Leopold Schrötter

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Daten zur Person
Personenname Schrötter, Leopold
Abweichende Namensform Kristelli, Leopold Schrötter von; Schrötter von Kristelli, Leopold
Titel Ritter, Hofrat, o. Prof., Dr. med.
Geschlecht männlich
PageID 13645
GND
Wikidata
Geburtsdatum 5. Februar 1837
Geburtsort Graz, Steiermark
Sterbedatum 22. April 1908
Sterbeort Wien
Beruf Internist, Laryngologe, Arzt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 14.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14 A, Nummer 19
Ehrengrab Ehrengrab
  • 9., Mariannengasse 3 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Leiter der Laryngologischen Klinik (1870)

Leopold Schrötter Ritter von Kristelli, * 5. Februar 1837 Graz, † 22. April 1908 Wien 9, Mariannengasse 3 (Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gruppe 14 A, Nummer 19; Porträtrelief von Caspar von Zumbusch, 1907), Interner Kliniker, Laryngologe, Sohn des Chemikers Anton Schrötter Ritter von Kristelli aus erster Ehe.

Studierte an der Universität Wien Medizin (Dr. med. 1861), arbeitete zwei Jahre als Operationszögling bei Franz Schuh an der II. Chirurgischen Universitäts-Klinik (Allgemeines Krankenhaus) und anschließend bis 1869 als Assistent bei Joseph Skoda an der I. Medizinischen Universitäts-Klinik. Er beschäftigte sich mit Laryngoskopie, hielt Vorlesungen über diese (Habilitation 1869) und wurde nach dem Tod Ludwig Türcks mit der Leitung der über seine Initiative 1870 errichteten Laryngologischen Klinik betraut. Nach Johann Oppolzers Tod erhielt er zunächst die provisorische Professur und später die Leitung der II. Medizinischen Universitäts-Klinik. 1875 wurde er Professor für Hals- und Brustkrankheiten, 1881 erhielt er ein Primariat im Allgemeinen Krankenhaus und bald darauf die Venia legendi für das Gesamtgebiet der Inneren Medizin (1890 o. Prof., 1896 Hofrat); bis zu seinem Tod leitete er die für ihn gegründete III. Medizinische Universitäts-Klinik.

Er befasste sich auch mit Fragen des Heilstättenwesens (Tuberkulose), regte die Errichtung solcher speziell für Lungenkranke an und beschäftigte sich darüber hinaus auch mit sozialen Fragen (unter anderem Errichtung von Ferienhorten für arme Gymnasiasten und eines Spitals für mittellose Studenten). Ihm ist der Bau des ersten modern eingerichteten Hörsaals mit entsprechendem Laboratorium zu verdanken. 1898 wurde auf Schrötters jahrelange Bemühungen hin die Tuberkulosen-Heilstätte in Alland eröffnet; 1899 hielt Schrötter als Delegierter des Unterrichtsministeriums auf dem Tuberkulosekongress einen Vortrag über die Heilbarkeit der Tuberkulose.

Schrötter-von-Kristelli-Denkmal

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2,1. Wien: Daberkow 1892
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 330 ff.
  • Leopold Schönbauer: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Wien: Urban & Schwarzenberg 1947, S. 300 f.
  • Feierliche Inauguration des Rektors der Universität Wien für das Studienjahr 1908/1909. Wien: Eigenverlag der Universität 1908, S. 33 ff.
  • Wiener medizinische Wochenschrift 58 (1908), S. 961 f.
  • Wiener medizinische Wochenschrift 87 (1937) 6
  • Wiener medizinische Wochenschrift 88 (1938), S. 507
  • Wiener klinische Wochenschrift 21 (1908), S. 641 f.
  • Medizinische Klinik (1908) 19
  • Monatsblatt für Ohrenheilkunde und Laryngo-Rhinologie 71 (1937) 1
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 35