Peter Landesmann

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Daten zur Person
Personenname Landesmann, Peter
Abweichende Namensform
Titel Hon.-Prof. DI DDDr.
Geschlecht männlich
PageID 36435
GND 12447330X
Wikidata
Geburtsdatum 4. Oktober 1929
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Geschäftsmann, Autor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 6. Dezember 1983)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 1984)
  • Erwin-Piscator-Ehrenpreis (Verleihung: 2001)


  • Präsident der Vereinigung der Freunde des Wiener Jugendstilmuseums

Peter Landesmann, * 4. Oktober 1929 Wien, Geschäftsmann, Autor.

Biografie

Peter Landesmann wurde am 4. Oktober 1929 in Wien als Sohn des Unternehmers Alexander Landesmann und dessen Frau Klara geboren. Sein Großvater Edmund Grünstein war mehrfach ausgezeichneter Kavallerieoffizier im Ersten Weltkrieg. 1938 musste die Familie nach Ungarn emigrieren, wo Landesmann das Jüdische Gymnasium besuchte. Nach der Machtübernahme durch die faschistischen "Pfeilkreuzler" in Ungarn tauchten er und sein Bruder unter anderem in einem Internat des Salesianerordens unter und konnte so die Shoah überleben. Nach Abschluss von sieben Klassen Gymnasium in Budapest kam Landesmann 1947 nach Wien und studierte nach Absolvierung eines Überbrückungskurses an der Universität Wien Judaistik sowie katholische und evangelische Theologie und war auch Student an der Hochschule für Bodenkultur.

Parallel dazu trat er 1948 in den Familienbetrieb "Alexander Landesmann und Sohn" ein. Nach dem Tod des Vaters 1957 führte er gemeinsam mit seinem Bruder Hans das Unternehmen. Seit 1985 repräsentiert er außerdem als Honorar-Generalkonsul die westafrikanische Republik Côte d'Ivoire (Elfenbeinkünste) in Wien.

Einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde Peter Landesmann als Publizist im Dienste des christlich-jüdischen Dialoges. Neben zahlreichen Artikeln in österreichischen Tages- und Wochenzeitungen zu Fragen des Antisemitismus und des Judentums erschien 1987 sein erstes Buch "Die Juden und ihr Glaube. Eine Gemeinschaft im Zeichen der Tora" (Neuauflagen 2003 und 2012). Diesem folgte 1989 "Die Juden und ihre Widersacher", in dem er sich mit den Wurzeln des Antisemitismus auseinandersetzte. 1992 schien er als Herausgeber des bekannten Werks von Heinrich Coudenhove-Kalergi "Antisemitismus. Von den Zeiten der Bibel bis Ende des 19. Jahrhunderts" auf. Darauf folgten 1997 "Rabbiner aus Wien. Ihre Ausbildung, ihre religiösen und nationalen Konflikte" und 2004 "Die Himmelfahrt des Elija. Entstehen und Weiterleben einer Legende sowie ihre Darstellung in der frühchristlichen Kunst", die die breite Palette seines wissenschaftlichen Schaffens widerspiegeln. 2009 erschien "Woher kamen die Israeliten" und 2010 "Die Geburt des Christentums aus dem Judentum" sowie "Der Antijudaismus auf dem Weg vom Judentum zum Christentum" 2012.

2006 verlieh ihm die Universität Wien die Lehrbefugnis als Honorarprofessor für das Fach Judaistik. Außerdem engagiert sich Peter Landesmann in der jüdischen Gemeinde.

Werke (Auswahl)

  • Peter Landesmann: Eine Gemeinschaft im Zeichen der Tora. München: Nymphenburger 1987
  • Peter Landesmann: Die Juden und ihre Widersacher. München: Nymphenburger 1989
  • Peter Landesmann: Rabbiner aus Wien. Ihre Ausbildung, ihre religiösen und nationalen Konflikte. Wien [u. a.]: Böhlau 1997
  • Peter Landesmann: Die Himmelfahrt des Elija. Wien [u. a.]: Böhlau 2004
  • Peter Landesmann: Die Entwicklung der Gottessicht in der Hebräischen Bibel. Wien: Picus 2009
  • Peter Landesmann: Die Geburt des Christentums aus dem Judentum. Wien: Picus 2011
  • Peter Landesmann: Der Antijudaismus auf dem Weg vom Judentum zum Christentum. Frankfurt am Main: Lang 2012

Weblinks