Neuer Markt 10-11

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1897
Datum bis
Andere Bezeichnung Käsehaus Wild
Frühere Bezeichnung Zum goldenen Adler, Zum roten Dachel
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Arnold Heymann
Prominente Bewohner
PageID 46399
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 4.03.2024 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Neuer Markt 10-11
  • Nr.: 1058 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1059 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1107 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1108 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1122 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 1123 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 21.73" N, 16° 22' 12.96" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1., Neuer Markt 10-11 (Konskriptionsnummern 1058 und 1059).

Vorgängergebäude

Hier standen bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts zwei Gebäude:

Haus Stadt 1058 / Neuer Markt 10 "Zum roten Dachel"

Die erste urkundliche Nennung dieses Hauses, dessen Name sich auf eine kleine rote Bedachung oberhalb des Eingangstors bezog, stammt aus dem Jahr 1438. Später war hier der "Dachelkeller", eines der ältesten und besten Bierwirtshäuser Wiens, untergebracht. Im Volksmund wurde dieser oft als "Fiakerkeller" bezeichnet, da häufig Fiaker zu Gast waren, die ihren Standplatz am Neuen Markt hatten. 1873 kauften die Brüder Johann und Dominik Wild das Gebäude, ließen es umgestalten und brachten hier ihr Viktualiengeschäft ("Gebrüder Wild") unter (ausführlichere Beschreibung im Artikel Zum roten Dachel).

Haus Stadt 1059 / Neuer Markt 11 "Zum goldenen Adler"

1474 wird dieses Haus erstmals urkundlich genannt. Da im Jahr der ersten Belagerung Wiens durch die Osmanen (sogenannte Erste Türkenbelagerung [1529]) eine Teilbesitzerin "verloren worden und niemand weiss, ob sie in leben sey oder nit", erhielt der Mitbesitzer ihren Anteil gegen Ausstellung eines Schirmbriefes. Unter seiner Witwe wurde das Gebäude "ganz baufällig" und da sie ebenfalls Steuern schuldig blieb, wurde das Haus von der Stadt eingezogen und neu verkauft. 1613 erwarben es der Gastgeb Sigmund Schaidenreisser und seine Frau Barbara. Als Matthias Zehetner 1682 das Haus kaufte, betrieb er in den weiten und tiefen Kellerräumen ein einträgliches Wirtsgeschäft. Zu dieser Zeit führte neben dem Tor eine steile Stiege in den Keller, der bis zum Abbruch des Hauses im Jahr 1897 der Unterbringung von Marktgerätschaften diente.

Heutiges Haus

Anstelle der beiden alten Häuser entstand im Jahr 1897 das heutige Haus. Es wurde nach Plänen von Arnold Heymann errichtet und steht auf einer Grundfläche von 283 Quadratmetern. Die Eigentümer waren Johann und Dominik Wild, die hier ihre Käsehandlung ("Käsehaus Wild") unterbrachten.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

Haus Stadt 1058:

  • Dachelkeller (Fiakerbeisl)
  • Viktualiengeschäft "Gebrüder Wild"


Haus Stadt 1059:

  • Gastwirtschaft


Heutiges Haus:

  • Käsehandlung Wild

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 1. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 177-183