Rudolf Henz

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Rudolf Henz (1956)
Daten zur Person
Personenname Henz, Rudolf
Abweichende Namensform
Titel Dr.phil.
Geschlecht männlich
PageID 11244
GND 118549375
Wikidata Q1642999
Geburtsdatum 10. Mai 1897
Geburtsort Göpfriz an der Wild
Sterbedatum 12. Februar 1987
Sterbeort Wien
Beruf Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 11.10.2023 durch WIEN1.lanm08lai
Begräbnisdatum 23. Februar 1987
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 33G, Nummer 75
Ehrengrab Ehrengrab
Bildname Rudolf Henz.jpg
Bildunterschrift Rudolf Henz (1956)

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 1934)
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 1. April 1971)
  • Ehrenplakette Land Niederösterreich (Übernahme: 26. Mai 1972)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 22. September 1967, Übernahme: 24. November 1967)
  • Fernsehpreis der Österreichischen Volksbildung (Übernahme: 18. März 1971)
  • Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur (Verleihung: 1953)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1954)
  • Komturkreuz mit Stern des päpstlichen Ordens des heiligen Gregor
  • Preis der Stadt Wien für Literatur (Verleihung: 1956)


Rudolf Henz, * 10. Mai 1897 Göpfritz an der Wild, Bezirk Allentsteig, Niederösterreich, † 12. Februar 1987 Wien, katholischer Schriftsteller.

Biographie

Studierte an der Universität Wien (Dr. phil. 1923), stieß zur „Wiener Literarischen Gesellschaft" (der großdeutsche und nationalsozialistische Autoren angehörten), war 1923-1925 im Postsparkassenamt und ab 1925 in der Volksbildung tätig; als katholischer Publizist war er Mitglied der „Leostube" (von der „Leo-Gesellschaft" geförderte Autorenrunde). Über Vermittlung von Friedrich Funder war er bei der Bildungsstelle des Volksbunds der Katholiken Österreichs und mit Unterstützung von Richard Schmitz ab 1931 als Leiter der wissenschaftlichen Abteilung der RAVAG tätig, nachdem er 1930 als Vertreter des „Österreichischen Radiobunds" (der christlichsozialen Hörerorganisation) und des Volksbunds in den Radiobeirat nominiert worden war (1938 entlassen und danach als Glasmaler und Restaurator tätig). 1934 wurde ihm die Leitung des Kulturreferats der Vaterländischen Front übertragen, 1934-1938 gehörte er dem Bundeskulturrat an; er richtete die Österreichische Kunststelle und das Institut für Filmkultur ein. 1939 wurde er Mitglied der Reichsschrifttumskammer. Er erwarb sich Verdienste durch die Restaurierung der mittelalterlichen Glasgemälde in dem 1941-1945 von den Nationalsozialisten aufgehobenen Stift Klosterneuburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Henz 1945-1957 Programmdirektor des Österreichischen Rundfunks (ab 1955 auch des Fernsehens), daneben 1947 Gründungsmitglied beziehungsweise 1948-1958 Präsident der Katholischen Aktion (1952 Präsident des Katholikentags); gemeinsam mit Schmitz war er an der Gründung der Zeitschrift „Die Furche" durch Funder beteiligt.

Mitglied des Österreichischen Kunstsenats (1954 an dessen Gründung beteiligt, ab 1967 Präsident), Vorsitzender der Österreichischen Kulturvereinigung. Schrieb Lyrik (Lieder eines Heimkehrers, 1919; Döblinger Hymnen, 1935; Wort in der Zeit, 1946; Österreich Trilogie, 1950; Lobgesang auf unsere Zeit, 1956; Der geschlossene Kreis, 1964), das Epos „Der Turm der Welt" (1951, 1983), Romane (Der Gaukler, 1932, 1980; Die Hundsmühle, 1939; Der Kurier des Kaisers, 1941, 1982; Peter Anich, der Sternsucher, 1946; Der große Sturm, 1949; Das Land der singenden Hügel, 1954; Die Nachzügler, 1961), Dramen (Kaiser Joseph II., 1937; Die Erlösung, 1949; Die große Entscheidung, 1952; Der Büßer, 1954; Der Befreiungstag, 1962) sowie religiöse Volks- und Laienspiele und die Autobiographie „Fügung und Widerstand" (1963, 1981). Weiters erschienen: Kleine Apokalypse (1977), Wohin mit den Scherben (1979), Dennochbrüder (1981), Die Geprüften (1985), Der große Sturm (1989), Begegnung im September (geschrieben um 1937; 1992). Ab 1954 gab Henz die Zeitschrift „Wort in der Zeit" heraus, gemeinsam mit Alfred Weikert erschien „Dichtung der Gegenwart" (1950 ff.), ab 1955 war er Herausgeber der Österreichischen Literatur-Zeitschrift „Wort in der Zeit"; Mit-Herausgeber der Zeitschrift „Literatur und Kritik"; ab 1967 Vorsitzender der Dokumentationsstelle für neuere Österreichische Literatur.

Orden der Eisernen Krone III. Klasse, Professor (1946), Großer Österreichischer Staatspreis für Dichtkunst (1953), Preis der Stadt Wien für Literatur (1956), Preis der Stadt Wien für Dichtkunst (1956), Grazer Dramatiker-Preis (1963), Großes Ehrenzeichen Republik Österreich, Rudolf-Henz-Ehrenring der Wiener Zeitung (für besondere Verdienste auf dem Gebiet des Hörfunks).

Quellen


Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Gertrude Enderle-Burcel: Mandatare im Ständestaat 1934-1938. Wien: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes [u.a.] 1991
  • Lebendige Stadt. Almanach. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1954-1963, S. 97 f.