Rudolf Brunngraber

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Rudolf Brunngraber (1950)
Daten zur Person
Personenname Brunngraber, Rudolf
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 10693
GND 119022362
Wikidata Q875776
Geburtsdatum 20. September 1901
Geburtsort Wien
Sterbedatum 5. April 1960
Sterbeort Wien
Beruf Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 11. April 1960
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 15 E, Reihe 16, Nummer 28
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
Bildname RudolfBrunngraber.jpg
Bildunterschrift Rudolf Brunngraber (1950)
  • 14., Heinrich-Collin-Gasse 30 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Preis der Stadt Wien für Literatur (Verleihung: 1950)

Rudolf Brunngraber, * 20. September 1901 Wien, † 5. April 1960 Wien, Schriftsteller.

Biografie

Rudolf Brunngraber stammte aus einer Arbeiterfamilie. Er absolvierte die Lehrerbildungsanstalt und studierte von 1926 bis 1930 an der Akademie für angewandte Kunst. Danach war er Mitarbeiter Otto Neuraths im Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum am Institut für Bildstatistik. 1932 veröffentlichte Rudolf Brunngraber seinen ersten Roman "Karl und das 20. Jahrhundert". 1933 wurde Brunngraber Vorsitzender der Vereinigung sozialistischer Schriftsteller.

Es folgten die Romane "Der Weg durch das Labyrinth" (1935), "Radium. Roman eines Elements" (1936), "Opiumkrieg" (1941) und "Zucker aus Kuba" (1941). Die Nationalsozialisten versuchten zunächst die Werke Brunngrabers propagandistisch zu verwerten und nahmen den Sozialisten Rudolf Brunngraber 1939 in die Reichsschriftkammer auf, schlossen ihn aber nach einigen Monaten wieder aus. Trotzdem erreichten seine Werke nach wie vor hohe Auflagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg schloss sich Brunngraber wieder der SPÖ an und war weiterhin als Schriftsteller tätig. 1947 wurde er wieder Präsident der Vereinigung sozialistischer Journalisten und Schriftsteller Österreichs. Neben Romanen schrieb er auch Novellen und Drehbücher. So lieferte er die Vorlage für G. W. Pabsts Film "Der Prozeß" (1948) und das Drehbuch zu "1. April 2000". 1958 entstand das dramatische Gedicht "Der liebe Augustin". Brunngrabers Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Der Schriftsteller wurde mehrfach ausgezeichnet:

1932 erhielt er den Julius-Reich-Preis der Universität Wien und 1950 den Preis der Stadt Wien für Literatur. Seine Grabstelle auf dem Zentralfriedhof wurde mit Entschluss des Bürgermeisters vom 7. April 1960 als Ehrengrab gewidmet.

Der Brunngraber-Hof ist nach dem Autor benannt.

Quellen

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Lebendige Stadt. Almanach. Band 10. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1963
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Edwin Rollett: Rudolf Brunngraber. In: Wort in der Zeit 6 (1960), Heft 3, S. 7 ff.
  • Adalbert Schmidt: Dichtung und Dichter Österreichs im 19. und 20. Jahrhundert. 2 Bände. Salzburg: Bergland-Buch 1964; Band 1, S. 434 f.; Band 2, S. 374
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982, S. 83
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 196 f.
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972

Weblinks