Richard Lehmann

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Daten zur Person
Personenname Lehmann, Richard
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 42958
GND
Wikidata
Geburtsdatum 7. September 1911
Geburtsort
Sterbedatum 15. Juli 1934
Sterbeort Kaltenleutgeben
Beruf Arbeiter
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei, Revolutionäre Sozialisten
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 18. Juli 1934
Friedhof Friedhof Liesing
Grabstelle Gruppe 66A, Nummer 38
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Richard Lehmann, * 7. September 1911, † 15. Juli 1934 Kaltenleutgeben, Arbeiter, Februarkämpfer.

Biographie

Schon in jungen Jahren stieß Richard Lehmann zur sozialistischen Bewegung. Er war Mitglied bei den Kinderfreunden und den Roten Falken. Später war er als Mitglied der Revolutionären Sozialisten aktiv in der Arbeiterjugend und im Wehrsport tätig. Es kann angenommen werden, dass Richard Lehmann aktiv an den Kämpfen im Februar 1934 teilgenommen hat.

Zum siebten Jahrestag der Ereignisse vom 15. Juli 1927 nahm Richard Lehmann an einer Veranstaltung von etwa 3.000 Personen auf der Predigtstuhlwiese im Ortsgebiet von Kaltenleutgeben teil. Kurz nach Beginn der Veranstaltung erschien jedoch eine Abteilung von Gendarmeriebeamten und eröffnete das Feuer auf die versammelten Sozialisten. Richard Lehmann und Johann Fröhlich wurden tödlich getroffen. Der Angestellte der Konsumgenossenschaft Karl Reitmayer wurde schwer verletzt und überlebte. Am 18. Juli 1934 fand auf dem Liesinger Friedhof die Beisetzung von Richard Lehmann und Johann Fröhlich statt. Neben den Angehörigen und Freunden der beiden Toten war auch ein großes Aufgebot an Gendarmerie auf dem Friedhof anwesend.

Der Vorfall erregte großes Aufsehen durch die Berichterstattung in den österreichischen Tageszeitungen. Während die bürgerlichen Blätter den Vorfall als kommunistische Geheimversammlung bezeichneten, bei der die anrückende Exekutive angegriffen wurde, berichtete die in der Tschechoslowakei erscheinende illegale Arbeiter-Zeitung von einem unprovozierten Feuerüberfall der Gendarmerie und der Ortswehr.

1949 wurde die Rodauner Straße (damals 25. Bezirk) in Lehmanngasse (heute 23. Bezirk) umbenannt.

Literatur

  • Arbeiter-Zeitung, 22.07.1934, 29.07.1934
  • Das Kleine Blatt, 16.07.1934
  • Neue Freie Presse, 16.07.1934
  • Wiener Sonn- und Montags-Zeitung, 16.07.1934
  • Reichspost, 16.07.1934
  • Wiener Zeitung, 16.07.1934
  • Rathauskorrespondenz, 01.02.1949
  • Josef Fiala: Die Februarkämpfe 1934 in Wien Meidling und Liesing. Ein Bürgerkrieg, der keiner war. Hamburg: Diplomica Verlag 2012, S. 161 ff.

Weblinks