Lichtspielpalast - Kino Kern

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Kino Kern (um 1910)
Daten zur Organisation
Art der Organisation Kino
Datum von 1903
Datum bis unbekannt
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 57694
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname Lichtspielpalast - Kino Kern.jpg
Bildunterschrift Kino Kern (um 1910)
  • 2., Prater 80

Frühere Adressierung
  • Kern Karussell (1903, bis: 1914)
  • Lichtspielpalast - Kern Kino (1914, bis: 1945)

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Die Karte wird geladen …

48° 12' 52.21" N, 16° 24' 11.44" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Der Lichtspielpalast (2, Prater 80) wurde 1903 eröffnet und hatte 1909 einen Fassungsraum für 40 Personen. 1914 wurde es umgebaut und in Kino Kern umbenannt. Dabei wurde ein Saal für 450 Personen errichtet. 1922 hatte es einen Fassungsraum für 379 Personen, 1934 für 457 Personen.

1895 hatte Emmerich Kern (1872-1932) im Prater, Praterhütte Nr. 80, ein populäres Wiener Karussell errichtet. 1900 wurde ein Teil des Karussells zu einem sogenannten "Dampfschiff" umgebaut und zu einer neuen Publikumsattraktion.

1903 (nach anderen Angaben 1904) wurden im Kern'schen Unternehmen zum ersten Mal bewegte Bilder - "Projekten" - präsentiert. 1905 folgte der Abriss der alten Hütte, ein massiver Umbau sowie die Umbenennung des Etablissements: Das einen circa 10 mal 20 Meter großen Zuschauerraum umfassende neue Kern Kino war ein freistehendes großräumiges Lichtspieltheater, das in den folgenden Jahren ein derart beliebtes Besucherziel des Praters wurde, dass Emmerich Kern auch das bis dahin weiterbestehende Karussell schließlich ganz aufgab und abriss und 1914 das Kino nach moderneren Maßstäben erneut umbaute und in "Lichtspielpalast" umbenannte. Nun hatten statt einst 40 Besucherinnen und Besuchern 450 Menschen Platz.

Der wahrscheinlich populärste "Direktor" des Kern Kinos war der in Budapest geborene Stefan Perlmann, der bereits als Jugendlicher seine Tage im zu diesem Zeitpunkt noch von Kern geführten Kino- und Unterhaltungsetablissement verbrachte. 1906 bewarb er sich bei diesem Unternehmen und arbeitete in den folgenden Jahren als Billeteur, Plakatierer und Ausrufer, ehe er im Jahr 1918 zum Mitbesitzer wurde und das Kino bis in die 1920 Jahre hinein führte, ehe er das bis dahin von Johann und Sophie Nehez (auch Nehéz) gegründete Zentraltheater in Ottakring übernahm.

Ab 1930 spielte man hier Tonfilme und nannte das Kino auch dementsprechend in "Ton Kino Kern" um.

1945 wurde das Kino im Zuge des Praterbrands, der durch einen Bombenangriff ausgelöst wurde, völlig zerstört und nicht wieder aufgebaut.

Siehe auch: Kino

Quellen

Literatur

  • Christian Dewald / Werner Michael Schwarz [Hg.]: Prater Kino Welt. Der Wiener Prater und die Geschichte des Kinos. Wien: Filmarchiv Wien 2005
  • Werner Michael Schwarz: Kino und Kinos in Wien. Eine Entwicklungsgeschichte bis 1934. Wien: Turia & Kant 1992, S. 196

Weblinks