Maria von Nazaret

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person

Maria, Mutter Jesu (Muttergottes), lebte in der frühen römischen Kaiserzeit. Im Mittelalter wurde sie als „Unsere (Liebe) Frau" bezeichnet. Maria wird nicht angebetet, aber vielfältig verehrt und als Fürsprecherin angerufen. Zu den wichtigsten kirchlichen Festtagen zu Ehren Marias gehörten schon im Mittelalter:

  • Mariä Lichtmess (auch Mariä Reinigung, Purificatio Beatae Mariae Virginis, Präsentatio Iesu in templo (=Darstellung des Herrn) genannt; Erinnerung an den Gang Marias mit dem Jesuskind in den Tempel; 2. Februar)
  • Mariä Verkündigung (Annuntiatio Beatae Mariae Virginis; Erinnerung an den Besuch des Erzengels Gabriel bei Maria; 25. März)
  • Mariä Heimsuchung (Visitatio Mariae; Erinnerung an die Begegnung Marias mit Elisabeth; 2. Juli)
  • Mariä Himmelfahrt (eigentlich: Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel; Assumptio Beatae Mariae Virginis) Marias Tod und ihre Aufnahme in den Himmel; 15.August)
  • Mariä Geburt (8. September)
  • Mariä (unbefleckte) Empfängnis, Immaculata Conceptio Beatae Mariae Virginis (8. Dezember).

Diese Festtage leiten sich von den im Lukas-Evangelium und in den apokryphen Schriften überlieferten Episoden aus dem Leben Marias ab; an denselben Quellen orientierten sich zahllose bildliche Darstellungen. Von den in der Barockzeit eingeführten Marienfesten sind Maria vom Siege (Erinnerung an die Überwindung der Protestanten in der Schlacht am Weißen Berg bei Prag am 8. November 1620) und Maria Namen (Erinnerung an den Sieg über die Türken bei Wien am 12. September 1683) zu nennen, weiters Maria Loreto (Erinnerung an die legendäre Verbringung des Hauses Marias nach Loretto in Italien, 1532 eingeführt; 10. Dezember), Maria Schnee (Erinnerung an die wundersame Markierung des Bauplatzes für die römische Basilika Santa Maria Maggiore durch Schneefall im Sommer 363; 5. August) und (in neuerer Zeit) Maria Lourdes (Erinnerung an Erscheinungen Marias in der Grotte von Lourdes ab 1858; 11. Februar). Im 15. Jahrhundert kam der Rosenkranz auf (ein Gebetszyklus, der die sieben Schmerzen (Schmerzenreicher Rosenkranz), die sieben Freuden (Freudenreicher Rosenkranz) und die sieben Glorien Marias (Glorreicher Rosenkranz) behandelt und für den als Behelf Schnüre dienen, an die eine entsprechende Anzahl Kugeln gereiht ist). Gegenstand besonderer Verehrung sind Bilder oder Statuen Marias, die mit Gebetserhörungen oder wundersamen Ereignissen in Verbindung gebracht wurden und häufig das Ziel von Wallfahrten waren.

Gnadenbilder Marias befinden sich unter anderem in St. Stephan (Maria Pötsch), St. Michael (Maria am Pfeiler) und in der Schottenkirche, Wallfahrten gab es nach Maria-Hietzing (ab dem 15. Jahrhundert; Hietzinger Kirche), Maria Grün (2), Mariahilf (6; ab 1660; Mariahilfer Kirche) und Mariabrunn (14; Mariabrunner Kirche), außerdem nach Maria Lanzendorf (15. Jahrhundert) und Maria Enzersdorf (15. Jahrhundert). Die älteste Mariakirche Wiens ist Maria am Gestade] (vor 1137); vergleiche die übrigen Marienkirchen Wiens unter Kirchen (geordnet nach Heiligen).

Gnadenbilder


Literatur

  • Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten: Legende und Darstellung in der bildenden Kunst. Stuttgart: Reclam 1975, S. 349 ff.
  • Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Band 1: Wien. Wien: Hollinek 1955
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, Register
  • Pia Maria Plechl: Wallfahrt in Österreich. Wien: Ueberreuter 1988
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien: Schroll 1993, 471 f. (Register)