Nikolaus von Jagić

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Nikolaus von Jagič
Daten zur Person
Personenname Jagić, Nikolaus
Abweichende Namensform Jagic, Nikolaus
Titel Ritter, Dr. med. univ., Univ.-Prof., Dr. h. c., Hofrat
Geschlecht männlich
PageID 16090
GND 117610801
Wikidata Q55675472
Geburtsdatum 22. September 1875
Geburtsort Berlin
Sterbedatum 28. Dezember 1956
Sterbeort Wien
Beruf Arzt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 27.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum 4. Jänner 1957
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle
Bildname Nikolausvonjagic.jpg
Bildunterschrift Nikolaus von Jagič

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ehrenmedaille der Stadt Wien (Verleihung: 17. November 1950)
  • Goldenes Doktordiplom der Universität Wien (Verleihung: 21. September 1950)


Nikolaus Ritter von Jagić, * 22. September 1875 Berlin, † 28. Dezember 1956 Wien, Arzt.

Biographie

Der Sohn des Slawisten Vatroslav von Jagic kam als Zehnjähriger nach Wien, dem er sein Leben lang treu blieb. Hier besuchte er das Piaristengymnasium, studierte Medizin und promovierte 1900 zum Dr. med. Nach dem Studium trat Jagić in die von Hermann Nothnagel geführte erste Medizinische Universitäts-Klinik im Allgemeinen Krankenhaus ein. Auf dessen Wunsch erlernte Jagić in Frankfurt am Main bei Paul Ehrlich und Carl Weigert die klinische Mikroskopie und wandte sich daraufhin besonders der Hämatologie zu.

Anschließend arbeitete Jagić in Wien beim Pathologen Anton Weichselbaum, wiederholt mit dem späteren Nobelpreisträger Karl Landsteiner zusammen. 1908 ging er auf kurze Zeit zu Bernhard Nocht an das Hamburger Tropeninstitut, um die Technik der Laboratoriumsuntersuchung noch gründlicher kennenzulernen. 1909 wurde Jagić in Wien habilitiert, 1912 wurde er Vorstand an der Internen Abteilung des Wiener Sophienspitals. Auf therapeutischem Gebiet schlug er Adrenalin zur Asthma-bronchialen Behandlung vor, führte das Strychnin als Kreislauftonikum ein und legte den ersten Pneumothorax zur Schmerzbekämpfung bei diaphragmaler Pleuritis an. 1922 wurde er Extraordinarius für sein Fach und erhielt den Lehrauftrag über Propädeutik für innere Krankheiten. Seine Fähigkeit, komplizierte Vorgänge leicht fasslich darzustellen, wurde auch von den praktizierenden Ärzten anerkannt, daher wurden seine Collegia publica, das waren postpromotionelle Fortbildungsstunden, stets von 100 bis 150 Ärzten besucht. 1931-1946 wirkte er als Ordinarius und Vorstand der zweiten Medizinischen Universitäts-Klinik im Allgemeinen Krankenhaus. Weitere Hauptarbeitsgebiete von Jagić waren Herz- und Kreislauferkrankungen, Endokrinologie und klinische Pharmakologie.

Literatur

Weblinks