Richard Kerschagl

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Daten zur Person
Personenname Kerschagl, Richard
Abweichende Namensform
Titel Univ.-Prof, Dr. jur., Dr. rer. pol.
Geschlecht männlich
PageID 3715
GND 120199440
Wikidata Q1715709
Geburtsdatum 25. Mai 1896
Geburtsort Wien
Sterbedatum 30. Dezember 1976
Sterbeort Hermagor, Kärnten
Beruf Jurist, Wirtschaftswissenschaftler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 6. Jänner 1977
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • -Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 1966)
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (Übernahme: 1. Juli 1966)


  • Rektor der Hochschule für Welthandel in Wien
  • Präsident des Verbands Österreichischer Volkshochschulen (1958 bis 1976)

Kerschagl Richard, * 25. Mai 1896 Wien, † 30. Dezember 1976 Hermagor, Kärnten, Jurist, Volkswirtschaftler. Besuchte das Schottengymnasium, nahm als Offizier am Ersten Weltkrieg teil und studierte Jus und Politikwissenschaft an der Universität Wien (Dr. jur., Dr. rer. pol.). Habilitierte sich 1922 an der Hochschule für Welthandel (1929 außerordentlicher Professor für Handelspolitik, 1937 ordentlicher Professor); Leiter des Wirtschaftspolitischen Seminars der Konsularakademie.

War 1934-1938 Mitglied des Staatsrats und des Bundesrats sowie Mitglied des Innenpolitischen Ausschusses und des Rechtsausschusses. 1938 wurde er aller Ämter enthoben (sein Nachfolger an der Hochschule wurde Reinhard Kamitz), vorübergehend inhaftiert und danach mit „Gauverbot" belegt. Nach Tätigkeit in Berlin und Polen war er 1944 in Kärnten in der Widerstandsbewegung aktiv und wurde 1945 reaktiviert (Ordinarius und Vorstand des Instituts für Volkswirtschaftslehre); ab Mai 1945 war er Wirtschaftsberater der britischen Militärregierung 1947 wurde Kerschagl Honorar-Professor an der Universität Wien, 1947-1949 und 1960-1962 war er Rektor der Hochschule für Welthandel (emeritiert 1967). Seine Bemühungen, Finanzminister oder Gouverneur der Oesterrischen Nationalbank zu werden, misslangen; er konnte auch die Berufung von Reinhard Kamitz nicht verhindern.

Präsident der österreichischen UNESCO-Kommission, der Österreichischen Landesgruppe der International Association of University Professors and Lectures und anderes. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen (beispielsweise Theorie des Geldes und der Geldwirtschaft, 1923; Einführung in die Methodenlehre der Nationalökonomie, 1925; Finanzwissenschaft, 1935; Volkswirtschaftslehre, 1937; Der Anteil Österreichs an den Fortschritten der modernen Nationalökonomie, 1938; Abriß der Finanzwissenschaft, 1950; Die Inflation, 1973).

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Gertrude Enderle-Burcel: Mandatare im Ständestaat 1934-1938. Wien: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes [u.a.] 1991
  • Hermann A. Ludwig Degener: Wer ist wer. Unsere Zeitgenossen. Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Berlin-Grunewald: Arani-Verlag 1905-1958
  • Who is who in Österreich. Zug: Who is who, Verlag für Personalenzyklopädien 1.1979 - 19.2003; 20.2005 - lfd.
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 23. 5. 1956