Nußdorfer Kirche

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19., Nußdorf, Greinergasse - mit Nußdorfer Kirche 1900-1905
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum von 1787
Datum bis
Andere Bezeichnung Zum heiligen Thomas
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Nußdorf
Einlagezahl
Architekt Josef Gerl
Prominente Bewohner
PageID 22183
GND
WikidataID
Objektbezug Kirchen, Sakralbauten, Erzdiözese Wien, Katholische Kirche
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 1.08.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname 19., Nußdorf - Greinergasse - mit Nußdorfer Kirche.jpg
Bildunterschrift 19., Nußdorf, Greinergasse - mit Nußdorfer Kirche 1900-1905
  • 19., Greinergasse 25

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48° 15' 28.77" N, 16° 21' 52.22" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Nußdorfer Kirche (19., Greinergasse bei 25; Pfarrkirche [1783] „Zum heiligen Thomas").

Schon im 15. Jahrhundert hatte die Ortschaft Nußdorf eine Kapelle, die diesem Heiligen geweiht war (erbaut von der Nußdorfer Bevölkerung 1450 auf dem Grundstück 19., Sickenberggasse 2) und zur Pfarre „St. Michael" in Heiligenstadt gehörte (in der auch weiterhin Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen gehalten werden mussten). Die heutige Pfarrkirche wurde 1787-1789 nach Plänen von Josef Gerl erbaut (schlichte josephinische Kirche mit zierlichem Turm, die dem Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg inkorporiert ist). Als die alte Thomaskapelle 1790 abbrannte, adaptierte man die Brandruine nach Einzug einer Zwischendecke als Nußdorfer Schulhaus (es musste 1966 einer Wohnhausanlage weichen). Im Inneren präsentiert sich die Kirche als einfacher Saalraum mit Flachdecke, jedoch mit wertvollen barocken Einrichtungsgegenständen aus der aufgelassenen Augustiner-Chorherrenkirche St. Dorothea in der Stadt. Das Hochaltarbild „Der ungläubige Thomas" malte Paul Haubenstricker (1787). Der an die Kirche grenzende Pfarrhof wurde bereits 1783 von Josef Gerl umgebaut (im Inneren wertvolles Holzkreuz aus dem frühen 18. Jahrhundert). Der Nußdorfer Pfarrer und Sozialreformer Rudolf Eichhorn, auch ein Naturarzt und Anhänger Kneipps, richtete 1895, als er von Höflein nach Nußdorf versetzt wurde, im Pfarrhof eine kleine Kneipp-Kuranstalt ein (bis 1912).

Quellen

Literatur

  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 386 f.
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 255
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 385
  • Helmut Kretschmer: XIX. Döbling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 19), S. 19 f.
  • Hans Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI. - XXI. Bezirk). Wien: Schroll 1908 (Österreichische Kunsttopographie, 2), S. 446 ff.
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003. Band 92, S. 101 f.
  • Alfred Schnerich: Wiens Kirchen und Kapellen in kunst- und kulturgeschichtlicher Darstellung. Zürich / Wien: Amalthea 1921 (Amalthea-Bücherei, 24), S. 219
  • Karl A. Erhard: Die ehemalige St. Thomas-Kapelle in Nußdorf, in: Döblinger Heimatmuseum. H. 7/8. 1966, S. 11 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 186
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matriken-Führer und Familienforscher. Wien: Verlag d. Österr. Inst. für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde [1929], S. 93 (Sprengel), S. 280 (Matrikenbestand)
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 273