Ostmarkgasse

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 1900
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Obere Ziegelofengasse
Benannt nach Ostmark
Bezirk 21
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 26328
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Kommission zur Prüfung der Wiener Straßennamen
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48° 15' 22.97" N, 16° 24' 40.18" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Ostmarkgasse (21, Donaufeld, seit 1894 Floridsdorf), 1900 benannt nach der karolingischen Grenzmark des neunten Jahrhunderts und der bayerischen Grenzmark (Markgrafschaft) des späteren zehnten Jahrhunderts als Keimzelle des 1156 gebildeten Herzogtums Österreich. "Ostmark" ist eine im 19. Jahrhundert in der Geschichtswissenschaft gebräuchliche Übersetzung des quellenmäßig belegbaren Begriffs "marcha orientalis". Diese historische Bezeichnung war um 1900 allgemein akzeptiert und hat mit der späteren Verwendung nichts zu tun. Es besteht keine Beziehung zur nationalsozialistischen Bezeichnung Ostmark. "Ostmark" war nie eine offizielle Bezeichnung für irgendeinen Teil des heutigen Österreich, wurde aber um 1900 in der populären wie auch in der historischen Literatur verwendet; es wurde von den Namensgebern als "die alte Bezeichnung unseres Heimatlandes" verstanden. Da der Begriff "Ostmark" wegen seiner belasteten Konnotation gegenwärtig nicht mehr verwendet wird, wurde eine Zusatztafel von der Stadt Wien angebracht, aufgrund des Benennungskontextes aber von einer Umbenennung abgesehen; vorher Obere Ziegelofengasse.

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnisse zur historischen Einordnung der Verkehrsfläche wurde der Straßenname als Sonderfall eingeordnet.

Quellen

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Literatur

  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013
  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 223
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 211
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Hans Smital: Geschichte der Großgemeinde Floridsdorf umfassend die Orte Floridsdorf, Jedlesee, Donaugeld und das Jedlersdorfer Fabriksgebiet, Floridsdorf 1903, S. 505.