Münstedt Palast

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Münstedt Kino (Herwig Jobst, 1980)
Daten zur Organisation
Art der Organisation Kino
Datum von 1902
Datum bis 1984
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 57693
GND
WikidataID
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Quelle
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Letzte Änderung am 31.10.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname Münstedt Kino Jobst.jpg
Bildunterschrift Münstedt Kino (Herwig Jobst, 1980)
  • 2., Prater 142

Frühere Adressierung
  • Münstedts Ausstellungshallen (1902, bis: 1945)
  • Münstedt Palast (1902, bis: 1945)
  • Münstedt Kinopalast (1902, bis: 1945)
  • Kino Münstedt (1945, bis: 1984)

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48° 12' 59.82" N, 16° 24' 5.37" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Der Prater am Generalstadtplan von 1904

Der Münstedt Palast (2., Prater 142) wurde 1902 eröffnet, erster Besitzer war Gustav Münstedt (1845-1933). Bereits in den 1870er Jahren hatte Münstedt die Praterhütte Nr. 142 übernommen und führt hier ein freistehendes Hippodom, ab 1877 dann eine "Vergnügungshalle" mit Volkssängern, Akrobaten, Tierbändigern und "Sudanesenkarawanen" sowie "Liliputanern". Ab 1899/1900 wurden hier erstmals "lebendige Bilder" gezeigt. 1902 erhielt Münstedt die Konzession zur Errichtung eines Kinos an der Stelle seiner Singspielhalle und ließ 1904 einen Neubau errichten, die "Münstedts Ausstellungshallen", in denen Panoramen, ein Atomatenbüffet und - in einem kleinen Saal - ein Kinobetrieb untergebracht waren. 1906 wanderte das Kino in den großen Saal der Anlage und wenig später die übrigen Attraktionen aufgelassen.

Das Kino besaß zu diesem Zeitpunkt einen länglichen Saal mit einem Fassungsvermögen von 415 Personen, 1914 fanden 508 Personen Platz, 1922 hatte es einen Fassungsraum für 520 Personen und 1934 für 529 Personen. 1933 wurde der Tonfilm eingeführt.

Münstedt leitete das Kino bis zu seinem Tod im Jahre 1933, danach führten es seine Erben, Nikolaus und André Marcell (nach Hans Pemmer zwei "Liliputaner", die bis dahin für Münstedts mehrspartiges Unterhaltungsetablissement tätig gewesen waren), sowie die ehemalige Haushälterin Marie Kokesch weiter.

1945 wurde das Kino im Zuge des Praterbrands, der durch einen Bombenangriff ausgelöst wurde, völlig zerstört und an anderer Stelle neu errichtet. Das Kino wurde wurde 1984 geschlossen.

Siehe auch: Kino

Quellen

Literatur

  • Karl-Heinz Bauer: Kinosterben in Wien. Eine Analyse der strukturellen Rahmenbedingungen und Darstellung der Auswirkung unter Berücksichtigung von ursächlichen Zusammenhängen. Diplomarbeit Univ. Wien, Wien 1994
  • Christian Dewald / Werner Michael Schwarz [Hg.]: Prater Kino Welt. Der Wiener Prater und die Geschichte des Kinos. Wien: Filmarchiv Wien 2005, S. 41-46
  • Werner Michael Schwarz: Kino und Kinos in Wien. Eine Entwicklungsgeschichte bis 1934. Wien: Turia & Kant 1992, S. 195