Ringelspiel
Ringelspiele (Karusselle) waren von Anbeginn des Praters eine beliebte Vergnügung. Das Ringelspiel veränderte sich häufig und passte sich dem jeweiligen Modetrend an, es gab Ringelspiele mit Pferdchen und Wägelchen, Bären, Hirschen und anderen Tieren und Fahrzeugen. Betrieben wurden die Ringelspiele zunächst mit reiner Muskelkraft, in der Folge mit technisch, mechanischen Hilfsmitteln, wie Dampfmaschinen und der Elektrizität. 1844 führte Basilio Calafati das Dampfkarussell ein (dampfbetriebene Lokomotiven, die mit kleinen Zügen um eine Palme herumfuhren (1854 durch die berühmte Chinesenfigur ersetzt). Bekannt waren auch die Ringelspiele „Zum goldenen Ritter" (1802) und „Zur Fortuna" (1824). 1901 gab es ein Wasserkarussell mit Schiffchen, um 1910 kamen die ersten Aeroplan- und Fliegerkarusselle (auch „Topferlflieger") auf, in den 30er-Jahren überwogen Ringelspiele für Kinder mit Autos, Lokomotiven und Feuerwehrwagen. Als Varianten des Ringelspiels entstanden Ende des 19. Jahrhunderts die Hoch- und Talbahnen, bei denen sich die reitbaren Figuren nicht nur im Kreis, sondern auch auf und ab bewegten. Auch das Hippodrom gilt als Variante des Ringelspiels. Eine interessante alternative Ausformung ist auch die sogenannte "Amerikanische Schleuderbahn", bei welcher die Mitfahrenden wild im Kreis geschleudert werden.
Literatur
- Ursula Storch: Das Pratermuseum. 62 Stichwörter zur Geschichte des Praters. Wien 1993, S. 55 f.
- Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater einst und jetzt. Leipzig / Wien 1974.