Modeschule Hetzendorf

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Modeschau der Modeschule Hetzendorf im Schlosspark (1973)
Daten zur Organisation
Art der Organisation Bildungseinrichtung
Datum von 1946
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 11481
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 26.01.2024 durch DYN.krabina
Bildname Modeschulederstadtwien.jpg
Bildunterschrift Modeschau der Modeschule Hetzendorf im Schlosspark (1973)
  • 12., Hetzendorfer Straße 79

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48° 9' 57.15" N, 16° 18' 29.37" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Modeschule Hetzendorf (12., Hetzendorfer Straße 79) ging aus der 1897 gegründeten "Kunstschule für Frauen und Mädchen" hervor. Bis in die erste Hälfte der 1920er Jahre fand die Ausbildung an unterschiedlichen Atelierstandorten (Stand 1908: 1., Schwangasse 1, Stubenring 12 und Stubenring 16, Bäckerstraße 1 und Biberstraße 8) statt. Mit der Etablierung akademischer Klassen erfolgte 1925 die Änderung des Schulnamens in "Wiener Frauenakademie und Schule für freie und angewandte Kunst". 1926 konnte der neue Schulstandort in 3., Siegelgasse 2-4 bezogen werden.

Nationalsozialistische Zeit

Die als Verein geführte Wiener Frauenakademie wurde aufgrund der Verfügung des Stillhaltekommissars von 1938 aufgelöst und der Stadt Wien mit der Auflage übertragen eine Städtische Frauenakademie gleicher Art ins Leben zu rufen. Die Schule wurde von der Stadt Wien mit 1. März 1939 übernommen und der Abteilung III/1 angegliedert. 1942 erfolgte die Umbenennung in "Kunst- und Modeschule der Stadt Wien". Der neue Schwerpunkt lag gemäß nationalsozialistischen Ideologie auf den Textilfächern, das Schneidereifach wurde als Pflichtgegenstand eingeführt. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Schulgebäude durch Bombardements zerstört. Der Unterricht fand zunächst in reduzierter Form an Ausweichorten statt. Im April 1945 wurde die Schule schließlich gesperrt.

Statuten des Vereins "Wiener Frauenakademie und Schule für freie und angewandte Kunst"

Übersiedlung ins Schloss Hetzendorf

1946 übersiedelte die Schule in das teilweise bombenbeschädigte [Schloss Hetzendorf], zunächst per Pachtvertrag der Stadt Wien mit dem Bund. Seit 1989 ist das gesamte Areal des Schlosses im Eigentum der Stadt Wien. Der erste Jahrgang der neu gegründeten "Modeschule der Stadt Wien im Schloss Hetzendorf" startete im Schuljahr 1947/1948. Das Schloss wurde nach und nach restauriert. Im September 1949 wurde der wiederaufgebaute Osttrakt des Schlosses der Schule zur Benützung übergeben.

Schwerpunkt auf handwerklicher Ausbildung

Im Unterschied zur früheren Kunst- und Modeschule wurde im neuen Lehrplan der fünfjährigen Mode-Fachschule ein starkes Augenmerk auf die handwerkliche Ausbildung in eigenen Schulwerkstätten gelegt. 1967 wurden erstmals Burschen zugelassen. Seit 1979 untersteht die Modeschule Hetzendorf der Magistratsabteilung 13. Seit 1996 wird die Schule als "Höhere Lehranstalt für Modedesign und Produktgestaltung" geführt und mit Reife- und Diplomprüfung abgeschlossen. 2019 erfolgte die Zusammenführung der beiden Modeschulen der Stadt Wien. Dadurch bietet die nunmehr bezeichnete "Modeschule Hetzendorf" seit dem Schuljahr 2019/20 auch eine dreijährige Fachschule für Mode an.

Einzigartige Ausbildungsschwerpunkte

Die Modeschule Hetzendorf wird als Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht geführt. Der Schulbesuch ist kostenlos. Die fünfjährige Ausbildung vereint gleichermaßen den künstlerisch-kreativen, handwerklichen und allgemeinbildenden Bereich. Die Auswahl an fünf Schwerpunkten – Modedesign/Kleidermachen, Modell-Modisterei, Produktgestaltung Taschen & Accessoires oder Schuhe, Strickdesign, Textildesign – ist einmalig im deutschsprachigen Raum. Auf freies, experimentelles Arbeiten, individuelle Betreuung und internationale Ausrichtung wird besonderer Wert gelegt.

Zeitlose Mode: Wettbewerb "Das römische Abendkleid" der Modeschule Hetzendorf (Aufnahme: 14. Oktober 1964).

Videos

Modeschule der Stadt Wien (undatiert), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 390 (Ausschnitt)
Mode im Schloss - 25 Jahre Modeschule der Stadt Wien (1971), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 326 (Ausschnitt)

Quellen

Literatur

  • Olga Stieglitz / Gerhard Zeilinger: Der Bildhauer Richard Kauffungen (1854-1942) zwischen Ringstraße, Künstlerhaus und Frauenkunstschule. Frankfurt am Main [u.a.]: Peter Lang 2008 (Europäische Hochschulschriften Reihe XXVIII Kunstgeschichte, 426), S. 115–208
  • Sabine Plakolm-Forsthuber: Künstlerinnen in Österreich 1897-1938. Malerei, Plastik, Architektur. Wien: Picus 1994
  • Barbara Doser: Das Frauenkunststudium in Österreich 1870-1935. Diss. Univ. Innsbruck. Innsbruck 1988
  • Christian Brandstätter: Stadtchronik Wien. 2000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien [u.a.]: Brandstätter 1986, S. 448
  • Verwaltungsbericht der Stadt Wien 1948/1949, S. 107 f.
  • Verwaltungsbericht der Stadt Wien 1945–1947, S. 86

Weblinks