Michael Satke

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Daten zur Person
Personenname Satke, Michael
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 42732
GND 1067343474
Wikidata Q61713369
Geburtsdatum 17. Dezember 1943
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Gastronom
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Popgeschichte
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Übernahme: 14. September 2016)


Michael Satke, * 17. Dezember 1943 Wien, Gastronom.

Biografie

Michael Satke wuchs in der Leopoldstadt auf. Nach der Matura studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wien, brach jedoch das Studium nach der ersten Staatsprüfung ab. Von 1962 bis 1964 lebte er in London, studierte Englisch und besuchte die London Fashion Design School. Nach seiner Rückkehr besuchte er die Modeklasse von Gertrud Höchsmann (1902 bis 1990) an der Akademie für angewandte Kunst in Wien, anschließend absolvierte er drei Semester an der Hochschule für Welthandel mit dem Schwerpunkt Werbung und Verkauf. Ab 1966 war Michael Satke bei mehreren Werbeagenturen tätig und danach Marketing- und Vertriebsdirektor der Spritzguss- und Extrusionsfirma Cincinnati Milacron. In diese Zeit fiel auch die erste Zusammenarbeit mit dem Architektenteam Coop Himmelblau.

1977 gründete er in Wien in der Marco-d'Aviano-Gasse die erste Champagnerbar der Welt, genannt "Reiss-Bar" (die Bar bestand 2017 nicht mehr); das Design stammte von Coop Himmelb(l)au wie auch jenes des 1981 am Rabensteig 5 eröffneten Musiklokals "Roter Engel". Satke zählte mit diesem Lokal zu den Mitbegründern des legendären "Bermudadreiecks" in der Wiener Altstadt und somit zu den Pionieren des Wiener Beiselbooms ab den späten 1970er Jahren. 1984 folgten Bar und Ausstellungsraum "Wildes Zimmer", 1985 das "Café Billard" sowie 1994 die American Bar "First Floor" und das kubanische Lokal "Ron Con Soda". 1987 erhielt Michael Satke als erster Preisträger den von der Wiener Wirtschaftskammer vergebenen Wiener Fremdenverkehrspreis.

Gemeinsam mit Gert Winkler und Günther Lebisch gründete der Gastronom 1979 das Lifestyle-Magazin "Wiener". Das Projekt scheiterte jedoch schon nach wenigen Ausgaben an der Finanzierung und wurde 1980 − diesmal ohne Satke − neu gestartet.

Daneben trat Michael Satke auch als Veranstalter auf, etwa 1982 von "Carneval in Venedig", der ersten Street Party Wiens. 1986 veranstaltete er den ersten "Champagnerball" im Wiener Konzerthaus. Als Stargast konnte er den französischen Sänger Charles Aznavour verpflichten. Besonderes Aufsehen erregte die von Christian Ludwig Attersee gestaltete Balldekoration. 1987 und 1988 folgten weitere "Champagnerbälle". Satke lieferte ebenso das Konzept für den "Österreichischen Luftfahrtball" (1991), die Open-Air-Festivals "Summer in the City" (1996) und "Hongkong meets Vienna" (1997) am Franz-Josefs-Kai sowie nicht ausgeführte Projekte für die Gestaltung der Marienbrücke bzw. des Schwedenplatz-Bereichs (Brückenprojekt "Trialto", 2005/2008).

Gemeinsam mit Wolfgang Wais beriet Michael Satke die Stadt Wien bei der künstlerischen Ausgestaltung der Millenniumsfeiern.

1998 bis 2002 verkaufte Satke seine Lokale und verlegte später seinen Wohnsitz nach Irland. Dort gestaltete er mit Ulrike Crespo den Glenkeen Garden; wie das deutsche manager magazin 2015 schrieb, arbeiteten die beiden mehr als 20 Jahre an ihrem 100.000 Quadratmeter großen Gartentraum, den sie letztlich in einer neunbändigen (!) Bilddokumentation, gestaltet von fünf Fotografen, festhielten.[1]

Seine Erfahrungen als Lokalinhaber und -gestalter brachte Michael Satke in dem von ihm herausgegebenen Buch "Mythos Bar" zum Ausdruck.

Literatur

  • Michael Satke [Hg.]: Mythos Bar. Wien: MS-Verlag 1992
  • "Bloß nicht übers Geschäft reden!" In: Die Presse, 05.12.2013
  • Who is who in Österreich. Supplementwerk 2001. 17. Ausgabe. Zug: Who is Who Verlag 2001, S. 1550
  • Christian Zillner: Der Engelmacher. In: Falter 22/1991, S. 60
  • Website von Michael Satke [Stand: 08.09.2016]
  • Rathauskorrespondenz, 14.09.2016

Einzelnachweise