Ottokar Lorenz

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Daten zur Person
Personenname Lorenz, Ottokar
Abweichende Namensform
Titel ao. Prof., o. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 18586
GND 117216062
Wikidata Q444229
Geburtsdatum 17. September 1832
Geburtsort Iglau, Mähren
Sterbedatum 13. Mai 1904
Sterbeort Jena
Beruf Historiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Lorenz Ottokar, *17. September 1832 Iglau, Mähren (Jihlava, Tschechische Republik), † 13. Mai 1904 Jena, Historiker. Studierte 1851-1854 an der Universität Olmütz, übersiedelte 1855 nach Wien und besuchte 1855/1856 das Institut für österreichische Geschichtsforschung. 1856 habilitierte er sich für Österreichische Geschichte an der Universität Wien (ao. Prof. 1860) und trat 1857 ins Haus-, Hof- und Staatsarchiv ein, wo er sich der Forschung verschrieb (Geschichte und Quellen des Hochmittelalters, Pragmatische Sanktion, Österreichische Geschichte ab 1815). 1861-1885 wirkte er als ordentlicher Professor für allgemeine und österreichische Geschichte an der Universität Wien (1867/1868 Dekan, 1880/1881 Rektor); 1865 wurde er wegen eines Artikels, den er in der „Presse" veröffentlicht hatte und in dem er mit den Revolutionären von 1848 sympathisierte, suspendiert, doch wurde das Verfahren niedergeschlagen. Nach innerer Abkehr von Österreich ging er an die Universität Jena. Lorenz war der Begründer der wissenschaftlichen Genealogie und führender Mitarbeiter am Institut für österreichische Geschichtsforschung. Zu seinen Werken gehören „Deutsche Geschichte im 13. und 14. Jahrhundert" (1863-1867), „Staatsmänner und Geschichtsschreiber des 19. Jahrhunderts" (1896) sowie ein „Genealogisches Handbuch der europäischen Staatengeschichte" (1892). Korrespondierendes (1860) und wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1877).

Literatur

  • Biographisches Jahrbuch für Altertumskunde (Nekrologe). Jahrbuch 9. Leipzig: Reisland 1887, S. 242 ff.
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland. Biographisch-bibliographisches Lexikon. Augsburg: Literarisches Institut von Haas und Grabherr 1938
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Wolfgang Weber: Biographisches Lexikon zur Geschichtswissenschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Lehrstuhlinhaber für Geschichte von den Anfängen des Faches bis 1970. Frankfurt/Main [u.a.]: Lang 1984, S. 356
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 54. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1904, S. 399 ff.
  • Ludwig Bittner [Hg.]: Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs aufgebaut auf der Geschichte des Archivs und seiner Bestände. Band 4: Geschichte und Inventare der Länderabteilungen und sonstigen kleineren Bestände. Wien: Holzhausen 1938, S. 81 ff.
  • Hermann Heller: Mährens Männer der Gegenwart. Biographisches Lexikon. Band 3. Brünn: Selbstverlag 1889, S. 100 ff.
  • Theresia Mayerhofer: Der Lehrkörper der Philosophischen Fakultät von 1848 bis 1873. Diss. Univ. Wien. Wien 1982, S. 159 ff. (Werkverzeichnis)
  • Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 26 (1905), S. 190 ff.
  • Margarete Steiner: Die Wiener Zeit des Ottokar Lorenz. Diss. Univ. Wien. Wien 1954