Richard Pittioni

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Richard Pittioni 1948
Daten zur Person
Personenname Pittioni, Richard
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil.
Geschlecht männlich
PageID 15532
GND 118594699
Wikidata Q2150385
Geburtsdatum 9. April 1906
Geburtsort Wien
Sterbedatum 16. April 1985
Sterbeort Wien
Beruf Prähistoriker, Archäologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Vorgeschichte
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 25.11.2021 durch WIEN1.lanm08trj
Begräbnisdatum 24. April 1985
Friedhof Friedhof Dornbach
Grabstelle Gruppe 15, Nummer 26 A
Bildname Richardpittioni.jpg
Bildunterschrift Richard Pittioni 1948
  • 3., Baumgasse 20A (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrensenator der Universität Wien (Verleihung: 4. Juni 1973)
  • Großes Ehrenzeichen des Landes Burgenland (Verleihung: 1962)
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1965)
  • Silbernes Komturkreuz für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich
  • Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaft (Verleihung: 3. Dezember 1948)
  • Tiroler Adlerorden in Gold
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 22. Jänner 1982, Übernahme: 30. April 1982)


  • Dekan der philosophischen Fakultät der Universität Wien (1960 bis 1961)

Pittioni Richard, * 9. April 1906 Wien, † 16. April 1985 Wien 3, Baumgasse 20A (Herz-Jesu-Krankenhaus; Dornbacher Friedhof), Prähistoriker, Gattin (1944) Erika. Studiert zuerst an der Hochschule für Welthandel (1925/1926), dann Jus an der Universität Wien (1926) und schließlich ab 1927 Urgeschichte, Volkskunde und Völkerkunde (Dr. phil. 1929). 1929-1937 war er Universitäts-Assistent, arbeitete aber 1930-1936 auch für das Niederösterreichische Landesmuseum (Ausstellungen und Aufstellung der urgeschichtlichen Abteilung) sowie für das Bundesdenkmalamt. 1932 habilitierte er sich an der Universität Wien (im März 1938 Aberkennung der Venia legendi aus politischen Gründen). Bereits 1937 war Pittioni als Beamter der Stadt Wien ins Römische Museum eingetreten, 1939/1940 war er Leiter des „Burgenländischen Landschaftsmuseums Eisenstadt" und 1940-1942 Leiter des „Museums des Reichsgaus Niederdonau" (Niederösterreichisches Landesmuseum) mit den angeschlossenen Museen in Eisenstadt und dem „Museum Carnuntinum" in Bad Deutsch-Altenburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete Pittioni bis 1946 das Niederösterreichische Landesmuseum, wurde 1946 an der Universität Wien ao. Prof. und 1951 o. Prof. für die Urgeschichte des Menschen und Vorstand des Instituts für Ur- und Frühgeschichte (Dekan 1960/1961, Emeritierung 1976). Pittioni veröffentlichte fast 500 wissenschaftliche Arbeiten; besonders widmete er sich der Erforschung des frühgeschichtlichen österreichischen Bergbaus (Kupfererzlagerstätten) und schrieb unter anderem „Allgemeine Urgeschichte und Urgeschichte Österreichs" (1937), „Beiträge zur Urgeschichte des Burgenlandes" (1940), „Die urgeschichtlichen Grundlagen der europäischen Kultur" (1949), „Vom geistigen Menschenbild der Urzeit" (1952), „Urgeschichte des österreichischen Raumes" (1954) und „Italienische urgeschichtliche Kulturen" (1962). 1930-1938 redigierte er die Wiener Prähistorische Zeitschrift, 1940-1942 die Zeitschrift Niederdonau. Natur und Kultur, und 1948-1976 die von ihm begründete Instituts-Zeitschrift Archaeologia Austriaca. Wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1957; Leitung der Prähistorischen Sektion), wirkliches Mitglied des Österreichischen und ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts (1961); Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften (1947), Goldenes Ehrenzeichen Burgenland (1962), Wilhelm-von-Hartel-Preis der Akademie der Wissenschaften (1964), Silbernes Ehrenzeichen Republik Österreich (1965), Ehrensenator der Universität Wien (1973), Michael-Haberlandt-Medaille des Österreichischen Vereins für Volkskunde (1974), Ehrenmedaille in Gold (1982), Landeskulturpreis für Wissenschaft des Landes Burgenland (1983).


Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Lebendige Stadt. Almanach. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1954-1963. Band 10,1963, S. 187 f. (Werkverzeichnis)
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 135 (1985), S. 369 ff. (Werkverzeichnis)
  • Herbert Jankuhn: Richard Pittioni (Nachruf mit Schriftenverzeichnis). In: Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 135 (1985), S. 368 ff.
  • Herwig Friesinger / Helga Kerchler: In memoriam Richard Pittioni. In: Archaeologia Austriaca 69 (1985), S. 1-5 (mit Nachtrag zum Schriftenverzeichnis)
  • Karl Kaus: Univ.-Prof. Dr. Richard Pittioni, 1906-1985. In: Burgenländische Heimatblätter 4 (1985), S. 1-5
  • Helga Kerchler: Richard Pittioni (1906-1985). In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich 1 (1986), S. 33-34
  • Kitzbüheler Anzeiger, 18.05.1985, S. 1 f. (Nachruf)
  • Karl Lechner: Universitätlehrer im Dienste der Erforschung der Stadtgeschichte Wiens. In: Wiener Geschichtsblätter 20. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1964, S. 394
  • Urgeschichtsforscher Richard Pittioni tot. In: Die Presse, 19.04.1985, S. 5
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 06.04.1956
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 02.04.1981