Maria Blei

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Daten zur Person
Personenname Blei, Maria
Abweichende Namensform Bley, Maria Franziska; Lehmann, Maria
Titel Dr. med.
Geschlecht weiblich
PageID 49224
GND 1073268934
Wikidata Q94767712
Geburtsdatum 2. Jänner 1867
Geburtsort Offenburg
Sterbedatum 8. November 1943
Sterbeort Heidelberg
Beruf Zahnärztin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Maria Franziska Blei, geb. Lehmann, * 2. Januar 1867 Offenburg, † 8. November 1943 Heidelberg, Zahnärztin.

Biografie

Maria Blei, am 2. Januar 1867 im badischen Offenburg geboren, war das jüngste Kind des Gerbereibesitzers Roman Lehmann (1824–1893) und seiner zweiten Frau Karolina, geb. Fuchs (1826–1908). Von ihrer Schulausbildung ist lediglich bekannt, dass sie von Dezember 1874 bis März 1881 interne Schülerin im Offenburger Kloster "Unserer Lieben Frau" war. Nachdem sie ein Jahr in Spanien als Erzieherin verbracht hatte, ging Maria im Jahr 1890 nach Zürich, um sich an der dortigen Universität zur Ärztin ausbilden zu lassen. In Zürich lernte sie den Wiener Franz Blei kennen, der an der Universität Zürich Volkswirtschaft studierte. Die beiden heirateten am 5. Juni 1894, Tochter Sibylla Blei wurde am 22. März 1897 geboren. In den Jahren 1898 und 1899 lebte die dreiköpfige Familie in den USA, vor allem in Philadelphia, wo Maria Blei ein Doktoratsstudium der Zahnmedizin absolvierte.

Nach Europa zurückgekehrt, ließ sich die Familie in München nieder. Maria Blei führte einige Jahre und mit wachsendem Widerwillen eine Zahnarztpraxis und trug damit wesentlich zum Haushaltseinkommen bei. 1905 kam schließlich der Sohn Peter Maria zur Welt. Die Beziehung zwischen Maria und Franz Blei ging in die Brüche, ohne dass einer von beiden die Scheidung einreichte. Während Franz Blei in Wien und Berlin lebte, blieb Maria Blei hauptsächlich in München, dürfte aber um 1930 zeitweilig bei ihrem Mann gewohnt haben. 1937 ging sie für einige Jahre nach Spanien, später nach Portugal zu ihrer Tochter, wo sie auch ein letztes Mal mit Franz Blei zusammentraf, bevor dieser 1941 in die USA emigrierte. Ihre letzten Lebensmonate verbrachte Maria Blei im Haus einer Nichte in Heidelberg, wo sie am 8. November 1943 starb.

Die Wienbibliothek im Rathaus besitzt aus dem Nachlass von Sibylla Blei drei Alben und ein Tagebuch, das Maria Blei von 1897 bis 1919 für ihre Tochter führte.


Quellen

Literatur

  • Gerhard Hubmann: Denksteine und Bekenntnisse. Maria Bleis Tagebuch für ihre Tochter Billy. In: Maria Blei: Tagebuch für Tochter Billy. "Deine Liebe ist wild wie der Sturzbach". Hg. und kommentiert von Angela Reinthal, mit einem Nachwort von Gerhard Hubmann. Wien, Köln, Weimar: Böhlau 2018 (= Manu Scripta 3), S. 151-171
  • Ilse Korotin [Hg.]: biographiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1: A – H. Wien: Böhlau 2016
  • Gabi Einsele: "Dieser Kreis – sagen wir – um Maria Lehmann". In: Dietrich Harth [Hg.]: Franz Blei. Mittler der Literaturen. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt 1997, S. 223–241


Maria Blei im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks