Rudolf Geyer (Historiker)

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Daten zur Person
Personenname Geyer, Rudolf
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil.
Geschlecht männlich
PageID 22013
GND 12998244X
Wikidata Q1332437
Geburtsdatum 31. Jänner 1891
Geburtsort Wien
Sterbedatum 19. Dezember 1958
Sterbeort Wien
Beruf Archivar, Historiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wiener Stadt- und Landesarchiv
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm08gat
Begräbnisdatum 23. Dezember 1958
Friedhof Döblinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 32, Reihe 2, Nummer 34
  • 18., Klostergasse 37 (Sterbeadresse)
  • 18., Klostergasse 37 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
  • ist verheiratet oder verpartnert mit Ida Geyer
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Direktor des Wiener Stadt- und Landesarchivs (1946 bis 1956)

Geyer Rudolf, * 31. Jänner 1891 Wien, † 19. Dezember 1958 Wien 18, Klostergasse 37 (Wohnung), Archivdirektor, Historiker, Gattin Ida. Sohn sudetendeutscher Eltern, besuchte das Landstraßer Gymnasium und studierte ab 1911 an der Universität Wien (Dr. phil. 22. Dezember 1924), ab 1918 im Institut für Österreichische Geschichtsforschung bei Ottenthal und Redlich. 1921 trat er in den Verwaltungsdienst des Wiener Magistrats, wurde am 30. Juli 1923 den Städtischen Sammlungen zugeteilt und kam am 1. Mai 1925 ins Archiv der Stadt Wien, dessen Direktor er 1945-1956 war.

1947 habilitierte Geyer sich an der Universität Wien für Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Ab 1945 war er Vorstandsmitglied des Vereins für Geschichte der Stadt Wien und Schriftleiter des von diesem herausgegebenen Jahrbuchs (bis 31. Dezember 1956). Geyers wissenschaftliches Hauptinteresse galt Themen der Wirtschafts-, Sozial- und Verwaltungsgeschichte sowie der Entwicklung des Wiener Stadtrechts (einschließlich seiner Herkunft und Filiationen). Während seiner Amtszeit begründete er neue Ordnungsprinzipien für wesentliche Archivbestände (vor allem Grundbücher, Patrimonnialherrschaften und Magistratsregistratur), erarbeitete eine Reihe wichtiger Archivbehelfe und wandelte das Archiv in ein wissenschaftliches Institut um. Er organisierte 1944 die Bergung und nach Kriegsende die Rückführung der nach Niederösterreich verlagerten Bestände.

Zu seinen bedeutendsten Publikationen zählen: „Handbuch der Wiener Matriken" (1929), „Urkunden aus Wiener Grundbüchern zur Geschichte der Wiener Juden im Mittelalter" (1931; mit Leopold Sailer), „Materialien zur Geschichte der Löhne und Preise in Österreich" (1938), daraus besonders „Münze und Geld, Maß und Gewicht in Niederösterreich und Oberösterreich", „Siegel und Wappen der Stadt Wien" (Wiener Geschichtsblätter 1946) und „Die mittelalterlichen Stadtrechte Wiens" (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 1950).

Quellen

Literatur

  • Isabella Ackerl [Hg.]: Die Chronik Wiens. Die Weltstadt von ihren Anfängen bis heute. Dortmund: Chronik-Verlag 1988, S. 506
  • Rudolf Till: Rudolf Geyer. Zu seinem 60. Geburtstag. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 6 (1951), S. 33f. (mit Bibliographie)
  • Max Kratochwill: Rudolf Geyer †. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 14 (1959), S. 1 f.
  • Drei Jahrhunderte Straßenverkehr in Wien. Gemeinsame Ausstellung des Archivs und des historischen Museums der Stadt Wien. November 1961 bis Februar 1962. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1961 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 8), S. 110 f., 115 f.