Ostdeutsche Post
Ostdeutsche Post, erschien am 1. Oktober 1848 erstmals als Abendblatt, konnte jedoch infolge der Oktoberereignisse erst wieder ab 19. November 1848 erscheinen. Herausgeber war Ignaz Kuranda, der im Vormärz (1841-1848) mit Jakob Kaufmann die in Österreich verbotene (aber vielgelesene) Zeitschrift „Grenzbote" herausgegeben hatte. Die Ostdeutsche Post war ein auf hohem Niveau stehendes Informationsblatt und vorerst (neben der Presse) das einzige von der Regierung unabhängige Blatt Österreichs, das auch im Ausland Verbreitung fand. Außenpolitik, Wirtschaft und Feuilleton hatten einen hohen Stellenwert, ab den 60er Jahren nahmen die Inserate einen beachtlichen Umfang an. Zu den Mitarbeitern gehörten unter anderem Dr. Moritz von Stubenrauch, Friedrich Uhl, Emil Kuh, Ferdinand Kürnberger und Eduard Bauernfeld. Die Ostdeutsche Post vertrat die großdeutsche Richtung, forderte einen konstitutionellen Zentralismus, kämpfte gegen den Neoabsolutismus, unterstützte die Politik Schmerlings, setzte sich für die Gleichberechtigung und Assimilierung der Juden ein und bekämpfte das Konkordat (weshalb sie mit der „Wiener. Kirchenzeitung" [insbes. mit Sebastian Brunner] in offener Fehde lag). Die Ostdeutsche Post stellte im Juni 1866 ihr Erscheinen ein.
Literatur
- Kurt Paupié: Handbuch der Österreichischen Pressegeschichte 1848-1959. Band 1. Wien: Wilhelm Braumüller 1960, S. 139 f.
- Margarete Baumgartner: Kurandas „Ostdeutsche Post" und die deutsche Frage von 1859 bis 1863. Diss. Univ. Wien. Wien 1947