Math. Salcher & Söhne, Kais., Kön., Privil. Steinnuss-, Stoff-, Metallknopf-, Oesen- und Schnallen-Fabriken, mechanische Weberei und Appretur

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Waarenhaus der Herren Math. Salcher & Söhne (Werdertorgasse 2A)
Daten zur Organisation


Die Anfänge des Betriebs reichen in das Jahr 1828, in dem sich der Canevasweber Mathias Salcher in Wien selbständig machte. Die Weberei beschäftigte bereits 1840 rund 20 Gesellen. 1850 importierte Salcher die ersten Patentknopfmaschinen aus Deutschland. Ebenso führte er 1859 die Erzeugung von Eisengarn auf Kärtchen ein. In diesem Jahr traten die Söhne des Gründers als Gesellschafter bei. In weiterer Folge wurden Fabriken bei St. Pölten und in Wagstadt, Theresienhof, Ober- und Unter-Stattersdorf. Der dort produzierte Harlander Spulenzwirn entwickelte sich zum Exportschlager. 1893 wurde schließlich noch eine Baumwollspinnerei in Ochsenburg errichtet. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter stieg auf 3000. Das Wiener Stammhaus übersiedelte 1878 in das nach Plänen von Julius Koch errichtete Warenhaus Werdertorgasse 2a. Um die Jahrhundertwende umfasste die Erzeugung Nähmaschinenzwirn, Eisen- und Baumwollstrickgarn, Knöpfe, Schnallen und Ösen. Dazu gehörte auch der Großhandel mit Kurzwaren aller Art. 1894 wurden die Harlander Fabriken abgetrennt und der Schwerpunkt auf den Produktionsstandort Wagstadt verlegt. Als Steinnussknopffabrik waren Mathias Salcher & Söhne der größte Produzent der Welt mit Handelsniederlassungen in Europa und Übersee.

Quellen

Literatur

  • Die Gross-Industrie Oesterreichs. Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Oesterreichs 1898. Band 2. Wien: Leopold Weiss 1898, S. 385-387