Simmering-Graz-Pauker
Die Straßburger Maschinenbaufirma Firma Rollé & Schwilgué gründete 1831 ein Wiener Zweigwerk mit einer Eisengießerei unter der Leitung von Daniel Schmid. Dieser trennte sich 1844 von den Straßburger Partnern. Die Firma produzierte Brückenwaagen, Eisenbahnwaggons und Maschinen. Die Produktion der Waggons übersiedelte 1852, die der übrigen Zweige 1863 nach Simmering. Im Jahr 1869 zog sich Schmid aus dem Unternehmen zurück und es wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Erst nach 1900 erfolgte eine große Expansion der nunmehrigen Maschinen- und Waggonbau-Fabriks AG in Simmering u.a. durch den Erwerb der Maschinenfabrik und Eisengießerei G. Topham & Co. Sowie der Maschinenfabriks AG vormals Tanner, Laetsch & Co. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurden 1920 eine Kran- und Hebezeugfirma, 1931 ein Apparatebauunternehmen und 1935 eine Eisenkonstruktionswerkstätte in Wien und eine Maschinenfabrik in Marchegg erworben und die Produktion nach Simmering verlagert. Dort bestand eine Maschinenfabrik samt Gießerei und Schmiede, eine Motorenfabrik, Betriebsstätten für den Waggonbau, Eisenkonstruktionen und den Kesselbau. Nachdem schon in der Zwischenkriegszeit die Grazer Waggon- und Maschinenfabriks AG und die Paukerwerke in Leopoldau in den Einflussbereich des Simmeringer Unternehmens geraten waren wurden diese im Besitz der Reichswerke AG „Hermann Göring“ 1941 zur Simmering-Graz-Pauker AG vereinigt. Im Jahr 1946 wurde das Unternehmen verstaatlicht. In den 1950er Jahren erlebte das Unternhmen mit rund 6.600 Beschäftigten seine höchste Blüte. 1958 wurde die Wiener Lokomotivfabriks AG in Floridsdorf und 1970 das Rax-Werk in Wiener Neustadt mit der Simmering-Graz-Pauker verschmolzen.
Literatur
- Franz Mathis: Big Business in Österreich. Österreichische Großunternehmen in Kurzdarstellungen, Wien: Verlag für Geschichte und Politik 1987, S. 284-287.
