Rudolf Gelbard

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Gelbard, Rudolf
Abweichende Namensform
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 36946
GND 137471289
Wikidata Q2172725
Geburtsdatum 4. Dezember 1930
Geburtsort Wien
Sterbedatum 24. Oktober 2018
Sterbeort Wien
Beruf Widerstandskämpfer, Kulturreferent
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Neuer Israelitischer Friedhof
Grabstelle Gruppe 14A, Reihe 3, Nummer 4
Ehrengrab Ehrengrab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Kulturreferent der Israelitischen Kultusgemeinde Wien
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 6. September 2005, Übernahme: 21. September 2005)
  • Rudolf Gelbard Preis für Aufklärung gegen Faschismus und Antisemitismus (Verleihung: 2008)
  • Joseph-Samuel-Bloch-Medaille

Rudolf Gelbard, * 4. Dezember 1930 Wien, † 24. Oktober 2018, Zeitzeuge, Kulturreferent.

Biografie

Rudolf Gelbard wurde am 4. Dezember 1930 in Wien geboren. Er war das einzige Kind des Kaufmanns Alexander Gelbard und dessen Frau Josefine. Rudolf Gelbard verbrachte seine Kindheit in der Leopoldstadt. 1938 wurde er wegen seiner jüdischen Abstammung von der Schule verwiesen, mehrere Schulwechsel folgten. 1942 wurde er mit seinen Eltern ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Linkssozialistisch-zionistische und sozialdemokratisch-zionistische Mithäftlinge, die später in Auschwitz-Birkenau ermordet wurden, weckten das politische Interesse des Jugendlichen.

Nach der Befreiung holte Rudolf Gelbard die Schulbildung im Privatunterricht nach. Von 1948 bis 1950 besuchte er die Handelsschule Neumann und daneben die Akademie der Sozialistischen Jugend Österreichs sowie Lehrveranstaltungen zur Zeitgeschichte und Politikwissenschaft an der Universität Wien und an Volkshochschulen. 1951/1952 arbeitet Rudolf Gelbard in der Firma seines Vaters mit. Alexander und Josefine Gelbard starben jedoch frühzeitig an den Folgen der KZ-Haft. Von 1954 bis 1963 war Gelbard im Bundesministerium für soziale Verwaltung tätig und besuchte nebenbei die Parteischule der SPÖ. In den folgenden Jahren arbeitete er als Marktlieferant Stoffe und als selbständiger Handelsvertreter, bevor er 1975 zum "Kurier" kam. Hier war er Mitglied der Ombudsman-Redaktion und führte zeitgeschichtliche Recherchen unter anderem für Hans Rauscher, Peter Pisa und Franz Ferdinand Wolf durch.

Die Teilnahme an antifaschistischen Kundgebungen und Demonstrationen sah Gelbard als Verpflichtung. Außerdem war er Beobachter in Prozessen gegen NS-Kriegsverbracher und Neonaziprozessen. Gelbard wurde er Mitglied der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer, trat als Zeitzeuge in verschiedenen Bildungseinrichtungen auf und gehörte dem Vorstand des Dokumentationsarchives des Österreichischen Widerstandes an.

Nach seiner Pensionierung 1990 trat Gelbard als Zeitzeuge an der Universität Wien, höheren Schulen, Berufsschulen und als Moderator zur zeitgeschichtlichen Themen auf. Außerdem befassten sich einige TV-Dokumentationen mit dem Schicksal von Rudolf Gelbard.

Literatur

  • Walter Kohl: Die dunklen Seiten des Planeten. Rudi Gelbard, der Kämpfer. Grünbach: Franz Steinmaßl 2008

Weblinks