Rosa Grossmann-Breuer

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Daten zur Person
Personenname Grossmann-Breuer, Rosa
Abweichende Namensform Großmann, Rosa; Breuer, Rosa
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 60205
GND
Wikidata
Geburtsdatum 7. Jänner 1920
Geburtsort Wien
Sterbedatum 26. Jänner 2013
Sterbeort Wien
Beruf Journalistin, Widerstandskämpferin
Parteizugehörigkeit Kommunistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 15. März 2013
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 26 (Anatomie)

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Rosa Grossmann-Breuer, * 7. Jänner 1920 Wien, † 26. Jänner 2013 Wien, Journalistin, Widerstandskämpferin

Biografie

Als Rosa Grossmann in einer Arbeiterfamilie geboren und in der Siedlung Rosenhügel aufgewachsen, engagierte sie sich bereits als Schülerin gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Elisabeth im Kommunistischen Jugendverband. Bereits 1934 - noch als Minderjährige - verbüßte sie ihre erste Haftstrafe, nachdem sie Flugzettel gegen das autoritäre Dollfuß-Regime vertzeilt hatte. 1936 erneut wegen kommunistischer Betätigung festgenommen, kam sie im Zuge einer Amnestie bald wieder frei.

Nach dem "Anschluss" 1938 engagierte sie sich im Widerstand gegen das NS-Regime und wurde im Oktober 1943 verhaftet. Nach tagelanger Folter im Gestapo-Hauptquartier am Wiener Morzinplatz stürzte sie sich auf dem Weg zu einem weiteren Verhör aus dem vierten Stock des Gebäudes. Sie überlebte schwer verletzt und wurde im Jänner 1944 erneut der Gestapo übergeben, jedoch wenig später aus der Haft entlassen.

Nach der Befreiung Wiens begann Rosa Grossmann für die Wochenzeitung der KPÖ-nahen "Freien Österreichischen Jugend", "Jugend voran", zu arbeiten. Dort lernte sie den aus dem Exil zurückgekehrten Chefredakteur der Zeitung, Georg Breuer, näher kennen und wurde dessen Ehefrau. Von 1946 bis 1947 war sie für die von der französischen Besatzungsmacht herausgegebene Zeitung "Welt am Montag" tätig, ab 1949 wirkte sie in der Redaktion der Zeitschrift "Stimme der Frau". 1951 übernahm Grossmann-Breuer die Chefredaktion des Blattes. 1960 wurde sie nach Kritik an sowjetischen Atombomben-Versuchen dieser Funktion enthoben und in die Beilagen-Redaktion der "Volksstimme" versetzt. 1969 trat sie nach der Niederschlagung des "Prager Frühlings" schließlich aus der KPÖ aus.

Daneben galt Grossmann-Breuers Engagement besonders der Erinnerung an die NS-Zeit. Bereits 1949 trat sie im Prozess des Volksgerichts gegen den Gestapo-Mitarbeiter Johann Sanitzer als Zeugin auf. 1963 erschien die von ihr für die Lagergemeinschaft Ravensbrück erstellte Broschüre "Was geht mich das an?", die sich besonders an junge Frauen richtete.

2005 wurde die Lebensgeschichte von Rosa Grossmann-Breuer in der Doppelbiografie "Das Wichtigste ist, sich selber treu zu bleiben" verarbeitet. Sie starb im Jänner 2013 im Alter von 93 Jahren.

Literatur

  • Maria Bianca Fanta: Arbeiter der Feder. Die Journalistinnen und Journalisten des KPÖ-Zentralorgans "Österreichische Volksstimme" 1945-1956. Graz: Clio 2016, S. 82 ff.
  • Rosa Breuer-Grossmann (1920-2013). In: Mitteilungen des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes, Juni 2013, S. 7
  • Erica Fischer: Das Wichtigste ist, sich selber treu zu bleiben. Die Geschichte der Zwillingsschwestern Rosl und Liesl. Wien: Ueberreuter 2005
  • Irmgard Seidler: Kurze Lebensgeschichte über das Leben der Rosa Breuer-Grossmann [Stand: 12.12.2018]

Weblinks