Radetzkystraße

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1862
Datum bis
Name seit 1862
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Johann Joseph Wenzel Radetzky von Radetz
Bezirk 3
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 20867
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
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48° 12' 39.97" N, 16° 23' 16.76" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Radetzkystraße (3, Weißgerbervorstadt), angelegt 1860, benannt nach Feldmarschall Radetzky.

Die Straße ging von der 1855 fertiggestellten und 1869 benannten Radetzkybrücke über den Wienfluss aus. Sie war in Lehmanns Wiener Adressbuch erstmals 1864 verzeichnet (benannt 1862). Am 20. Juli 1909 wurde die Straße um den Teil vom 1876 benannten Radetzkyplatz zur Franzensbrücke erweitert, der bis dahin, von der Prager Reichsstraße (21) längst getrennt, wie die heutige Alliiertenstraße Prager Reichsstraße geheißen hatte.[1]

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude:

  • Nummer 1: Hier wurde am 18. Juni 1897 die neue Rettungsstation der Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft eröffnet (Rettungswesen, sub 4).
  • Nummer 2: Bundesamtsgebäude Radetzkystraße, erbaut (1980-1986) nach Plänen von Peter Czernin. Fassadendesign von Georg Czernin, Relief oberhalb des Eingangs von Gero Schwanberg, Torso in der Eingangshalle und Skulpturen vor dem Gebäude von Anton Hanak.
  • Nummer 6: (Matthäusgasse 1): Geburtshaus von Anton Wildgans (Gedenktafel).
  • Nummer 14: Die im 1872/1873 erbauten Haus (auf trapezförmigem Grundriss errichtet von Andreas Lukeneder) befindliche Bankfiliale wurde 1984/1985 von Luigi Blau umgebaut.
  • Nummer 25-27: Dieses Areal war als "Zum Guten Hirten" bekannt[2]. Mit damaliger Adresse Prager Straße 4 - 8 befand sich hier bis ca. 1901 die Zentrale der 1880 gegründeten Wiener Molkerei, die ab 1902 aus Kapazitätsgründen in Folge der stark steigenden Nachfrage zur Gänze in den ca. 10.000 m² großen Neubau, in der Leopoldstadt (Molkereistraße 1) übersiedelte. Nachdem der ehemalige WIMO-Standort von anderen Fabriken genutzt wurde, folgte ab November 1905 die Demolierung der Gebäudeanlage Prager Straße 6 - 8 mit dem Innenhof (ehemals Verladehof der Molkerei) durch Baumeister Felix Lauer.[3] Danach wurde vom Architekturbüro Josef und Anton Drexler eine Wohnhausanlage mit vier Stiegen errichtet. Neben den Wohnungen siedelten sich auch wieder kleine Gewerbebetriebe an. Bis 1939 befand sich in dieser Wohnhausanlage das jüdische Vereinsbethaus "Oseh Tow" ("Man tut Gutes", siehe: Stein des Gedenkens - Bethaus Oseh Tow).

Literatur

  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 123
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 107
  • Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 184 f.
  • Harald Sterk: Bauen in Wien. Das letzte Jahrzehnt 1976 bis 1986. Wien: Herold 1986, S. 123 (Bundesamtsgebäude)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Czeike nennt das Benennungsdatum der 1909 erfolgten Verlängerung der Radetzkystraße irrtümlich als Datum für die Erstbenennung, die bis 1864 erfolgte.
  2. Alte Wimo Werbeschrift - Seite 5
  3. Demolierungsanzeige Prager Straße 6-8 in: Amtsblatt der Stadt Wien 28. Nov. 1905