Lotte Schöne
Lotte Schöne, * 15. Dezember 1893 (anderslautend: 1891) Wien, † 22. Dezember 1977 Bobigny (Frankreich), Musikerin, Sängerin, Sopranistin, Gesangslehrerin, Opernsängerin.
Biografie
Die Tochter von Josefine und Otto Siegfried Bodenstein erhielt ab 1907 in Wien Gesangsunterricht bei Johannes Ress und dessen Schwester Luise sowie Maria Brossement. Sie debütierte 1912 an der Wiener Volksoper und wechselte sie 1917 an die Wiener Hofoper/Staatsoper, wo sie unter Franz Schalk in Mozarts "Zauberflöte" die Papagena sang. 1926 ging sie an die Städtische Oper Berlin, wohin sie von Bruno Walter engagiert worden war.
In den Jahren 1922 bis 1925, 1928 sowie von 1930 bis 1935 war sie bei den Salzburger Festspielen engagiert. Sie hatte auch Gastspiele an der Berliner Staatsoper und Häusern in Dresden, München, London, Florenz, Amsterdam und Haag. Sie sang in den ersten Jahren vor allem Mozart-Partien und später auch lyrische Partien (Puccini, Claude Debussy).
1933 wurde sie aus ihrem Engagement an der Berliner Staatsoper entlassen. Ihren letzten Auftritt absolvierte sie am 12. Juni 1933 als Mimi in Puccinis "La Bohéme". Anschließend emigrierte sie aufgrund ihrer jüdischen Herkunft und der mit dem nationalsozialistischen Regime verbundenen Repressalien nach Paris, wo sie weiterhin als Konzertsängerin und Gesangslehrerin tätig sein konnte. 1934 gab sie Gastauftritte in Amsterdam und bis 1935 bei den Salzburger Festspielen. Sie unternahm zahlreiche Konzertreisen durch Frankreich, Belgien, Holland und die Schweiz.
Auch wenn sie vereinzelt noch Auftritte als Opernsängerin hatte, verlagerte sie sich auf Konzertauftritte und Gesangsunterricht. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Frankreich 1940 floh sie in ein kleines Dorf in den französischen Alpen, wo sie den Zweiten Weltkrieg von der Öffentlichkeit zurückgezogen überlebte. 1948 erhielt sie die französische Staatsbürgerschaft. Nach dem Krieg konnte sie nicht mehr an ihre früheren Erfolge anschließen und absolvierte nur mehr bis 1953 gelegentliche Auftritte als Konzertsängerin und später als Gesangspädagogin in Paris. 1953 beendete sie endgültig ihre Bühnenlaufbahn.
Quellen
Literatur
- Wikipedia: Lotte Schöne [Stand: 04.12.2024]
- Universität Hamburg: Lotte Schöne [Stand: 04.12.2024]
- MUGi: Musik und Gender im Internet [Stand: 05.12.2024]
- Stolpersteine Salzburg: Lotte Schöne [Stand: 05.12.2024]
- geni: Charlotte Schönwälder-Flandrak [Stand: 05.12.2024]
Lotte Schöne im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.