Malteserkirche

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Malteserkirche (2017)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum von 1265
Datum bis
Andere Bezeichnung Johanniterkirche
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Johannes der Täufer
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 22487
GND
WikidataID
Objektbezug Mittelalter, Frühe Neuzeit, Kirche, Sakralbau, Erzdiözese Wien, Kirchenmappe
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 28.08.2023 durch WIEN1.lanm08gat
Bildname Malteserkirche.jpg
Bildunterschrift Malteserkirche (2017)
  • 1., Kärntner Straße 37

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48° 12' 18.03" N, 16° 22' 16.25" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Malteserkirche (1., Kärntner Straße bei 37; St. Johannes der Täufer).

Um 1200 berief Leopold VI. die Johanniter nach Wien. Ihre erste Kapelle wurde am 27. August 1258 ein Raub der Flammen. Um 1265 entstand eine dem heiligen Johannes geweihte Kapelle samt einem neben der Kirche stehenden Pilgerhaus (Pilgrimhaus), einer Stiftung der Wienerin Elisabeth Wartenauer. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts (Schlussstein mit Darstellung des Löwen, der seine Jungen zum Leben erweckt, unter der Orgelempore [um 1340]) erbaute man anstelle der Kapelle eine gotische Kirche mit kleinem Turm. 1806-1808 wurde sie unter Graf Colloredo, Komtur des Souveränen Malteser-Ritterordens (Name des Johanniterordens seit 1801), renoviert und erhielt ihre heutige schmale Empirefassade mit korinthischen Pilastern und einem Dreieckgiebel (Relief "Taufe Christi") in der Art des Louis Montoyer, die bereits im Jahr 1846 restauriert wurde. Das links an die Kirche angebaute Haus gehörte dem Orden, wurde "Johanneshof" genannt und befand sich an jener Stelle, an der im 13. Jahrhundert das Haus der Kommende der Johanniter stand (Johanniterkommende; 1., Johannesgasse 2). Der Johanneshof wurde 1839 neu erbaut und befindet sich seit 1933 in Privatbesitz.

Inneres

Hier hat das Gotteshaus seinen gotischen Charakter bewahrt (einschiffiger Raum mit 5/8-Chorschluss und Kreuzrippengewölben). Auf dem Hochaltar Ölgemälde "Heiliger Johannes Baptist" von Johann Georg Schmidt (erstes Viertel des 18. Jahrhunderts). Links befindet sich das Marmordenkmal für den Großmeister Jean de La Valetta, den Verteidiger der Hauptstadt der Insel Malta 1806 (im Relief die Festung La Valetta und die kämpfende Flotte, darüber das Porträt des Großmeisters und zwei Standbilder gefesselter Osmanen). Das kleine Kruzifix gegenüber erhielt der Orden von Ferdinand I. An den Seitenwänden und an der Orgelempore (mit Maßwerkverzierung) sind Wappenschilde der Komture der Wiener Kommende angebracht. Das Gnadenbild "Maria von Malta", das über 600 Jahre in der Kirche vereehrt wurde, verbrachte man anlässlich der Restaurierung im Jahr 1806 in die Schatzkammer des Fürsterzbischofs Sigismund Anton Hohenwart zu Gerlachstein, der es später verschenkte. 1844 wurde es der Pfarre Maria Treu überlassen.

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 103 f.
  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 109 (zum Johanneshof).
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 153.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im Wiener Stadt- und Landesarchiv), S. 456 f.
  • Karl Janecek: Lateinische Inschriften an Bauwerken und Denkmälern Wiens. Horn: Berger in Komm. 1956, S. 23.
  • Franz Loidl: Die Malteser und ihre Kirche in Wien. Wien: Lichtner 1950.
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 93 f.
  • Justus Schmidt, Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 29 f.
  • Schnerich, S. 57 f.