Ludwig Adler

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Daten zur Person
Personenname Adler, Ludwig
Abweichende Namensform
Titel Dr. med. univ.
Geschlecht männlich
PageID 6041
GND 118842714
Wikidata Q1874142
Geburtsdatum 7. November 1876
Geburtsort Wien
Sterbedatum 1958
Sterbeort New Milford, USA
Beruf Gynäkologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 28.11.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Adler Ludwig, * 7. November 1876 Wien, 1958 New Milford, USA, Gynäkologe. Nach Studium in Wien (Dr. med. univ. 1901) war er zunächst an der ersten medizinischen Abteilung, an der Klinik für Syphilis und am Pathologischen Institut des Allgemein Krankenhaus Wien tätig, bis er 1904 an die erste Universitäts-Frauenklinik unter Friedrich Schauta eintrat. Ab 1906 Assistent der Klinik, veröffentlichte Adler gemeinsam mit Fritz Hitschmann sein grundlegendes Werk „Der Bau der Uterusschleimhaut des geschlechtsreifen Weibes mit besonders Berücksichtigung der Menstruation" (Berlin 1908), in dem erstmals die zyklische Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut mit der Menstruationsblutung in Zusammenhang gebracht wurden. Diese Arbeit bildete die Basis für alle weiteren Forschungen über Menstruation, Ovulation und pathologische Blutungen. 1912 Habilitation für Geburtshilfe und Gynäkologie an der Universität Wien, ab 1913 Leitung der Radiumstation der ersten Universitäts-Frauenklinik. Er erwarb sich große wissenschaftliche Verdienste um die Strahlentherapie des Gebärmutterkarzinoms und einen hervorragenden Ruf als Operateur (vaginale radikale Hysterektomie); Veröffentlichung „Die Radiumbehandlung maligner Tumoren in der Gynäkologie" (1919). Adler verfasste insgesamt über 100 wissenschaftliche Arbeiten, wurde 1920 außerordentlicher Professor und wirkte ab 1921 zuerst als Primarius am Wilhelminenspital, dann an der Rudolfstiftung. 1935-38 war Adler Primararzt am Bettina-Stiftungspavillon des Kaiserin-Elisabeth-Spitals, 1938 musste er in die USA emigrieren. Dort arbeitete er am Beth Israel Hospital und am St. Claire's Hospital in New York. Ehrenmitglied der American Association of Gynecologists and Abdominal Surgeons sowie zahlreiche anderer Fachgesellschaften.

Quellen

Literatur

  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Kurt Keminger: Das Kropfspital in Rudolfsheim. Kaiserin-Elisabeth-Spital 1890 - 1990. Wien [u.a.]: Maudrich 1990, S. 60
  • Kurt Keminger / M. Rupprecht: Namhafte Primarärzte des Kaiserin-Elisabeth-Spitals ... In: Wiener klinische Wochenschrift 97 (1985), S. 737 ff.
  • Eduard Gitsch: Die I. Universität-Frauenklinik von F. Schauta bis heute. In: Wiener klinische Wochenschrift 102 (1990), S. 339 ff.
  • Judith Merinsky: Die Auswirkungen der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich auf die Medizin Fakultät der Universität Wien 1938. Biographie entlassener Professor und Dozenten. Diss. Univ. Wien. Wien 1980, S. 3 f.
  • Victor C. Medvei: A history of endocrinology. Lancaster [u.a.]: MTP Press 1982, S. 361, 396
  • Ernest Kuzka: In memoriam Professor Ludwig Adler. In: Medizin Circle Bullich 5/8 (1958), S. 6 f.
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972