Ludwig Wilhelm Seidel

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Daten zur Person
Personenname Seidel, Ludwig Wilhelm
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 29768
GND
Wikidata
Geburtsdatum 18. Juni 1802
Geburtsort Weimar
Sterbedatum 26. Mai 1894
Sterbeort Wien
Beruf Buchhändler, Verleger
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 14.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Seidel Ludwig Wilhelm, * 18. Juni 1802 Weimar, † 26. Mai 1894 Wien, Buchhändler, Verleger, Sohn des Philipp Seidel (1755-1820), der Diener (bis 1788) und Vertrauter Goethes war.

Wandte sich nach dem Tod seines Vaters dem Buchhandel zu (Lehrjahre ab 1821 in Leipzig und Weimar, dann Tätigkeit in Paris) und war ab 1826 bei Carl Gerold in Wien angestellt. Zu Beginn der 1830er Jahre erwarb Seidel die Hallersche Buchhandlung in Brünn und nahm den Wiener Buchhändler Braumüller als stillen Teilhaber auf. Als Braumüller in Wien die Buchhandlung der Witwe von Johann Georg Mösle, die vorwiegend rechts- und staatswissenschaftliche Verlagswerke vertrieb, erwarb, wurde Seidel dessen stiller Gesellschafter, bis die Firma 1840 unter der Bezeichnung "Braumüller & Seidel" protokolliert wurde; sie entwickelte sich rasch zu einer der renommiertesten Buchhandlungen Wiens.

1848 schied Seidel aus der Firma aus und machte sich auf dem Graben mit der Buchhandlung "L. W. Seidel" selbstständig, in der er vorwiegend medizinische und mathematische Publikationen anbot. Als 1861 Seidels Sohn Ludwig (* 19. Oktober 1835 Wien, † 13. April 1900 Wien) als Teilhaber in die Firma eintrat, erhielt sie den Namen "L. W. Seidel & Sohn" und setzte den neuen Schwerpunkt auf das militärwissenschaftliche Verlagswesen. Neben Publikationen des Kriegsarchivs erschien jahrzehntelang "Seidl's kleines Armeeschema". Ab 1857 wurden Verlagswerke in der hauseigenen Druckerei produziert.

Als sich Seidel 1887 zur Gänze aus dem Geschäft zurückzog, führte es sein Sohn Ludwig, machte jedoch 1892 seinen 1881 in die Firma eingetretenen Neffen Heinrich Tachauer zum Prokuristen und 1896 zum öffentlichen Gesellschafter. Nach Ludwigs Tod übernahm Tachauer die Firma zur Gänze.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Spezialliteratur)
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923