Kulturpolitik im Nachkriegs-Wien
Die Kulturpolitik der Alliierten Besatzungsmächte zielte nach Kriegsende zielte in einer ersten Phase vor allem auf die Bekämpfung der NS-Ideologie und "demokratische Umerziehung", wobei die Sowjetunion im Gegensatz zu den Westmächten darunter die Hinwendung zu einer kommunistischen Ideologie verstand. In einer bereits am 1946 spürbaren zweiten Phase ging es den westlichen Besatzungsmächten immer mehr um die Gewinnung der Bevölkerung für westliche Kultur und Demokratie, während die sowjetische Propaganda die kapitalistische Kultur und das Politsystem zum Feindbild machte. Von Seiten der österreichischen und Wiener Politik strebten stand die Förderung des demokratischen Bewusstseins und des Österreich-Bewusststeins im Vordergrund der Kulturpolitik.
Erste Initiativen
Schon am 24. April 1945 versammelten sich Vertreter im Wiener Rathaus Vertreter des Theaters, Films und der Presse, um das Wiener Kulturleben im demokratischen Sinn wiederzubeleben. Zu diesem Zweck wurde Kammersänger Alfred Jerger mit der Führung der Oper und Raoul Aslan mit jener des Burgtheaters betraut. Rund um Ende April/Anfang Mai fanden die ersten Kulturveranstaltungen statt.
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Amerika-Haus / US-Information Center) in (1., Kärntner Straße 38)
Russischer Chor im Musikverein. November 1945
Französisches Informationsbüro auf der 6., Mariahilfer Straße 47, 1946
Weihnachtssingen des Glee-Club im Konzerthaus, 1947
Veranstaltungen des British Council im Dezember 1949 im Vortragssaal 1., Freyung 2, 1949
Der dritte Mann, Filmplakat 1950
Kosmos-Theater der amerikanischen Besatzung: Bühne während einer Leseaufführung. Weihnachtsfeier für österreichische Kinder, 1950
Eröffnung des VMP-Theaters im ehemaligen Wiener Stadttheater mit Vorführung des Films 'The Crimson Pirate' vor US-Armeeangehörigen. 1952
Gesangsabend im Austro-American Institut of Education in Wien 1., Operngasse 4. Vorsänger, 1955
Literatur
- Helmut Kretschmer: Der Wiederbeginn des kulturellen Lebens im Jahre 1945. In: Wiener Geschichtsblätter 30 (1975), S. 251-254.
- Wolfgang Mueller: Kulturpolitik und Propaganda der sowjetischen Besatzungsmacht in Österreich. In: Stefan Karner/Gottfried Stangler (Hg.): Österreich ist frei. Der Österreichische Staatsvertrag 1955. Horn/Wien: Verlag Berger 2005, S. 241-244.
- Milenia Snowdon-Prötsch: Presse und Rundfunk in der Nachkriegszeit. In: Stefan Karner/Gottfried Stangler (Hg.): Österreich ist frei. Der Österreichische Staatsvertrag 1955. Horn/Wien: Verlag Berger 2005, S. 237-240.
- Reinhold Wagnleitner: Coca-Colonisation und Kalter Krieg. Die Kulturmission der USA in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1991