Marika Lichter

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Marika Lichter
Daten zur Person
Personenname Lichter, Marika
Abweichende Namensform Mariza
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 39022
GND 13167627X
Wikidata Q1898142
Geburtsdatum 24. Oktober 1949
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Sängerin, Managerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname Marika Lichter.jpg
Bildunterschrift Marika Lichter

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Inhaberin der Marika Lichter Agentur Glanzlichter
  • Geschäftsführerin des "Gemeinnützigen Verein - Wider der Gewalt" (1990)

  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 22. Februar 2005, Übernahme: 3. Mai 2006)
  • Goldener Rathausmann


Marika Lichter, * 24. Oktober 1949 Wien, Sängerin, Managerin.


Biografie

Marika Lichter wurde als Tochter eines polnischen Vaters und einer ungarischen Mutter geboren. Ab ihrem dritten Lebensjahr erhielt sie Klavier - und Tanzunterricht, ab dem 12. Lebensjahr absolvierte sie ihr Gesangs - und Klavierstudium am Konservatorium der Stadt Wien bei Alice Gross-Jiresch und Prof. Elfriede Kubaczek und nahm Tanzunterricht unter anderem an der Tanzakademie (klassisch unter anderem bei Rosalia Chladek), bei Toni Birkmeyer und Lola Braxton (Jazz). Ihre Gesangsausbildung am Konservatorium der Stadt Wien mit Abschluss in Operngesang erhielt sie bei Alice Gross-Jiresch, weitere Gesangsstudien absolvierte sie bei Ruthilde Bösch und Svanhvith Egilsdottir.

Nach ihrem Theaterdebut 1972 stand sie als Operettensoubrette im Wiener Raimundtheater mit Theatergrößen wie Attila Hörbiger, Elfie Mayerhofer und Else Rambausek in zahlreichen Operettenproduktionen wie z.B. als Adele in der "Fledermaus" von Johann Strauss, als Juliette in Franz Lehárs "Graf von Luxenburg" als Riquette in Paul Abrahams "Viktoria und ihr Husar" als Berta Fliederbusch in Carl Michael Ziehrers "Die Landstreicher", als Franzi in "Wiener Blut" von Johann Strauss und vielen mehr auf der Bühne. Gastspiele führten sie z.B. an das Theater des Westens Berlin, wo sie 1973 mit Marika Rökk in "die Csardasfürstin" zu sehen war. 1977 debütierte sie am Theater an der Wien in der deutschsprachigen Erstaufführung des französischen Musicals "Mayflower" u.A. mit Christoph Waltz und wirkte bereits mit einer ihrer ersten großen Rollen, der "Dolly" in "die Gräfin vom Naschmarkt" mit Marika Rökk, Bert Fortell, Eric Pohlmann und Harald Serafin 1978/1979 im Theater an der Wien in einer Welturaufführung mit. Im Anschluss daran, 1979, abermals eine Welturaufführung im Theater an der Wien, die "Robert Stolz Revue" moderiert von Marcel Prawy, mit der sie 1980 auch beim Gastspiel im Theater des Westens in Berlin einen Monat lang zu sehen war. Nach der kontinentalen Erstaufführung von "Les Misérables" im Raimund Theater Wien 1988 war sie in weiteren Rollen in "Into the Woods" einer englischen Originalversion am Vienna International Theatre, Bertolt Brechts "Herr Puntila und sein Knecht" bei den Perchtolsdorfer Sommerspielen und Jacques Offenbachs "Pariser Leben" bei den Sommerspielen in Melk zu sehen. Die nächste Welturaufführung kam 1992: "Elisabeth" von Sylvester Levay und Michael Kunze, mittlerweile das erfolgreichste deutschsprachige Musical aller Zeiten im Theater an der Wien unter der Regie von Opernregisseur Harry Kupfer.

Weitere Stationen in Marika Lichters Karriere waren unter anderem "Die Bernfeld Revue" im Rabenhof (Theater in der Josefstadt) und die europäische Erstaufführung des Disney-Erfolgsmusicals "Die schöne und das Biest" am Wiener Raimundtheater. In "La Cage aux Folles" im Stadttheater Klagenfurt unter der Regie von Dietmar Pflegerl war sie in der Rolle der Jaqueline zu sehen, in "der Vogelhändler" spielte sie bei den Seefestspielen Mörbisch im Sommer 1998 die Adelaide.1999 produzierte das Stadttheater Klagenfurt die Konzertserie "It's Showtime" mit der im Sommer des Jahres auch die Seebühne Klagenfurt eröffnet wurde.

Marika Lichter stellte das Schlossgespenst Lady Huberta in Thomas Brezinas TV Kinderserie "Die Rätselburg" von 1997 bis 2002 dar. Im Sommer 2000 gastierte sie bei Elfriede Otts Sommerspielen in Maria Enzersdorf in Nestroys "Nur Ruhe".

Von 2002 bis 2011 spielte Marika Lichter alljährlich mit Adi Hirschal bei den Sommerspielen im Hof der Franzensburg in Laxenburg. 2002 gab man die Posse "Don Giovannis amoureuse Abenteuer", im Sommer 2003 "Faust frei nach Göthe" ebendort.

Gemeinsam mit Viktor Gernot, Uwe Kröger und Pia Douwes trat sie in den erfolgreichen Musicalproduktionen "in Love with Musical", "Still in Love with Musical" und "I Love with Musical again" auf, zu denen auch jeweils die Live-CDs erschienen. Diese Konzertserie wurde auch von Marika Lichter und ihrer Agentur Glanzlichter produziert.

2003 / 2004 war Marika Lichter Haupt-Jurorin der 2. Staffel der ORF Castingshow "Starmania", wo sie als Stimme "zur Lage der Nation" wöchentlich einen medial vielbeachteten Kommentar im TV gab.

Im Januar 2004 war Marika Lichter mit Pia Douwes, Uwe Kröger, Viktor Gernot und Anna Maria Kaufmann mit der Produktion "Musical Moments" auf Tournee in Deutschland. Diese Tournee fand unter dem Titel "Musical Moments 2" im Februar 2005 eine Fortsetzung in Deutschland - diesmal mit Uwe Kröger, Anna Montanaro, Jesper Tydén und Anna Maria Kaufmann. Musical Konzerte in Wien und Deutschland gab es im Frühjahr und Sommer 2004, 2005 und 2006 und 2007.

Bei den Uraufführungen von Susanne Wolfs Stücken im Laxenburg war sie 2004 in "Amphytrion" und 2005 "Ein Diener dreier Herren" wieder in den weiblichen Hauptrollen zu sehen.

2005 tanzte Marika Lichter in der 1. Staffel der großen ORF Abendshow "Dancing Stars" und stellte gemeinsam mit ihrem Tanzpartner Andy Kainz ihre Fähigkeiten in Gesellschaftstänzen unter Beweis. Am 11. November 2005 gewann sie in der Finalsendung mit ihrem Partner den Titel "Dancing Star 2005" bei der erfolgreichsten TV Show der österreichischen Fernsehe-Geschichte. Mit dem Buch und der DVD "Step by Step - unser Tanz zum Erfolg" gelang Marika Lichter gemeinsam mit Andy Kainz ein weiterer Schritt zur Popularität.

Im Mai 2006 wurde Marika Lichter mit dem "Goldenen Verdienstzeichen" des Landes Wien ausgezeichnet. Ihre Laudatio hielt Josefstadt Direktor Herbert Föttinger, Gerhard Bronner lieferte den musikalischen Beitrag.

2006 gastierte Marika Lichter in der Uraufführung von "Der eingebildete Kranke" frei nach Molière wieder in Laxenburg. Im Dezember 2005 und Jänner 2006 und im Juli 2006 spielte sie im Stadttheater Klagenfurt im Musical "Into the Woods" die Rolle von Jacks Mutter. Zudem war sie im Sommer 2006 bei den Seefestspielen Mörbisch und in der TV-Aufzeichnung in der Operette "Der Graf von Luxemburg" als Gräfin Kokozow zu sehen.

Im September 2006 fand in Oberwart bei der Vox Pannonica die Premiere des Stückes "Csaterberg" von Angelika Messner unter der musikalischen Leitung von Christian Kolonovits unter anderem mit Willi Resetarits, Schiffkowitz und Wolfgang Ambros statt, wo Marika Lichter die weibliche Hauptrolle Marika spielte.

Im Herbst 2006 erschien Marika Lichters CD "Zeitlos", aus der sie unter anderem bei der "Starnacht im Montafon" und bei zahlreichen anderen viel umjubelten Auftritten Ausschnitte präsentierte. Im März und April 2007 moderierte Marika Lichter die fünfteilige ATV Hauptabendshow "Ich bin Sexy".

Im Sommer 2007 übernahm Marika Lichter in "Lohengrin von Laxenburg" die Rolle der Elsa von Vöslau bei den Sommerspielen Laxenburg. Im September 2007 feierte Marika Lichter am Wiener Raimund Theater ihre Premiere als Mrs. van Hopper in Levays und Kunzes Erfolgsmusical "Rebecca" und war bis 30. Dezember 2007 in dieser Rolle zu sehen.

Im Sommer 2008 gastierte Marika Lichter erneut in Laxenburg. Wieder mit Adi Hirschal als Partner gab es "Viel Lärm um Nichts" frei nach Shakespeare. Im Sommer 2009 spielte sie ebendort "Orferl in der Unterwelt" wieder eine Uraufführung von Susanne Wolf und im Sommer 2010 "Der stürmische Sturm". Im Sommer 2011 feierte sie wiederum in der Posse "Der listige Herr Odysseus" ihr 10-jähriges Jubiläum in Laxenburg.

Von Juni 2012 bis April 2013 übernahm Marika Lichter die Hauptrolle der Mutter Oberin in der Produktion "Non(n)sense" in den Wiener Kammerspielen der Josefstadt.

Der "Wiener Musicalsommer" 2012 im Arkadenhof des Wiener Rathauses, eine Produktion der Agentur Glanzlichter, wurde im August auf Anhieb zum Erfolg. Maya Hakvoort, Jan Ammann, Oliver Arno, Marika Lichter und die Absolventen und Studierenden der Musical Akademie Graz, begleitet vom Orchester Herwig Gratzer, rissen das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin.

Ab Juni 2013 war sie in München zu Proben für die Herbstproduktion des Staatstheaters am Gärtnerplatz "Der Mann von la Mancha", die im Oktober 2013 zu sehen war.

Im März und April spielte sie in der Broadway Komödie "Otello darf nicht platzen" im Wiener Akzent Theater, von September 2014 bis Mai 2015 war sie erneut in den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt in der neuen Produktion, der erfolgreichen Weltpremiere "Schön, Schön, Schön" von Franz Wittenbrink zu sehen. Im März 2015 übernahm Marika Lichter zudem in Willy Russels Musical "Blutsbrüder" beim sensationell erfolgreichen 1. Musicalfrühling Gmunden die Rolle der Mrs. Lyons.

Im Oktober 2015 war sie gemeinsam mit den Spitzen des deutschsprachigen Musicals Solistin bei den Jubiläumskonzerten der VBW anlässlich 50 Jahre Musical in den Vereinigten Bühnen Wien "We are Musical". Im März 2016 war Marika Lichter erneut beim erfolgreichen Musicalfrühling in Gmunden im Musical "der geheime Garten" als Mrs. Medlock zu sehen.

Marika Lichter gab ihr Debut am großen Haus des Theaters in der Josefstadt im September 2018. In der Uraufführung des neuesten Werks von Daniel Kehlmann "Reise der Verdammten" verkörperte sie eine jüdische Sängerin an Bord der "St. Louis" auf ihrer Irrfahrt durch die Weltmeere.

Im Frühjahr/Sommer 2019 war sie im New Stage Theatre in Geislingen (Stuttgart) als Frl. Schneider in "Cabaret" zu sehen.

Für Herbst 2020 wäre Marika Lichters neues Programm in den Kammerspielen der Josefstadt geplant gewesen. Erfolgsautorin Susanne Wolf schreibt für sie den Abend "Kein Blattl vor'm Mund" mit den berühmten Liedern und Chansons von Gerhard Bronner. Auch diese Produktion musste wie so viele andere verschoben werden. Im November und Dezember ist sie gemeinsam mit Torsten Moll in der halbszenischen Weihnachtskomödie mit Musik "Christmas mit Mir", abermals einer Uraufführung von Susanne Wolf, in Deutschland zu sehen.

Im Sommer 2022 wird sie beim Musicalsommer Winzendorf in der Rolle der Amme in der Uraufführung des neu geschriebenen Musicals "Rome und Julia" erstmals in ihrer Wirkungsstätte als Intendantin auch selbst auf der Bühne stehen.

Für 23. Oktober 2022 ist ein Abend für Gerhard Bronner im Theater in der Josefstadt in Planung. An diesem Tag würde er seinen 100. Geburtstag feiern.

Seit Sommer 2017 ist Marika Lichter Intendantin beim Musicalsommer Winzendorf. Die erste Produktion war die Österreichische Erstaufführung des Musicals "Zorro" mit der Musik der Gypsy Kings. 2018 feierte das Bolland & Bolland Musical "3 Musketiere" Erfolge, in der weiblichen Hauptrolle war Zoé Straub zu sehen. 2019 stand "Carmen" als deutschsprachige Erstaufführung am Programm, das ebenfalls zum großen Erfolg wurde. In der Titelrolle brillierte Ana Milva Gomes.

Aufgrund der Corona Krise musste auch die Spielstätte in Winzendorf 2 Saisonen pausieren. Weiter geht es 2022 mit einer Uraufführung einer neu geschriebenen Version von "Romeo und Julia".

Erst 2023 steht das für 2020 geplante Musical "Evita" mit Wietske van Tongeren in der Titelrolle am Programm.

Marika Lichters zahlreiche Schallplatten- und CD Aufnahmen wurden in Österreich, Europa und Südamerika veröffentlicht, sie war Teilnehmerin bei Internationalen Festivals wie z. B. Rio de Janeiro, Caracas, Mexico City, Havanna, Athen usw. Sie sang neben ihren Theaterengagements fünf Jahre in Gerhard Bronners legendärem Cabaret Fledermaus (CD "Im Zwio") und war Gast in zahlreiche TV Shows und Serien wie z.B. "Strauss Dynasty", "Calafati Jie oder "Schlosshotel Orth" in Österreich und in der ganzen Welt. Mit M – MYSTIK – MEDIUM – MAGIE moderierte sie 1998/99 ihre eigene wöchentliche Esoterik TV-Show auf ATV.

Soziales Engagement

Ein besonderes Anliegen war und ist der Künstlerin ihr soziales Engagement. Seit 1990 ist Marika Lichter als Geschäftsführerin für den vom damaligen Bundeskanzler Franz Vranitzky gegründeten Gemeinnützigen Verein "Wider die Gewalt" verantwortlich und hat in dieser Zeit mehr als 3,5 Millionen Euro für Vereine, die sich dem Schutz der Betroffenen widmen, eingenommen. Seit 2015 gibt es die "Wider die Gewalt"- Gala auch in Tirol. Zahlreiche in-und ausländische arrivierte wie auch junge Künstler stellen sich einmal im Jahr bei der großen Gala in den Vereinigten Bühnen Wien unentgeltlich in den Dienst der guten Sache. Im November 2009 wurde sie dafür bei der 20. Gala „Wider die Gewalt“ auf der Bühne des Ronachers von der Stadt Wien mit dem "Goldenen Rathausmann" ausgezeichnet. Die große Gala anlässlich des 30-Jahre-Jubliäums wurde im Wiener Konzerthaus gefeiert.

Dreizehn Jahre lang fand die die "Nacht der Wiener Wirtschaft" im Rathaus statt, moderiert und mit organisiert von Marika Lichter, ebenfalls zugunsten des Gemeinnützigen Vereins "Wider die Gewalt" und von 2005 bis 2011 die "Palazzo-Charity Gala". Die Gala "Wider die Gewalt" in Innsbruck ging bereits fünfmal über die Bühne, die erfolgreiche Serie "Kabarett gegen Gewalt" fand am 17. Februar 2019 in der Casanova bereits zum 6. Mal in Wien statt.

Seit 2018 hat Marika Lichter mit ihrer Agentur auch die Organisation des traditionsreichen Juristenballs übernommen, bei dem auch alljährlich eine Tombola zugunsten des Gemeinnützigen Vereins "Wider die Gewalt" stattfindet.

Mit ihrer im September 2017 im Ueberreuter Verlag erschienenen Biografie "Mut kann man nicht kaufen" hat Marika Lichter sich auch als Autorin präsentiert. In diesem erfolgreichen Buch erzählt sie von ihren Eltern, ihrer Familie und dem Leben als jüdisches Mädchen in Wien, aber auch die Stationen ihrer beruflichen Karriere und ihres Privatlebern werden offen und ehrlich dargestellt.

Marika Lichter engagiert sich seit vielen Jahren als Botschafterin der Brustkrebshilfe, ist im Board des Vereins "Frauen ohne Grenzen", unterstützt ebenso den Verein "Flora - Wienerinnen gegen Brustkrebs". Durch mediale Auftritte wie dem Social Spot zur Untersuchung der Augen bei Makula-Degeneration stellt sie sich in den Dienst der Vorsorgemedizin. Zudem war sie 2014 /2015 und 2016/2017 und 2019/2020 Präsidentin des Damen Lions Clubs "Courage". Im Juni 2017 wurde Marika Lichter mit dem Goldenen Verdienstzeichen für Verdienste um die Republik Österreich im Bundeskanzleramt von Minister Thomas Drozda geehrt.

Weblinks