldmüller, Anton Benedikt, Alois Pernerstorfer, Wilhelm Vogel, Anton Weidinger, Wilhelm Kunst
Besondere Bauwerke
PageID 21147
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 27.03.2024 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname HMW 027692.jpg
Bildunterschrift Strozzigasse 25, um 1902
Hier befindet / befand sich:
Hier befindet / befand sich:

Die Karte wird geladen …

48° 12' 28.06" N, 16° 20' 56.62" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Strozzigasse (8., Strozzigrund), benannt (1862) nach der Grundbesitzerin, Begründerin der späteren Vorstadt Strozzigrund und Wohltäterin Maria Katharina Gräfin Strozzi (1633-1714); die Strozzigasse wurde 1771-1775 als Verlängerung der Neubaugasse unter der Bezeichnung Alleegasse aufgeschlossen. Gegen die Josefstädter Straße zu hat sich eine bemerkenswert geschlossene Reihe josephinischer Vorstadthäuser erhalten.

Gebäude

  • Nummer 1: Ginzelmayer-Hof, erbaut 1904 von E. von Schnizer.
  • Nummer 6: Das Gebäude wurde ab 1936 mit Hilfe des Wiener Assanierungsfonds für die Reichspost adaptiert.
  • Nummer 8: War 1791-1793 im Besitz von Joseph Schreyvogel. 1843-1884 befand sich hier die Trivialschule der Pfarre Maria Treu (bis 1849), dann die Pfarrhauptschule für Knaben (1850-1870) und schließlich eine allgemeine Knabenvolksschule, die 1884 bei gleichzeitiger Umwandlung in eine fünfklassige Volksschule ins Haus Piaristengasse 43 übersiedelte. Ab 1912 im Besitz der "Reichspost"; Verlags- und Druckereigebäude; Mitte der 1990er Jahre demoliert.
  • Nummer 12: Das färbige Mosaik von Karl Drexler an der Fassade des 1963-1965 erbauten Wohnhauses bezieht sich auf die Zweite Türkenbelagerung (1683).
  • Nummer 13: Sgraffiti von Karl Drexler zeigen Darstellungen, die an Altlerchenfeld, den Strozzigrund und den Hausnamen "Zu den vier Bindern" anknüpfen.
  • Nummer 22: Hier stand bis 1891 das Haus "Zur goldenen Sonne", das als Geburtshaus von Georg Ferdinand Waldmüller ausgegeben wird; nach den Matriken der Gebäranstalt ist Waldmüller tatsächlich in diesem (Allgemeines Krankenhaus) geboren worden.
  • Nummer 36: Sterbehaus des Kupferstechers Anton Benedikt (* 1767, † 7. Juni 1848).
  • Nummer 38: Sterbehaus des Opernsängers Alois Pernerstorfer.
  • Nummer 40: Zwischen den Fenstern des 1772 erbauten Hauses befinden sich an der völlig modernisierten Fassade Sgraffiti von Karl Reisenbichler (1930), die Bäcker bei verschiedenen Arbeiten zeigen; über dem Haustor zwei Löwen und eine Bretze.
  • Nummer 41: Sterbehaus des Dramaturgen Wilhelm Vogel (* 24. September 1772 Mannheim, † 15. März 1843), der 1819 nach Wien kam und 1822-1825 das Theater an der Wien leitete.
  • Nummer 42: Hier starb am 20. September 1852 der Erfinder der Klappentrompete, der k. k. Hoftrompeter Anton Weidinger(* 9. Juni 1766 Mödling, Niederösterreich). Im Haus befand sich 1830-1856 das Polizeibezirkskommissariat für die Josefstadt.
  • Nummer 43: Ab 1885 Besitz des Hofbibliotheksdirektors Josef Donabaum.
  • Nummer 49: Das Haus stand 1861-1895 im Besitz des bekannten Baumeisters Franz Ram (* 1813, † 7. April 1889), der in der Josefstadt zahlreiche Gebäude errichtete. Außerdem starb hier der Schauspieler Wilhelm Kunst (* 2. Februar 1799 Hamburg, † 17. November 1859).

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Quellen

Literatur

  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 365 f.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 278 ff.