Norbert Krebs

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Daten zur Person
Personenname Krebs, Norbert
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil., o. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 18465
GND 116404175
Wikidata Q5922546
Geburtsdatum 29. August 1876
Geburtsort Leoben, Steiermark
Sterbedatum 5. Dezember 1947
Sterbeort Berlin
Beruf Geograph
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Krebs Norbert, * 29. August 1876 Leoben, Steiermark, † 5. Dezember 1947 Berlin, Geograph. Habilitierte sich 1909 (nach Studium der Geographie und Geschichte an der Universität Wien 1896-1902 bei Penck, Suess und Redlich [Dr. phil. 1900] und anschließend Tätigkeit als Mittelschulprofessor) an der Universität Wien und war später ordentlicher Professor an deutschen Universitäten (1917 Würzburg, 1918 Frankfurt/Main, 1920 Freiburg/Breisgau, 1927-1943 Berlin). 1943-1946 lebte er in Kritzendorf bei Wien, kehrte dann aber nach Berlin zurück. Die Fachverbindung Geographie-Geschichte wurde für sein wissenschaftliches Wirken bedeutungsvoll. Seine wissenschaftlichen Forschungen konzentrierten sich auf die Ostalpen, Süddeutschland, die Balkanhalbinsel und Indien (Forschungsreise 1931/1932); die Ergebnisse publizierte er in mehreren Länderkunden (darunter „Länderkunde der österreichischen Alpen", zwei Bände, 1931 beziehungsweise erweitert „Die Ostalpen und das heutige Österreich", ²1928); 1951 erschien seine „Vergleichende Länderkunde." (³1966). Außerdem war Krebs Herausgeber des „Atlas des deutschen Lebensraumes in Mitteleuropa". Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Mitglied weiterer Akademien.

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe beschäftigte sich der deutschnational eingestellte Norbert Krebs seit Ende des Ersten Weltkrieges in seinen Werken mit geografiepolitischen Fragestellungen. Das von ihm im Zuge dessen propagierte und biologistisch fundierte Konzept eines großdeutschen „Lebensraumes“ wurde vom NS-Regime instrumentalisiert und diente dazu, expansionspolitische Bestrebungen zu legitimieren. Krebs hatte im deutschen Reich den ersten Lehrstuhl für Geografie inne.

Norbert-Krebs-Gasse.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werkverzeichnis)
  • Hermann Degener [Hg.]: Degeners Wer ist's. Berlin: Degener 1935
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 98, 1948
  • Geographische Gesellschaft, Wien: Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft Wien. Wien 1918-1958, Heft 92 (1950), 81 ff.
  • Berichte zur deutschen Landeskunde. Hrsg. im Auftrag der Deutschen Akademie für Landeskunde e.V. und des Leibniz-Instituts für Länderkunde . Leipzig: Dt. Akad. für Landeskunde 1941/42-2012, Heft 7 (1949/1950), S. 51 ff.
  • Peter Autengruber, Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 218
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 110 f.
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013