Karl Prusik

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Daten zur Person
Personenname Prusik, Karl
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 19835
GND 119515555
Wikidata Q113958
Geburtsdatum 9. Mai 1896
Geburtsort Wien
Sterbedatum 28. Mai 1961
Sterbeort Perchtoldsdorf
Beruf Musikpädagoge, Bergsteiger
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
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Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Prusik Karl, * 9. Mai 1896 Wien, † 28. Mai 1961 Perchtoldsdorf, Niederösterreich, Musikpädagoge, Bergsteiger. Diente während des Ersten Weltkriegs als Leutnant an der Gebirgsfront, lehrte danach am Wiener Konservatorium, übte jedoch in seiner Freizeit verschiedene Funktionen im Österreichischen Touristenklub aus (Jugendleiter, Leiter von Kletterkursen); 1939-1941 und 1951-1953 war er Präsident des Österreichischen Alpenklubs. Über Prusiks Vorschlag wurde vom Verband Alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) der Johnsbacher Ortsfriedhof (Steiermark) zu einer symbolischen Gedenkstätte für alle in den Bergen verunglückten Österreicher ausgestaltet.

Prusik war ein ausgezeichneter Kletterer, der zahlreiche Neutouren in den Ostalpen durchführte; allein im Gosaukamm (Dachsteingruppe) waren es über 25 Besteigungen. Hingezogen fühlte er sich zu den Ennstaler Alpen (erstmals Durchsteigung der Nordwand der Planspitze auf neuer Route, 1922). Weitere Erstbegehungen: Kleine Zinne (Nordost-Pfeiler, Südtiroler Dolomiten; 1923), Angerstein-Nordkamine (Dachstein; 1925), Kleiner Buchstein (Nordost-Kante, Ennstaler Alpen; 1925). International bekannt wurde Prusik vor allem durch einen von ihm entwickelten Seilklemmknoten, der noch heute als "Prusikknoten" ein Begriff ist; der von Prusik ursprünglich "Bernhardknoten" genannte Knoten ermöglicht es, mit Hilfe von zwei Reepschnur-Schlingen am frei hängenden Seil aufzusteigen (bis heute vor allem bei Bergrettungseinsätzen bedeutsam). Der große Bekanntheitsgrad, den Prusik genoss, zeigt sich auch in der Tatsache, dass im US-Bundesstaat Washington der nur sehr schwierig ersteigbare Prusik-Peak nach ihm benannt wurde. Prusik wohnte zuletzt in Perchtoldsdorf (Brunner Straße 1). Er veröffentlichte "Gymnastik für Bergsteiger" (1926), "Ein Wiener Kletterlehrer" (1929) und "Der Bergsteiger Erzherzog Johann" (1959).

Literatur

  • Eduard Pichl: Wiens Bergsteigertum. Wien: Verlag der österreichischen Staatsdruckerei 1927
  • Hans Schwanda: Gesäuse. Von der Alpenstange bis zum VII. Grad. München: Rother 1990, S. 194
  • Österreichische Bergsteigerzeitung. Juni 1961, S. 1 f.
  • Österreichische Touristenzeitung 1961, S. 81 ff.
  • Alpenvereins-Taschenkalender für Wanderer und Bergsteiger. 1986