Schellenhof

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1530
Datum bis 1944
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 7033
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 26.02.2024 durch WIEN1.lanm08trj
  • 23., Ketzergasse 123
  • 23., Schellenhofgasse
  • 23., Wildagasse

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Die Karte wird geladen …

48° 7' 40.17" N, 16° 18' 13.77" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Schellenhof (23., Siebenhirten), ein ehemaliger Edelsitz an der Südgrenze des heutigen Stadtgebiets, der um 1530 erstmals erwähnt wird.

Ab dem frühen 18. Jahrhundert entwickelte sich hier eine Brauerei (Brauerei Schellenhof, erstmals erwähnt 1719), die 1862 von der Ersten Bierbrauerei-AG erworben wurde und daraufhin einen bedeutenden Aufschwung erlebte. In der Zeit der NS-Diktatur diente die Kelleranlage unter dem Decknamen „Sophie“ als Untergrund-Fabrik und Luftschutzkeller. Am 29. Mai 1944 wurde der Baukomplex durch einen Bombenangriff zerstört. Durch Bombentreffer wurden in einem Teil der Anlage, dem „Knobl-Keller“, über hundert Personen verschüttet und getötet. An der Stelle des alten Edelsitzes war nur mehr ein ausgedehntes Ruinengelände zu sehen, auf dem 1960/61 von der Gemeinde Wien die Wohnhausanlage „Brauhausflur“ errichtet wurde.

Einige Straßennamen wie die Schellenhofgasse, die Kellerberggasse und die Schellenseegasse erinnern noch an die alte Brauerei. Das Pförtnerhaus, das Direktionsgebäude, das Gärtnerhaus, ein Stadel, der ehemalige Eisteich »Schellensee« sowie der nicht zerbombte Teil der Kelleranlage sind erhalten geblieben. Heute sind dort ein Meditationszentrum und ein privater Kindergarten untergebracht. Schließlich gibt es laut Chronik der Pfarre St. Martin in Siebenhirten am rechten Seitenaltar ein Bild des Heiligen Martin, das von der Hauskapelle der Brauerei Schellenhof 1875 hierher gebracht wurde.

Literatur

  • Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2), S. 56 f.
  • Ferdinand Opll: XXIII. Liesing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 23), S. 38