Lassallestraße

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Lassallehof. Fassade Lassallestraße, Teilansicht
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1919
Datum bis
Name seit 15.02.1949
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Kronprinz-Rudolf-Straße, Reichsbrückenstraße
Benannt nach Ferdinand Lassalle
Bezirk 2
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke Lassallehof
PageID 29277
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.05.2021 durch DYN.krabina
Bildname WSTLA Fotoarchiv Gerlach FC1 00148m v2.jpg
Bildunterschrift Lassallehof. Fassade Lassallestraße, Teilansicht
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48° 13' 19.49" N, 16° 23' 53.41" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Lassallestraße (2., Leopoldstadt), 1780 als Teil des vom Praterstern ausgehenden Straßensystems angelegt, eine Allee durch den Schwimmschulmais in Fortsetzung der Jägerzeile beziehungsweise der Praterstraße. Nach der 1876 fertiggestellten Kronprinz-Rudolf-Brücke, der späteren Reichsbrücke, wurde die bisherige Schwimmschulallee nun Kronprinz-Rudolf-Straße benannt. Am 6. November 1919 beziehungsweise 15. Februar 1949 wurde sie vom Gemeinderatsausschuss für Kultur nach Ferdinand Lassalle (Lassallehof) benannt. 1934 bis 1945 wurde von der Diktatur der Name Reichsbrückenstraße verwendet (rückbenannt 1949).

Durch die Ansiedlung bedeutender Institutionen und Firmen, die sich hier Zentralen errichteten, erfährt die Lassallestraße eine städtebauliche Aufwertung. Im Zuge der kompletten Revitalisierung des Nordbahnhofgeländes schuf Wilhelm Holzhauer gemeinsam mit Kurt Hlaweniczka, Harry Glück, Hannes Lintl und Georg Lippert entlang der nördlichen Seite Lassallestraße, beim Praterstern beginnend, eine dichte Verbauung mit drei Verwaltungsgebäuden: Neben der Konzernzentrale der Bank Austria (Nummer 5) entstanden auch Gebäude für IBM und die OMV. Die großstädtische und großmaßstäbliche Konzeption Holzbauers berücksichtigte nicht nur die urbanen Rahmenbedingungen (Praterstern), sondern auch die Notwendigkeit, die Baukörper durch mehrgeschoßige Innenräume und Atrien entsprechend zu gliedern.

Die Auffahrt von der Lassallestraße auf die Reichsbrücke erfolgte bis 1976 über eine Rampe auf dem Mexikoplatz, wo sich auch eine Straßenbahnschleife befand. Seit der Fertigstellung der neuen Reichsbrücke, 1980, beginnt diese Rampe bereits bei der Vorgartenstraße (wo eine U-Bahn-Station errichtet wurde), so dass keine niveaugleiche Kreuzung der Lassallestraße mit der verlängerten Engerthstraße mehr besteht. Seit 1982 verläuft unter der Lassallestraße die U-Bahn-Linie U1, die die Donau im Untergeschoß der neuen Reichsbrücke überquert.

Vor der Betriebsaufnahme der U-Bahn bestand auf der Lassallestraße dichter Straßenbahnverkehr. Die vom Ring und vom Kai kommenden beziehungsweise dorthin führenden Linien A, Ak, B und Bk und die Linie 25 nach Kagran verkehrten hier von 1907 (dem Jahr der Einführung dieser Liniensignale) bis 28. Februar 1981 beziehungsweise 3. September 1982, die Linie C von / bis Kaisermühlen von 1910 bis 1960, die Linie 24 dorthin von 1960 bis 1982, die Linie 26 nach Stadlau von 1971 bis 1982. Zuvor hatte es Straßenbahnbetrieb in der heutigen Lassallestraße bereits seit 1868 gegeben, bis 1897 als Pferdetramway, dann mit elektrischem Betrieb.

An die Lassallestraße grenzt nahe dem Praterstern gegenüber dem ehemaligen Nordbahnhofgelände die schon 1411 erwähnte Venediger Au, heute Verkehrsfläche und Parkgelände.

Die Lassallestraße beginnt heute beim Bahnhof Wien Praterstern der ÖBB und der U-Bahn-Station Praterstern.

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

Literatur

  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 30
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • August Sarnitz: Wien. Neue Architektur 1975-2005. Wien / New York 2003, S. 58